Category: Peru

  • Miraflores

    Nun bin ich mitten in der Hauptstadt Perus gelandet im Stadtteil Miraflores, also Aussicht auf Blumen. Blumen gibt es hier weniger, denn hier ist eigentlich Wüstenzone. Lima ist nach Kairo die zweit trockenste Hauptstadt der Welt. Der Grund ist ein gewisser Herr Humboldt, der kaltes Wasser aus der Antarktis der Küste entlang zum Äquator schickt. Ok, dass er es macht ist natürlich ein Witz, aber er hat den Strom entdeckt wie so vieles anderes. In Nordamerika sind auch ganze Regionen nach ihm benannt. Der etwa 18° kalte Pazifik kann zuwenig Wasser verdunsten und produziert nur kalten Nebel durch die Nacht. Zusätzlich macht er so noch eine Inversionslage, die die Feuchtigkeit daran hindert aufzusteigen.

    Als erstes muss ich nun den Pazifik sehen. Dazu spaziere ich gemütlich an die Küste und runter ans Meer. Die Temperatur muss auch geprüft werden, und da komme ich wie oben erwähnt etwa auf 18°C. Surfer sind trotzdem ganz viele unterwegs. Oben auf den Klippen ist die Aussicht besser, also gehe ich wieder hoch und drehe eine Runde. Die Parkanlagen sind wunderschön und perfekt gepflegt. Auch der ganze Stadtteil hier wirkt sehr modern und top in Schuss. Es finden sich auch Einkaufszentren mit allen internationalen Markenläden. Man bekommt also alles hier.
    img_7660
    img_7667
    img_7704

    Zum Sonnenuntergang mache ich nochmals die Runde zum Strand um Fotos zu schissen. Ganz zu meiner Überraschung finden sich nun im Park der Liebe ganz viele Liebespärchen ein. Wer hätte das ahnen können. Der Sonnenuntergang selbst ist fast so spektakulär wie in Oregon mit vielen Farben am Himmel. Das bestätigt nun meine Theorie zu den dunkelroten Sonnenuntergängen mit von unten beschienenen Wolken: Das kalte Meer produliert eine Inversionslage direkt über dem Meer, welche durch einen Linseneffekt das Sonnenlicht dem Meer entlang beugt und damit die Wolken noch lange Zeit nach Sonnenuntergang bescheinen kann. Das Licht ist durch den langen Atmosphärenweg viel dunkelroter als bei einem normalen Sommenuntergang.
    dsc03291
    dsc03316

    Da ich eine italienische Pizzeria entdeckt habe, muss das peruanische Essen noch waren. Die Lust nach einer guten Pizza ist zu gross. Diesmal habe ich schwein und bekomme eine wirklich gute Pizza. Auch das am Vorabend angepriesene Bier ist sehr gut und passt dazu.
    dsc03326

  • Vom Winter in den Sommer

    Jetzt ist wieder packen angesagt, heute geht mein Flug nach Lima. Also alles schön packen, auschecken, Gepäck abstellen und noch ein wenig in die Stadt gehen. Da will ich noch die Sizilianische Meisterpizza mit Büffelmozzarella und Rohschinken probieren. Der Chef ist heute nicht anwesend, nur ein junger Typ ist ganz alleine da. Mineralwasser ist nicht vorrätig.
    Die Pizza selbst ist auch wiederum weit entfernt von italienischer Meisterklasse. Der Teig ist nicht speziell gut, die Tomatensauce schmeckt kaum, der Mozzarella ist nicht so richtig gut, dafür ist alles in Olivenöl ertränkt.
    Müde von der Pizza nehme ich lieber ein Taxi zum Flughafen. Die Reception hat das Taxi schon früher bestellt wegen dem Stau.

    Die etwa einstündige Fahrt kostet nur 20 Franken, und ich habe eh noch genug Pesos. Am Flughafen wechsle ich noch schnell die Kleider, was sich als Fehler entpuppt: die Schlange am Schalter hat sich in den paar Minuten vervielfacht. Ich checke am Automaten ein um mich an die Gepäckabgabe Schlange zu stellen. Die dauert trotzdem ewig, so lange dass jetzt Passagiere der nächsten Flüge nach vorne gerufen werden und ich somit nochmals länger warten darf. Die Gepäckabgabe selbst dauert auch jewails 5-10 Minuten, weil noch Sachen eingetippt werden müssen. Natürlich im bekannten lateinamerikanischen Tempo. Nach einer Stunde bin ich durch und kann endlich zum Gate gehen. Bei der Sicherheits- und Ausreisekontrolle ist dafür niemand. Die stehen alle noch beim Check-in. Da den Beamten langweilig ist, wollen sie mein Gepäck auch gerne ansehen und ich werde 3x gefragt wie lange ich in Kolumbien war und wieso. Alle anderen Länder fragen das vor der Einreise.

    Der Flug über den Äquator ist pünktlich und problemlos. Geografisch gesehen bin ich also von Winter in den Sommer geflogen, auch wenn hier das ganze Jahr die Temperatur gleich ist. Auch durch die Einreisekontrolle und den Zoll komme ich recht schnell. Da es schon spät ist, habe ich die Jugi gebeten, ein Taxi zu organisieren. Das ist in den Ländern die sicherste Option, da es ein gewisses Risiko gibt, dass ein Taxi von der Strasse einem entführt. Bei bestellten Taxis ist das Risiko gering, da die Zentrale ja weiss wer mich mitnimmt. Zu meiner Überraschung ist das Spanisch hier in Lima sehr klar und verständlich. Mit den Leuten kann ich also problemlos sprechen.

    In der Jugi ist nicht viel los, aber genau deshalb habe ich sie gebucht. Aber ein paar Reisetipps bekomme ich am Tisch auf der Terrasse noch von einer deutschstämmigen Brasilianerin. Und auch Biertipps, sie kann ihre Wurzeln nicht verleugnen und steht auf Bier, welches hier in Peru viel bessser ist als in Brasilien. Ich erfahre auch, dass nicht mal Brasilianer das Portugisisch von Portugal verstehen und es in Brasilien viel näher am Spanisch ist.