Category: Cycling

  • Fähre

    Das Frühstück im Hotel ist extrem gut, so viel Auswahl habe ich in Italien noch nie gesehen.

    Wir schauen noch das Schloss an und geniessen die Aussicht vom Turm, dann wollen wir die Halbinsel umrunden. So gut klappt das aber nicht: es hat nur einen schmalen Weg mit viel Leuten. Wir gehen auf die normale Strasse und die andere Seite ohne die Halbinsel zu umrunden. Der Seespiegel ist sicher 1m tiefer als normal, und so schauen viele Felsen aus dem Wasser. Es sieht aus als ob es Ebbe ist.

    In der Ortschaft hat es nun extrem viele Leute, so dass wir mit den Velos kaum durchkommen. Wir nehmen noch ein Eis und setzen uns an einem weniger vollen Platz. Dann machen wir uns auf um dem Seeufer entlang weiter zu fahren.

    Nachdem Diana nun schon 2x Lakritzeneis hatte, brauche ich endlich eine Pizza. Die gibt es sogar am Ufer mit schöner Aussicht.

    Wieder über schöne Promenaden fahren wir westlich und dann die Flasche hoch. Meistens klappt es am Ufer (die schönen Radwege sind jeweils gekennzeichnet mit einem schwarzen Rad auf weissem Hintergrund und rot umrahmt). Ich denke, sie haben diese Kennzeichnung gewählt um die Deutschen zu necken, denn die Einheimischen fahren hier alle.

    Ganz am Strand geht es nicht, und wir müssen nun einige Hügel überqueren. Danach kommt aber wieder eine Ortschaft und es geht wieder näher an der Küste entlang, aber halt leider auf einer Hauptstrasse.

    Genau pünktlich erreichen wir die Fähre und lassen uns so fast zum Hotel fahren. Es wird von einem Kloster betrieben, und es hat auch einige Nonnen hier. Sie sind alle sehr freundlich.

    Zum Abendessen gehen wir nicht mehr weit und essen direkt am See.

    40km, die sich wie 80km anfühlen.

  • Gardasee

    Noch fast mitten in der Nacht reisst uns der Wecker aus dem Schlaf. Viel gibt es zum Glüvk nicht mehr zu tun: duschen, anzuehen, Kaffee machen und alles zum Velo bringen, denn gepackt haben wir schon gestern.

    Sogar fast 10min sind wir zu früh am Perron, aber wir wollen auch genug Zeit haben für alle Fälle, denn dies ist der einzige Direkte Zug zum Gardasee von Zug aus. Der Schaffner fragt uns schon vor dem Einsteigen ob wir denn eine Veloreservation haben, und als ich sage: klar!, meint er nur, dass das nicht so klar sei. Offenbar ist es ihm auch nicht klar, dass hier Veloplätze reserviert wurden. Es ist zwar angeschrieben, aber die Plätze sind mit Koffern zugemüllt. Also muss ich erstmal alle Koffern umplatzieren während die Velos den Gang versperren und der Schaffner zuschaut. Erst dann kann ich unsere Velos an die reservierten Plätze stellen.

    Es brauch recht viel um mich sauer zu machen, aber der Schaffner hat es geschafft: anstatt zu schauen, dass unsere reservierten Plätze frei bleiben, schnauzt er uns an ob wir denn reserviert haben. Also frage ich ihn, ob es denn zu kompliziert sei auf das Reservationsschild zu schauen, und wenn da 2 reserviert sind und 2 einsteigen wollen, dann erübrigt sich die Frage. Und wenn er schon da ist, dann erwarte ich auch, dass er schaut, dass die Plätze auch frei sind wenn wir kommen. Er meint nur, dass seine App nicht geht. Dass es auch beim Veloplatz angeschrieben ist, interessiert ihn nicht. Wir sollen es locker nehmen. Diese Einstellung macht jetzt auch Diana sauer.

    Aber natürlich hat er Recht: wir lassen uns die Fahrt nicht verderben und frühstücken jetzt gemütlich. In Italien herrscht noch bis Ende September FFP2 Maskenpflicht im ÖV, aber das haben wir gewusst und haben sie dabei.

