Category: Cuba

  • Die lange Fahrt

    Momentan bin ich noch im Zentrum der Insel, aber nicht mehr lange. Eine lange Fahrt zum westlichen Teil steht an. Das Land macht einen wenig entwickelten Eindruck. Auf der Strasse gibt es wenig motorisoerten Verkehr, dafür aber immer wieder Perde mit und ohne Kutschen. Am Strassenrand stehen fast überall Leute, die nach einer günstigen Mitfahrgelegenheit suchen. Die Strassen selbst sind eigentlich immer in einem sehr guten Zustand.

    Ein Halt in Cienfuegos zeigt eine wunderschöne Kolonialstadt, aber allzu lange bleiben wir nicht.
    DSC02652

    Im Hotel habe ich mal wieder Internet, wenn auch mit SFr 3.-/h nicht wirklich billig.

  • Segelausflug

    Auf dem heutigen Programmpunkt steht ein Segelkatamaranausflug zu einem schönen Strand mit Schnorchelriff und Essen und Gereänk inklusive. Das tönt doch schon ganz gut! Nur fängt das Ganze weniger gemütlich an, der Katamaran ist zwar riesig, aber auch gewaltig überfüllt. Unsere Vorstellung war eigentlich, dass unsere 16er Gruppe einen eigenen bekommt.
    IMG_6810

    Die Fahrt zur Insel dauert dementsprechend ewig, auch weil der Katamaran mit dem schwachen Motor fährt und nicht mit dem meistens von der Seite kommenden Wind segelt.

    Als erstes gehe ich mit schnorcheln. Das Riff ist ganz hübsch, mit mittelmässiger Sicht. Nach den ganzen Tauchgängen mit Mantarochen, Haifischen, Cenoten und schnorcheln in Cozumel bin ich da aber arg verwöhnt.
    IMG_6827

    Der Strand ist dafür eine richtige Enttäuschung, da gibt es selbst in der Schweiz schönere. Die Mädels sind auch enttäuscht vom Getränkeangebot: sie haben sich erhofft ganz viele Mojitos zu schlürfen, aber das höchste der Gefühle ist ein Cuba Libre, denn es hat nur Cola, Fanta, Mineral und Rum. Ok, zumindest hat es kaltes Bier. Das Essen ist dafür OK.
    DSC02589
    DSC02615

    Zurück kommt der Wind eher von hinten, was dem Kapitän nun einfach genug ist zum segeln. Mit dem zusätzlichen Antrieb sind wir fast doppelt so schnell zurück.

    Die Fabrikarbeiter in den Zigarrenfabriken bekommen hier pro Tag 5 Zigarren geschenkt. Diese verkaufen sie privat um ihren Lohn aufzubessern unter dem normalen Preis. Genau bei so einem Arbeiter gehen wir vorbei um uns ein paar Souveniers zu kaufen.
    DSC02619

    Abendessen gibt es heute mit der Familie in unserem Haus. Die Freundin des Besitzers ist da und schaut, dass in der Küche alles rund läuft. Als wir sie darauf ansprechen, ob sie nicht eine Sängerin ist, singt sie uns einige Lieder vor. Da sie es mag, wenn zu der Musik getanzt wird, muss ein frisch verheiratetes Pärchen sich opfern und tanzen anstatt zu essen. An der Gitarre ist eine Saite gebrochen, was hier ein Problem ist, da Gitarrensaiten kaum erhältlich sind. Auch die Unterhaltung mit ihr ist sehr spannend, sie spricht kaum englisch und die Gäste kaum spanisch. Ich gebe mein Bestes als Dolmetscher. Internet gibt es hier nur sehr begrenzt und kostet für Kubaner etwa 2 Franken pro Stunde. Auch eine Ausreisebewilligung ist extrem schwer zu bekommen, eigentlich nur durch Heirat eines Ausländers oder einem Arbeitsvertrag im Ausland. Ich persönlich finde es sehr traurig wenn Leute nicht reisen dürfen um den eigenen Horizont zu erweitern. Da merkt man schon, wie privilegiert man als Schweizer ist.

    Das Abendessen hat den nicht wirklich gelungenen Ausflug definitiv wett gemacht und den Tag gerettet!

  • Che

    Schon um 8:00 sollen wir im Bus sein um die Tour nun zu beginnen. Da das doch recht früh ist, überlege ich mir wie viel zu spät denn so angebracht ist. Ich will ja nicht auf die anderen warten. 10 min scheint ein guter Wert, und schlussendlich werden es nur 7 min. Damit bin ich 2. Letzter, also genau richtig.

    Der Morgen ist von der Busfahrt richtung Osten geprägt. Der Reiseleiter erzählt unermüdlich über die Geschichte Kubas und bringt uns spansiche Wörter bei. Für viele ist das zu viel Information, was sich in den zufallenden Augen offenbart.

    Der erste Halt ist bei einer Zigarrenfabrik, wo wir zuschauen können wie sie gerollt werden. Fotografieren ist hier verboten, und auch die anderen Räume sind tabu. Wäre irgemdwie spannend, was die so zu verstecken haben.

    Mittagesen gibt’s in einem typischen Touristen Lokal mit riesigem, internationalem Buffet. Ist  nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut.

