Category: Albania

  • Albanische Küste

    Nach einer Nacht am Strand sind alle gut erholt. Jetzt fehlt nur noch das Frühstück, und das ist nicht ganz so einfach, denn es ist gerade Stromausfall und der Laden hat noch kein Brot. Zum Glück kommt der Strom wieder und wir können im Restaurant nach ein paar kleinen Verständigungsproblemen ein Omlett essen.
    Ein Pass wartet auf uns, und den wollen wir nicht länger warten lassen. An neben der Strasse weidenden Kühen schlängeln wir uns die Kurven hoch bis wir auf der anderen Seite einen wunderschönen Ausblick haben. Ab hier geht die Strasse immer wieder hoch und runter, teilweise so steil runter, dass ich in den 1. Gang schalten muss für eine genug starke Motorbremse.
    Danach führt uns die Strasse ins Landesinnere, wo ich halb absichtlich die falsche Strasse nehme, denn die sieht schöner aus als die vom Navi vorgeschlagene. Auf einem geraden Stück blockiert eine ganze Schafherde die Strasse.
    Die Grenze zu Griechenland ist bald passiert. In der nächsten Stadt trenne ich mich von den beiden Begleitrn, sie nehmen die Fähre nach Italien um schneller zuhause zu sein.
    Ich fahre noch ein wenig weiter um in einem kleinen Kaff in Strandnähe zu campieren. Das Kaff entpuppt sich als grosse Touristenfalle, und war früher sicher viel schöner als es heute ist. Die Suche nach einem Restaurant führt mich weg von der Uferpromenade ins innere des Kaffs, zu einen Restaurant vor dem viele Roller von Einheimischen stehen. Und ja, es war eine gute Wahl.
    Helmpflicht scheint hier keine zu sein, denn ich bin weit und breit der Einzige damit.

  • Albanische Autobahn

    Heute teilt sich unsere Gruppe: 3 fahren nach Norden und ich mit 2 Motorradfahrern nach Süden. Wirklich schöne Strassen gibt es hier nicht Richtung Süden, also nehmen wir die Autobahn. Was hier alles rumfährt ist schon krass, einige Fahrzeuge ziehen eine dicke Rauchspur hinter sich her, entweder von Diesel oder ölverbrennenden Benziner.
    Der Fahrstil von den meisten Autos ist eher gelassen, aber es gibt immer wieder Spinner mit einem unendlichen Drang zum überholen. Denen mache ich gerne Platz, dann sind sie weg und verunfallen woanders.
    Allgemein kommt es mir hier eher vor wie in Mexiko als in Europa von der Infrastruktur her. Auch die Autobahn hat teilweise riesige Schlaglöcher, da ist es ratsam genügend Abstand zu halten um die Schlaglöcher zu sehen.
    Mit meinem Solarlader bin ich auch am experimentieren, diesmal stecke ich es mit dem Handy unter die Folie vom Tankrucksack. Da hat zwar nur eine von 4 Solarzellen platz, aber das Handy lädt trotzdem von 20% auf über 60% während der Fahrt.
    In Vlorë an der Küste dreht sich dann das Bild: hier ist alles schön aufgeräumt und die Strandpromenade wurde neu gemacht.
    Eigentlich wollte ich nach den 2 kalten Nächten im Tipi wieder mal in ein Hotel, doch bei dem ruhigen Zeltplatz wo man nur das Meer rauschen hört stelle ich doch glatt mein Zelt auf.