    Am Gardasee steigen wir aus und ich trage die Velos die Treppe runter, es hätte sogar einen Lift, aber der ist zu klein. In Italien erwarte ich auch nicht mehr.

    Am See nimmt Diana erstmal einen Latte Macciato, doch der ist so süss, dass ich ihn trinke.

    Dem Strand entlang fahren wir nun Richtung Garda, und da es Donnerstag ist, gibt es auch nicht soviele Leute. Der Strand sieht eher aus wie Meeresstrand: es gibt viel Kies/Sandstrand mit noch mehr Sonnenschirmen und Liegestühlen drauf. Auch die Verbauungen und Häfen erinnern ans Meer.

    Wir fahren gemütlich der Promenade entlang. Manchmal wird der Weg schmaler und einmal müssen wir sogar durch tiefen Sand stossen. Da geht Diana nun baden.

    Die nächste Ortschaft ist nun besonders malerisch mit einer schönen Promenade, autofrei und ganz schöne Gässchen. Es hat auch ganz viele Eisdielen, doch für Lakritzeeis müssen wir eher länger suchen. Dafür schmeckt es Diana besonders gut. Und auch die Kleiderläden nebenan locken.

    Der Strandweg ist nun besser befahrbar und wir fahren jetzt bis Garda durch. Hier nehmen wir das Schiff auf die Halbinsel, wo wir ein Hotel reserviert haben. Direkt nach dem Einchecken gehe ich auch noch ein wenig schwimmen, aber nur kurz, denn wir haben Hunger.

    Das Restaurant nebenan hat vorwiegend Fisch, und da wir am See sind, nehmen wir beide Fisch. Dann schauen wir noch ein wenig die Ortschaft mit dem malerischen Schloss an.

    20km

  • Nach Lugano

    Genug Locarno, heute fahren wir nach Lugano. Wir gehen einigermassen früh auf zum frühstücken und machen uns noch bei kühleren Temperaturen dem See entlang auf den Weg. Am Ende des Sees ist erstmal Kaffein tanken und sonnencremen angesagt. Dann ruft auch schon die Ebene mit den vielen autofreien Strässchen. Ab und zu muss eine Umleitung gefunden werden, aber das schaffen wir gut.
    Ein kleiner Pass will auch noch überwunden werden, dank den Motoren gelingt das problemlos. Die Temperatur ist aber schon recht hoch und bringt uns trotz Motor zum schwitzen.
    Oben angekommen brauchen wir eine kurze Pause, die wir nutzen um Diana das Elternhaus meines Schwagers zu zeigen. Wir müssen uns mal meiner Schwester anhängen wenn sie ins Tessin fahren.
    Weg von der befahrenen Strasse auf Feldwegen geht der Veloweg weiter. Nur ganz so gut befahrbar sind die Velowege nicht: einmal ist der Kies so tief, dass Diana auch im Schrittempo das Gleichgewicht verliert und umfällt. Ausser ein paar Kratzern passiert zum Glück nichts.
    Nun wollen wir aber so direkt wie möglich zum Hotel, deshalb verlassen wir den Uferweg an einer Kreuzung mit einem anderen Veloweg. Unter der Bahn durch führt dieser Veloweg über extrem steile Treppen. Mit viel Kraft bringe ich beide Velos durch.
    Um ums nicht mehr durch den Mittagsverkehr kämpfen zu müssen und um Dianas Bein zu schonen, nehmen wir nun den Zug durch die Vorstadt.
    Das Ziel ist ganz einfach: alles beim Hotel liegen lassen und in den See schwimmen gehen. Der erste Teil klappt gut, nur für den 2. Teil müssen wir recht weit gehen, denn die Lido Bar lässt die Leute nur mit Online Anmeldung auf nur italienischer Webseite rein, was uns zu dumm ist.
    Beim Flussdelta gibt es einen wunderschönen Badestrand, da lohnt sich der Fussmarsch. Danach wartet schon gleich eine Pizzeria im Zentrum auf uns und wir schauen noch ein wenig den hinteren Teil der Stadt an.
    Die Bahn auf den Monte San Salvatore fährt bis fast um Mittetnacht, das wollen wir nun ausnutzen. Zum Sonnenuntergang sind wir oben und geniessen den Rundumblick, der bis weit nach Italien reicht. Selbst das Gebirge vor Genua ist sichtbar, obwohl es etwa 140km weit weg ist. Dabei träumen wir auch ein wenig von Italien selbst.
    Je tiefer die Dämmerung ist, desto mehr sehen wir die Lichter der Stadt. Auch tief in der Po-Ebene sehen wir viele Lichter. Auf der Karte stellen sie sich als Mailand und den dazugehörigen Flughafen heraus.
    Um 22:30 nehmen wir die zweitletzte Bahn runter. Vorher fällt mir aber eine Wolke auf, die ich mir kaum erklären kann: eine sehr hohe Schleierwolke leuchtet auch über eine Stunde nach Sonnenuntergang noch bläulich-weiss im fast schwarzen Himmel. Wenn, dann sollte sie ja eigentlich dunkelrot leuchten
    42km