    In Santa Clara wurde dem hiesigen Nationalheld Ernesto “Che” Guevara eine Gedenkstädte gebaut. Che war ein vollblütuger Revolutionär und wollte nach Kuba auch andere Lateinamerikanische Länder befreien. Die USA mochte auch schon damals freiheitsliebende Nationen nicht wirklich, und so wurde Che in Bolivien von einem CIA Agent ermordet. Die Überreste wurden später eben hier, in Santa Clara, begraben und ein Denkmal errichtet.
    IMG_6774

    Nach einen kurzen Stop in der Altstadt von Santa Spiritus fahren wir nach Trinidad an die Karibik. Hier ziehen wir in ein “Casa Particular”, also ein Privathaushalt, welcher auch Gäste beherbergt. Hier machen sich meine Spanischkenntnisse mal wieder bezahlt.
    IMG_6781

  • Der freie Tag

    Ganz zu meinem Erstaunen haben wir heute einen “freien Tag”. Was eher ein freier Tag für den Führer bedeutet, denn ich habe eigentlich bezahlt um mich eben nicht darum kümmern zu müssen was ich jetzt machen soll. Meine Zeit selbst planen kann ich auch billiger haben.

    Egal, ich schlafe erst mal gut aus, frühstücke gemütlich, liege noch ein wenig rum und mache mich dann auf den Weg der Küste entlang zur Altstadt. Die Wellen spritzen immer wieder hoch und duschen ab und zu ahnungslose Touristen. Mich zum Glück nicht. Vorbei an kommunistischen Prunkbauten über bewohnte Ruinen treffe ich ein Paar aus der Reisegruppe und besuche mit ihnen das Museum der Revolution. Das Museum ist irgendwie recht komisch, es beinhaltet Alltagsgegenstände und Zeitungsartickel aus der Zeit der Revolution. Alles aber irgendwie zusammenhangslos. Ich habe nicht mal Lust Fotos zu schiessen.
    DSC02545
    DSC02528

    Wieder alleine unterwegs treffe ich sofort wieder ein anderes Paar. Havana ist schon klein. Wir schauen das nicht wirklich beiendruckende Zimmer von Ernest Hemingway an und trinken was auf dem Dach des Hotels bevor wir uns auf den Weg zurück wieder dem Ufer entlang machen.

    Zum Abendessen treffen sich wieder alle im Hotel, da dies im Preis inbegriffen ist.

    Die Internetverbindung ist um einiges besser als ich erwartet habe: ich habe erwartet, dass es gar kein Internet hat, und nun gibt es eine Verbindung, die, wenn sie mal läuft, extrem langsam ist.

  • Habana

    Nach einem grossen Frühstücksbuffet steigt unsere Reisegruppe in die berühmten alten Autos von Havana ein und wir machen eine Rundfahrt durch die Stadt. Die Reisegruppe ist aus der ganzen Welt: England, Kanada, Australien und ich als einziger mit einer andren Muttersprache als Englisch.
    All die Oldtimer sehen schon sehr schön aus, aber der Gestank ist eben auch nicht ohne.
    Beim Platz der Revolution mit den riesigen Bildern der Revolutionären an den Wänden und einem Hohen Turm wo die Vögel ringsum kreisen halten wir an. Danach geht es wieder durch die Stadt bis zur Altstadt am Hafen. Die wurde früher gerne mal von englischen Piraten geplündert.
    DSC02439
    DSC02526
    DSC02504
    DSC02462

    Die Altstadt sieht recht gut erhalten aus im Gegensatz zu anderen Stadtteilen. Die Kubaner sitzen gerne in den Strassen rum und sind sofort alle unsere Freunde.
    DSC02481

    Schon um 3 Uhr Nachmittags ist die Führung beendet und wir sind wieder im Hotel zurück. Der Pool lockt fast alle an, aber der kalte Wind macht nicht an zum schwimmen, nur zum rumliegen. Um 19:00 treffen sich die jüngeren um dann gemeinsam Essen zu gehen.

  • Sprung nach Kuba

    Meine kurzen Ferien hier in Mexiko sind schon um, jetzt geht es nach Kuba. Der Freund bringt mich noch zum Flughafen und hilft mir, den Rucksack mit Kabelbindern zu sichern. Denn mit der Sicherheit des Reisegepäcks ist das immer so eine Sache. So sehe ich zumindest, ob jemand den Rucksack unterwegs geöffnet hat.
    Der Checkin und Abflug läuft wie geschmiert mit nur wenig Verspätung. Nach der Ankunft in Havana fängt der Spass an: man wird so richtig auf die Karibikinsel vorbereitet. Zuerst steht man eine halbe Stunde vor dem Einreiseschalter an, dann über eine halbe Stunde bei einer zusätzlichen Gepäckkontrolle und schlussendlich darf man noch auf das eingeckeckte Gepäck warten. Eine Schlange ist besonders lustig: da zu wenig Platz ist, macht sie einen Bogen. Einige Touristen stehen nicht mehr am Ende an, sondern da wo die Schlane eine Knick macht. Einige Kubaner stört das sehr, aber sie wagen es nicht die Touristen direkt anzusprechen. Sie können auch kein Englisch, aber versuchen das Sicherheitspersonal zu überzeugen einzuschreiten. Die wiederum interessiert das nicht, was die Kubaner dann dazu bringt sich auch vor zu drängen. Für mich ist das Ganze ein amüsanter Zeitvertrieb.

    Endlich durch alles durch muss ich noch Pesos in die lokale Währung tauschen, was natürlich auch mit einer Schlange verbunden ist. Danach finde ich zumindest sofort die Reisegesellschaft und werde in einem uralten Taxi zum Hotel gebracht. Dass hier viele ganz alte Autos unterwegs sind ist nicht zu überriechen. Einige ziehen eine richtige Rauchfahne hinter sich.
    IMG_6644

    Das Hotel selbst ist ein grosser, moderner Klotz. Auch das Zimmer ist eher neu eingerichtet und es hat sogar Internet. Die Tourgruppe versammelt sich am Abend zur Info.
    IMG_6656
    IMG_6665

    Nachtessen gehe ich mit einem älteren kanadischen Ehepaar, die aus der Nähe von Vancouver kommen und sehr reisefreudig sind.