  • Stauseentour

    Die Nacht war recht stürmisch und regnerisch, nun klart das Wetter zum Glück auf. Ein weiteres Paar aus Deutschland hat sich uns angeschlossen, und nun wollen wir zu fünft zu einem Stausee fahren. Von dort aus fährt um 13:00 eine Fähre über den Stausee.
    Google Maps sagt, es sei 4h zum Stausee und mein Navi 3h. Um 9:15 sind alle bereit. Da mein Navi die besten Karten hat, gehe ich voraus. Das Chaos auf den Strassen in der Stadt ist gross, alle fahren gemütlich irgendwie im die gewünschte Richtung und halten auch gerne mitten auf der Strasse.
    Auf dem Land herrscht nicht viel Verkehr und wir kommen gut voran. Bald windet sich die Strasse den Berg hoch und ich realisiere, dass sich mein sonst eher pessimistisch rechnendes Navi verschätzt hat: wir haben 140km Bergstasse vor uns, die das Navi mit 2h berechnet, also 70km/h. Zum Glück haben wir noch viel mehr Zeit, denn diese Geschwinsigkeit ist hier nicht machbar. So kommen wir zwar schnell, aber trotzdem sicher durch die Berge. Zeit für Pausen bleibt aber kaum. Die Strasse ist in einem recht guten Zustand, doch man muss immer mit schlechten Stellen, Gegenverkehr, Steinen, Sand oder Tieren rechnen.
    Als vor uns ein Transporter auftaucht, sehe ich die Fähre schon ohne uns wegfahren, denn Platz zum überholen bleibt kaum. Ganz zu unserem Erstaunen geht er an einer übersichtlichen Stelle rechts ran und lässt uns überholen. So nett ist kaum ein westeuropäischer Fahrer. Auch der 2. Transporter lässt uns vor.
    Nach fast endlos vielen Kurven erwischen wir die Fähre gerade noch. Schwein gehabt, denn schneller wäre ich nicht gefahren.
    Glücklicherweise habe ich eine riesige Packung Kekse gekauft, denn die muss nun als Mittagessen für alle dienen.
    Die Fahrt über den Stausee ist imposant, er schlängelt sich durch tiefe Schluchten über duzende Kilometer. Auf der Fähre treffen wir einen österreichischen Weltenbummler, der mit seiner 250er Honda bis nach Miramar in Asien gereist ist und nun auf dem Heimweg ist. Er schliesst sich und auch noch an, und so führe ich nun unsere Gruppe mit 4 BMW 1150 / 1200 GS und einer Honda wieder den Berg herunter. Die Strasse ist nun alles andere als gut, mit vielen Schaglöchern, teils unbefestigt und mit grossen Pfützen. Die Pfützen meide ich immer, denn man sieht nicht nicht wie tief sie sind. Zum Glück haben wir alle Motrräder, die für solche Strassen gebaut sind. Zurück auf dem Campingplatz fängt es wieder ab zu regnen. Perfektes Timing, denn wir hatten fast immer trockene Strassen.

  • Zu dritt unterwegs

    Nach einem riesigen Frühstück mache ich mich auf den Weg zur Grenze. An der letzten Tankstelle fülle ich nochmals auf um die letzten Kuna loszuwerden. Dort treffe  ich ein deutsches Paar, welches auch auf dem Weg in den Süden ist auf dem Motorrad. Wir beschliessen eine Weile zusammen zu fahren und fahren weiter an die Grenze zu Montenegro. Dort treffe ich wieder die 5 berner Motorradfahrer. Beim Grenzübertritt werden auch die Fahrzeugpapiere kontrolliert, was ein wenig länger dauert. Schlussendlich kommen wir gut durch und fahren weiter der Küste entlang. Die erinnert mich ein wenig an Nordkalifornien, wegen der bewaldeten, ins Meer abfallenden Hügel. Nur ist hier alles stärker zugebaut.
    Ein Restaurant zu finden für die Mittagspause ist nicht ganz einfach, denn vieles ist noch zu. Etwa 40km vor der Grenze zu Albanien finden wir eins. Doch die Grenze zu finden geht dann doch nicht so schnell: die Küstenroute führt uns zu unpassierbaren Baustellen in einer Stadt. Dort rät uns ein deutschsprechender Rollerfahrer, wir sollen besser umdrehen und durchs Land fahren. Diese Strasse ist nur dank Navi zu finden, sehr schmal, kurvig aber gut asphaltiert.
    Da es nun schon späterer Nachmittag ist, fahren wir an den Shkodrasee zu einem Campingplatz. Dem Wetter trauen wir aber nicht, deshalb beziehen wir schon aufgebaute Zelte mit richtigen Betten drin. Für 24€ kann man nichts sagen. Auch das Essen ist sehr günstig.