  • Maggia

    Heute sind wir früher auf und wollen im Maggiathal sein bevor es regnet. Dafür gibt es auch einen Veloweg, der dem Fluss entlang führt. Die sind allgemeinn einfacher zum navigieren, da man einfach den Schildern entlang fahren kann und nicht immer anhalten muss um die Karte zu prüfen. Da es eine App zu den Velowegen gibt, weiss man trotzdem immer ob man noch drauf ist oder eben nicht.
    Genau diese App ist schon ganz praktisch, denn nachdem wir die Abzweigung verpasst haben und einem Seitenfluss gefolgt sind, merken wir mit einem Blick auf die Karte was passiert ist. So sind wir schnell wieder auf dem richtigen Weg, aber ein Kaffee am falschen Weg muss trotzdem noch besucht werden.
    Der nun wieder richtige Veloweg geht fast immer neben der Hauptstrasse und ist fast komplett autofrei. Auch viele, kleine Brücken sind da zum überqueren.
    Der Regen möchte uns gegen Mittag einen Besuch abstatten und kündigt sich mit Tröpfchen an. Das reicht uns genau bis ins Restaurant, wo wir den Regen genussvoll beim Mittagessen betrachen können. Wieder regenfrei kommen wir gut vorwärts und immer höher rauf. Ganz bis ans Ende wollen wir nicht, denn der nächste Regen kündigt sich auf der Wetterapp an. Wo sich das Thal aufteilt folgen wir dem rechten Teil weiter hoch, und diesmal wird’s steiler. Den ganzen Weg bin ich mit möglichst viel Unterstützung gefahren, denn ich möchte ausprobieren was der Ebike macht wenn der Akku leer ist. Und das finde ich nun raus: Ab 10% reduziert der Motor die Leistung und ab 6% stellt der Motor ganz ab, jedenfalls im Turbo den Berg hoch. Diana hat dann immer noch etwa halb voll und ist weit weg von leer.
    Unser Gefühl sagt uns nun, dass wir umdrehen sollten. So rasen wir die Strasse wieder runter bis zur Endstation des Buses nach Locarno. Der fährt auch gleich ab und hat perfekt Platz für unsere beiden Velos. Durch den Regen führt er uns direkt vors Hotel und wir kommen trocken heim. Vom Hotelfenster aus schauen wir zu wie das Gewitter vorüberzieht.
    Allzu weit wollen wir heute nicht gehen, also prüfen wir das Wildwest Steakhouse direkt unter dem Hotel. Das Essen ist sehr gut, und die Regenpause lädt zu einem Abendverdauungspaziergang.

