Da ich am Fuss des Passes übernachtet habe, beginnt die Fahrt gleich mit diesem Pass. Nach kurzer Fahrt verlasse ich den Kosovo und kurve nun durchs Niemandsland den Berg hoch. Erst auf der anderen Seite komme ich nach Montenegro rein. In diesem Land bin ich aber nicht lange, denn ich fahre gleich nach Serbien weiter. Immer den Hauptstrassen entlang. Die Gegend erinnert mich an die Schweiz mit den Bergen und die sanften Hügel an den Jura. Die Strassen sind mittelmässig gut, alle Schlaglöcher werden geflickt, doch so entsteht ein holpriger Flickenteppich. Der Abfall wird einfach einen Abhang runter geschüttet und angezündet.
Erstmals seit Griechenland muss ich mal wieder tanken. Euros werden auch gerne genommen hier. Bei einem Stausee wartet ein Restaurant auf mich zum Mittagessen.
Bei der Grenze nach Bosnien fängt es an zu regnen. Ein Soloturner hat Probleme über die Grenze zu kommen mit seinem Kleinbus, weil er keinen grünen Zettel von Versicherung hat. Hätte ich vor meiner Abreise nicht bei meiner Versicherung vorbeigeschaut, hätte ich dieselben Probleme. Denn ich wusste nicht, dass es diesen Zettel überhaupt gibt und ich den brauche.
Hier in Bosnien sind die Strassen nun sehr gut. Auch im Regen habe ich guten Grip, was die Bremstests zeigen.
Bei einem riesigen Fluss prüfe ich mal wieder den Ölstand, und muss nun doch eineiges nachgiessen. Die 1l-Flaschd ist nun fast leer. Seit Griechenland hat er also einiges gebraucht. Auf dem Fluss schwimmen hunderte von Plastikflaschen, was die Frage klärt wo der Abfall hier entsorgt wird.
Ich folge wie immer meinem Navi und schliesse bei der Programmierung unbefestigte Wege aus. Doch nun werde ich einem kleinen Bach entlang auf einen Feldweg geführt. Ich überlege mir, ob ich umdrehen soll oder die laut Navi 60km durch diese Schlucht fahren soll. Etwas Abenteuer muss sein, ich habe das Motorrad dafür und einen Kurs gemacht. Also aufstehen, Enduro Modus rein und mit 40-50km/h den Pfützen und Steinen ausweichen. Die engen, unbeleuchteten Tunnels sind etwas beängstigend, aber mit allen Lichtern sieht man es gut. Die Trasse ist dort aber eine einzige Schmiere, ich komme trotzdem gut durch. Nach etwa 10km treffe ich auf eine Baustelle, wo mir ein Arbeiter sagt, dass ich nicht weiter komme weil die Brücke kaputt ist. Mich stört das nicht weiter, denn 20km über diesen Weg reichen mir völlig. Danach folge ich auf der Hauptstrasse den Schildern “Sarajevo” bis das Navi selbst kapiert, dass ich nicht durch die Schlucht will.
Die Hauptstrasse führt durch eine andere Schlucht direkt in die Altstadt von Sarajevo rein. Die Stadt sieht ganz schön aus, wenn ich Zeit hätte, würde ich einen Tag verbringen hier. So fahre ich einfach geradeaus weiter ohne Probleme aus der Stadt heraus.
Ausserhalb der Stadt suche ich ein Hotel zum übernachten.
Category: Serbia
-
Durchs Niemandsland und auf ungewissem Pfad