    54km

  • Verzasca

    Gleich zum Frühstück kommen schlechte Nachrichten aus der Heimat: die wurde komplett verhagelt und auch unseren Balkonpflanzen geht es nicht gut. Es wird also leider keine frischen Erdbeeren geben bei unserer Rückkehr.
    Hier ist das Wetter besser und wir machen uns auf den Weg ins Vercascathal. Zerst kaufen wir Kirschen, dann fahren wir dem See entlang und in Tenero dann den Berg hoch. Vor etwa 20 Jahren war ich hier schonmal mit dem Velo hoch, aber mit dem Ebike geht es viel angenehmer!
    Die Staumauer ist schon sehr imposant anzuschauen, aber das Bungee Jumping brauche ich definitiv nicht.
    Jetzt wird die Strasse weniger Steil und geht dem See entlang bis die Vercasca edlich wieder zum Fluss wird. Direkt vor der bekannten Römerbrücke halten wir an, merken dass es Zeit zum Essen ist und gehen direkt ins Restaurant nebendran.
    Die Römerbrücke ist zwar ganz schön, aber extrem überlaufen. So machen wir uns auf den Weg tiefer ins Thal. Meine Motivation ist es, den Akku nicht tauschen zu müssen, deshalb fahre ich mit nur wenig Unterstützung. Diana wählt die Unerstützung je nach Laune, aber ihr Velo ist auch viel effizienter und sie braucht viel weniger Akku. Sie läuft also nicht Gefahr, dass ihr Akku leer wird.
    An vielen Autos vorbei finden wir schlussendlich das Ende der Strasse in einem hübschen, kleinen Dorf. Das würden wir gerne besser erkunden, aber der Wetterbericht macht Druck, dass wir schnell zurück müssen.
    Also kommt jetzt die grosse Abfahrt, zwischen 30 und 55km/h sausen wir wieder den Berg runter. Ohne Regen schaffen wir es bis Locarno zurück und wollen das mit Kirschenessen am See krönen. Nur genau dann fängt es an und wir kehren ins Hotel zurück. Mit 8% Akku komme ich an, Diana hat noch 42% übgig. Fairerweise muss ich sagen, dass mein Akku 400Wh hat und Dianas 500Wh. Jetzt hört es auch gleich wieder auf zu regnen, also lassen wir Velos und Gepäck hier undd gehen mit Schirm und Kirschen wieder an den See. Diesmal lassen wir uns den Spass nicht mehr verderben und essen die Kirschen unter dem Schirm.
    Diana möchte gerne eine Weisse Pizza ausprobieren. Das kann ich voll und ganz verstehen, also essen wir wieder in der selben Pizzeria wie gestern.

    69km

  • Tibetanische Brücke im tropischen Regenwald

    Dianas Nacht war leider nicht so gut, sie konnte zwar die Chemikalie nicht mehr riechen, aber die Allergie kam trotzdem. Die Tabletten und der Spray halfen zwar, aber viel schlafen konnte sie nicht. Auch ich hatte Mühe mit schlafen weil das Bett nicht sehr bequem war.
    Schlecht ausgeruht gehen wir früh frühstücken, packen alles zu den Velos und nehmen den Bus zur Talstation. Dann nehmen wir die Bahn eine Station hoch und landen in Curzutt, wo wir uns nun durch denen tropisch Dschungel den Berg hoch kämpfen. Man merkt richtig wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist und wie wir schwitzen. Es erinnert uns gleich an einen Regenwald in Costa Rica. Auch die dichte Vegetation versetzt uns dorthin.
    Eine kleine Fotopause bei einer Kirche und eine Massagepause später sehen wir die Brücke. Nach dem Abstieg sind wir auch schon da und können die 270m fotografierend überqueren. Das Gefühl ist schon wunderbar soweit oben!
    Auf der anderen Seite lassen wir die Drohne steigen und fotografieren die Brücke aus anderen Winkeln. Diana wird auf der Brücke von oben abgelichtet.
    Zurück auf der anderen Seite essen wir endlich die Kirschen, die wir hochgebracht haben. Andere Leute waren schon ein wenig neidisch auf die feinen Kirschen.
    Der Rückweg ist gerade so lange, dass wir wieder Hunger bekommen und noch oben zu Mittag essen können. Aber erst nachdem wir die Kirche auch mit der Drohne festgehalten haben. Die Kirche scheint Leute schon seit Jahrhunderten anzuziehen, einige verewigten sich in den Wänden schon um 1750.
    Zurück in Bellinzona machen wir uns bereit zum Velofahren und verlassen die Stadt Richtung See. Die Ebene ist wunderschön zum Velofahren, es hat einen reinen Veloweg , der gut ausgebaut ist.
    Regen kommt bei uns keiner und wir schaffen es trocken nach Locarno. Das Lieblingshotel ist leider ausgebucht, aber wir finden noch eins mit wohlriechender Bettwäsche.
    Die wohlverdiente Pizza gibt’s dann am See, sogar mir Tiramisu.
    Diana Nase und meiner Hand geht es nun wieder gut. Wenn wir beide nächste Nacht gut schlafen, sind wir wieder richtig fit!

    21km

  • Wieder an die Wärme

    Das Frühstück ist mit Abstand das Beste bis jetzt: mit Rührei, Bündnerfleisch, Erdbeeren, Heidelbeeren und vielem mehr. Da essen wir uns erstmal satt. Dann braucht mein Handgelenk leider einen Verband, es schmerzt immer noch und es möchte nun geschont werden. Die Apotheke ist gleich nebenan und vor dem Packen verbindet Diana die Hand professionell.
    Nun lassen wir die vollbepackten Velos erstmal im Hotel und schauen die Stadt an. Das Schloss ist so schön, das Diana damit von allen Seiten fotografiert werden möchte. Dann gehen wir zum See runter um gemütlich dem Ufer entlang zu spazieren. Hier kommen wir durch ein ganz kleines Fischerdörfchen bis wir wie gerufen auf eine Badi mit Kaffee treffen. Hier wird Diana zuerst mit gutem Kaffee verwöhnt (der hier gar nicht so selbstverständlich ist) und dann kann sie auch noch baden gehen im nicht so warmen Wasser.
    Das Essen im asiatischen Restaurant hat Diana so gefallen, dass sie wieder dort essen möchte. Nur ist Montag und es ist geschlossen. Dann gehen wir halt zum Seerestaurant Fisch essen. Beide nehmen etwas mit Thon und sind überrascht, dass frischer Thunfisch gebraten wurde und eben nichts aus der Büchse kam. Da wir auch eher spät dran sind, haben wir einen Tisch direkt am See erwischt. Manchmal ist es ganz gut wenn ein Ort geschlossen ist, dann findet man was noch besseres.
    Wir schauen noch ein wenig die Altstadt an und holen dann die Velos. Das Wetter ist nur noch heute schön hier, dann kommt mehr Regen. Deshalb fahren wir nun ganz lange Zug, über Luzern ins Tessin. Das geht zum Glück nur mit 2 Zügen und einmal umsteigen. Im ersten Zug reservieren wir schonmal ein Hotel, dann müssen wir nicht lange suchen.
    Umsteigen geht gut und die reservierten Veloplätze sind genau da wo erwartet. Wir gehen aber dann weiter ins Restaurant zum Abendessen. Leider ist Hörndli mit Gehacktem ausgegangen, aber wir teilen uns Ravioli und eine kalte Platte.
    Beim Aussteigen müssen wir schnell sein, denn die Velos wollen abgehängt und rausgestellt werden mit Gepäck bevor der Zug weiterfährt. Auch das klappt wunderbar.
    Das Hotel ist direkt beim Bahnhof und wir checken schnell ein. Nur leider wartet für Diana ein beissender Geruch im Zimmer: Das Waschmittel enthält anscheinend dieselbe Chemikalie, die Diana schon am Dienstag zuvor eine Allergie ausgelöst hat. Sie sperrt die Duvets in den Schrank und wir besorgen viele Wolldecken um die Laken abzudecken. So kann sie den Geruch nicht mehr riechen.
    Bellinzona ist bei Nacht besonders schön, wir machen einen Spaziergang durch die Strassen und finden sogar eine gunkle Gasse zum Schloss hoch, wo wir die Aussicht auf die anderen Schlösser geniessen, die auch so schön beleuchtet sind.
    Der Verband an der Hand hilft sehr gut und es hat nichts mehr weh getan, obwohl ich ab und zu Velos rumtragen musste.
    400km(Zug)

  • Jurapass

    Frühstücksbuffet wollen wir nicht, Kaffee und Gipfeli reichen. Nun geht es ab auf den Pass. Ich muss nun eine gute Position für meine rechte Hand finden, denn das Handgelenk tut immer noch weh. Ich sag’s doch: Hausarbeit ist gefährlich und sollte man wenn immer möglich der Gesundheit halber sein lassen. Es geht aber einigermassen und ich finde eine Position wo nichts weh tut.
    Die Sonne scheint und wir werden immer wieder von Motorrädern und Autos übeholt. Der Veloweg zweigt aber jetzt von der Hauptstrasse ab und die Schilder versprechen auch ein gutes Mittagessen.
    Ab und zu überholt uns aber doch ein Auto, was bei der engen Strasse recht mühsam ist. Noch mühsamer sind aber die Kühe auf der Strasse. Ich kann mich noch vorbeischleichen, aber Diana ist das ganze gar nicht geheuer. Ein Bauer merkt es aber und treibt die Kühe von ihr weg.
    Der Hunger ist schon gross, aber wir überschiessen das Restaurant. Zum Glück merken wir es noch genug früh und müssen nicht weit zurück fahren. Auf einer Alp wird deftig gekocht und wir verstehen kaum was auf der Karte. Mein Französisch reicht aber soweit, dass ich die Erklärungen verstehen und wir was ganz feines bekommen.
    Nicht bestellt haben wir die dunklen Wolken, gekommen sind sie trotzdem. Also wird in den Turbo geschaltet und wir sausen den Berg runter.
    Genau bei ersten Dorf und somit auch beim ersten Restaurant ist dann auch der Regen da. Das gibt uns Zeit zu planen. Sobald der Regen  durch ist, fahren wir weiter nach Nyon zum Wunschhotel. Der Weg runter mit der Aussicht auf Genfersee ist wunderschön. Das Hotel ist aber eher faul und öffnet erst um 18:00. Das ist uns viel zu spät, also bekommt das Nachbarhotel eine Chance, und die wird genommen.
    Vom Hotelzimmer aus schauen wir dem nächsten Gewitter zu. Danach passiert etwas kaum denkbares: ich muss Diana überreden in die Stadt zu gehen zum Essen. Das klappt und sie ist im Vietnamesischen Restaurant überglücklich, dass wir doch raus gegangen sind. Dem befürchteten Regen können wir immer ausweichen.
    45km

  • Das Tal der Zeit

    Gut gefrühstückt (aber mit nicht so gutem Kaffee) fahren wir dem Veloweg entlang dem Seende entgegen. Der Weg geht mal hoch und mal runter, mal durch den Wald und mal durch Wiesen. Am spannensten ist ein Naturschutzgebiet mit Vogelbeobachtungshäuschen, wo wir den Enten zuschauen.
    Nicht mehr viel weiter sind wir in Yverdon im Seebadrestaurant, wo wir auch schon vor 3 Jahren waren und wo Diana ihren wohlverdienten, guten Kaffee bekommt.
    Nach dem Schwimmen ist auch schon Mittagszeit, und da wir praktischerweise schon in einem Restaurant sind, nutzen wir das.
    Mit einer kleinen Verirrung in der Stadt finden wir den richtigen Weg und fahren über sanfte Hügel durch die Felder den Velorouten entlang. Immer höher und steiler kommen wir, da das Ziel ja im Jura ist. Dafür wird die Aussicht immer schöner. Hier merke ich jetzt auch so richtig, dass mein Ebike mehr Batterie braucht als Dianas, der stärkere und weniger effiziente Motor, die breiteren Pneus, das schwerere Gepäck und vorallem der schwerere Fahrer saugen den kleineren Akku doch recht schnell leer. Dafür habe ich vorgesorgt und für mich einen 2. Akku mitgenommen. Den wechsle ich jetzt bevor der erste komplett leer ist. So hat auch Diana noch ein wenig Reservebatterie übrig.
    Also unser Wasservorrat langsam zuende geht, kommen wir ins Dorf der vergifteten Brunnen: alle 4 Brunnen haben kein Trinkwasser. Das nächste Dorf ist da besser und beschenkt uns mit frischem Trinkwasser.
    Immer weiter den Jura rauf kommen wir schlussendlich nach Vallorbe an den Bahnhof, wo wir mit dem Zug weiterfahren möchten. Dieser fährt uns genau vor der Nase weg obwohl (oder eben weil) wir den Fahrplan nicht angeschaut haben. Also schauen wir das Dorf an und merken, dass das einzig spezielle der Direktzug nach Paris ist. Zumindest haben die Läden noch offen und wir bekommen Kirschen, die wir dann am Bahnhof geniessen bis 1h später endlich der nächste Zug fährt.
    In Le Pont hoffen wir auf ein Hotel am See, was sich aber wie im Internet gesehen als ausgebucht herausstellt. Beim nächten Hotel sagen sie mir dann, dass es in 2 Autominuten oder 10 Velominuten eins hat. Nach 30 Minuten sind wir dann dort. Zum Glück war der Typ vom Hotel nicht unterwegs, denn anscheinend fährt er immer mit 340km/h, sonst würde er die Strecke nicht in 2min schaffen.
    Das Hotel ist nicht schlecht, aber die Ortschaft gefällt uns nicht so. Es gibt hier nichts anzusehen und auch kein anderes Restaurant als das beim Hotel. Also essen wir da. Mein Essen ist gut, aber Dianas Fisch ist nicht ganz durch. Zumindest bringen sie uns dafür ein gratis-Dessert. Es ist eine Kombination aus 3 Desserten, die ganz per Zufall auf der Tageskarte vom Mittwoch, Donnerstag und Freitag stehen.
    Waschen ist nun auch angesagt, und es gibt wieder einiges zu tun. Leider etwas zu viel für mein Handgelenk, das schmerzt nun.

    72km

  • Waldwege

    Gut ausgeruht und alle wieder fit machen wir uns auf den Weg am See. Es gibt einen wunderschönen und vorallem autofreien Veloweg fast dem ganzen Bielersee entlang. Ab und zu machen wir eine Pause und geniessen den Ausblick.
    Nach dem Bielersee fahren wir durch das kleine, aber herzige Städtchen Le Landron und fahren dem Kanal entlang, wo wir beschliessen dem Südostufer des Neuenburgersees entlang zu fahren. Über die Brücke und wir kommen vom Kanton Neuenburg zurück nach Bern.
    Hier fängt auch die Irrfahrt an, ich glaube, dass man direkt dem Kanal entlang unter der Eisenbahnbrücke durch weiter kommt. Der Weg wird aber immer schmaler und die Karte meint, wir sollen umdrehen. Ein besserer Weg wäre schnell gefunden, ist aber gesperrt. Die Umleitung ist ein schmaler Pfad quer durch den Wald. Mir macht das nicht so viel aus, aber Diana gefällt es nicht so. Der Weg wird zum Glück immer breiter, jedoch gibt es immer wieder riesige Pfützen. Wir haben langsam genug von den Waldwegen und nehmen nun die Hauptstrasse.
    Der Hauptstrasse entlang geht es nun schnell, wir sind mit 26km/h unterwegs. Das Ziel ist nun ein Seebad. Auf das müssen wir uns noch ein wenig gedulden, wir müssen noch einige Kilometer durch den Kanton Waadt strampeln bis wir ein wunderschönes Seebad finden.
    Während Diana sich im Wasser abkühlt, habe ich richtig Hunger und esse den zuvor gekaufen Salat. Der Wetterbericht meint etwa eine Stunde lang, dass es in 15min anfängt zu regnen. Dann wird uns das Spiel zu dumm und wir fahren einfach los. Regen kommt zum Glück keiner.
    Dem normalen Veloweg entlang fahren wir weiter nach Estavayer-le-lac. Hier finden wir auch gleich das Hotel, in dem wir vor 3 Jahren schon mal waren, und sie haben sogar ein schönes Zimmer für uns frei, mit Whirlpool. Den brauchen wir sogleich, denn eine Dusche gibt es nicht.
    Auch das Restaurant von vor 3 Jahren finden wir gleich wieder, und essen wie damals wieder sehr gut. Nun haben wir aber noch eine Drohne dabei, mit der wir nun die Stadt und uns fotografieren.
    Am Hafen steht immer noch das verlassene Hafenhotel, welches langsam am zerfallen ist. Diana war vor vielen Jahren dort mit ihrer Mutter und Grossmutter. Sie hat sehr schöne Erinnerungen daran und findet es traurig, dass das Hotel nicht mehr in Betrieb ist.
    Sie lässt die Drohne nun hier fliegen und fotografiert den Hafen und den Sonnenuntergang. Jedoch mag der einzige Bewohner des Hotels die Drohne offenbar nicht: eine Möve steigt auf und versucht die Drohne immer wieder zu vertreiben. Es dauert eine Weile bis ich das realisiere und lande dann die Drohne wieder.
    Wir geniessen noch die warme Nacht am See bis wir von den Moskitos ins Hotelzimmer gejagt werden.

    62km