Category: Panama

  • Portobelo

    Karibik ist heute angesagt. Es gibt viele Arten wie man an die andere Seite vom Kanal kommt. Z.B. mit dem Schiff, dem Zug oder dem Bus. Das Schiff wäre sicher am spannendsten, ist aber auch extrem teuer, fährt sehr früh und kommt spät an. Der Zug ist günstiger, dauert 45min, fährt aber nur 1x pro Tag um 7:15. Da müsste ich extrem früh aufstehen um viel zu früh dort zu sein. Also bleibt noch das am wenigsten spektakuläre, der Bus. Der fährt zumindest jede halbe Stunde und bringt mich fast nach Colón. Ganz dort hin will ich nicht, denn Colón eilt ein sehr, sehr schlechter Ruf voraus. Mein Ziel ist Portobelo, und dafür muss ich einmal umsteigen.

    Der 2. Bus ist nun sehr typisch für diese Gegend, ein alter, amerikanischer Schulbus. Fast komplett original, ausser mit rasantem Anstrich aussen. Weil die grossen Rucksäcke hinten rein kommen, steige ich auch gleich hinten ein. Die Sitze hier sind “Schleudersitze”, denn die Hinterachse ist fast in der Mitte des Buses und verstärkt jede Unebenheit.
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    In Portobelo finde ich auf Anhieb eine Jugi, auch wenn im Internet keine buchbar war. Hier bin ich schon zu weit weg von der Zivilisation und das Internet ist erst am kommen. Der Besitzer hilft mir auch gleich bei meinem eigentlichen Vorhaben: ich will ein Boot suchen, welches mich nach Kolumbien bringen kann. Meine Idee ist es in einer mehrtägigen Segelschiffahrt nach Südamerika zu kommen. Das ist hier scheinbar der normale Weg für Rucksacktouristen. Mal schauen, das wird sicher ein Abenteuer!
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  • Uferpromenade

    Eine kleine Stadtbesichtigung möchte ich noch machen bevor ich mich weiter auf den Weg mache. Die Sonne scheint wunderschön und ich möchte noch die ganze Uferpromenade sehen. Da heute Muttertag ist, sind viele Museen zu. Ist mir eh egal, Museen habe ich schon genügende gesehen.

    Die Uferpromenade von Panama Stadt ist eine der schönsten weltweit. Sie ist mehrere Kilometer lang von Casco Viejo bis zum Bankenviertel auf der anderen Seite der Bucht. Neben einem Fussgängerweg mit viel Rasen und Palmen ringsum gibt es auch einen Veloweg und viele Sitzbänke. Sogar Fitnessgeräte stehen da. Die Promenade wird am späteren Nachmittag sehr gerne von den Einheimischen genutzt. Touristen sieht man weniger.
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    Auf der anderen Seite der Bucht finde ich ein Einkaufscenter. Das passt ganz gut, denn ich könnte noch mehr Kleider brauchen. Für $12 eine neue Hose ist nicht schlecht!

    Einen Nachteil hat die Promenade: das Meer selbst ist hässlich mit dreckigem und zurmülltem Wasser ohne Strand.

  • Kanalschleuse

    Irgendwann sollte man doch noch was unternehmen, auch wenn es Regenzeit ist. Das Wetter ist ja im Grunde recht berechenbar: schön am Morgen, gegen Mittag ziehen Wolken auf, am Nachmittag kommt irgendwann ein wirklich heftiges Gewitter, gegen Abend wird es wieder schön und die Nacht ist sternenklar.

    Eine kleiner Gruppe aus 2 Kanadiern, einer Deutschen und mir macht sich nun auf zur Kanalschleuse. Ganz in Backpackermanier mit dem ÖV. Zuerst also durch die Marktstrasse zur Metro, dann mit der Merto zur Albrook Station und von da aus mit dem Bus zu Miraflores. Das mit dem Bus will irgendwie nicht so, der fährt nur jede Stunde. Zu viert nehmen wir ein Taxi nachdem wir den Preis heruntergeredet haben.

    Während der Fahrt giesst es in Strömen. Die Fahrbahn ist sofort zentimeterhoch unter Wasser. Auch in den Feldern bilden sich Seen.

    Bei der Schleuse ist zum Glück ein Museum, so müssen wir nur zum Eingang rennen. Nach einem kurzen Film über den Kanal beobachten wir ein grosses Schiff, welches gerade durch die Schleuse fährt. Das Schiff ist genau so gross wie die Schleuse selbst, auf beiden Seiten sind nur Zentimeter Spielraum.
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    Das Museum selbst ist mittelmässig interessant, halt mit den eintsprechenden Werkzeugen und Schiffe, die zum Bau gebraucht wurden.

    Seit diesem Juni sind die neuen Schleusen in Betrieb, welche nun paralell zu den alten noch grössere Schiffe bewältigen können und so auch die Kapazität des Kanals vergrössern.
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    Zurück geht es mit dem eisigen Bus und der Metro. Nun wissen wir ja wann der Bus fährt.

    Bei Pizza und Bier wird noch lange gequatscht. Ist wirklich eine gemütliche Jugi.

  • Nochmals Regen

    Jupp, es gibt nichts schöneres als drinnen auf dem Sofa zu sitzen und zuzuschauen wie es draussen wie aus Kübeln giesst.

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    So schaffe ich es auch endlich die restlichen Kuba Fotos in den Blog hoch zu laden. Nach einigen Tagen ist auch das Backup der Kubafotos ins Internet fertig. Das dauert immer eine ganze Weile, bis die ganzen Gigabytes durch die Leitungen gerauscht sind.

    Apropos Leitungen: die fürs Wasser sind am Abend komplett leer. Das ganze Gebäude hat kein Wasser mehr bis am Morgen. Da werden die Gesichter teilweise schon länger. Ich kaufe mir halt eine 5l Flasche um die Pasta kochen zu können und zum trinken. Das Pastawasser gebe ich gleich den nächsten Köchen weiter.

  • Regen

    Der Tag heute ist sehr müde. Da kommt mir der Regen gerade recht, so kommt nicht mal das Gefühl auf irgendwo hin zu gehen.

    Dafür lerne ich noch einen Reisekollegen kennen, der mit mir den ganzen Abend bei einem Bier über alles mögliche quatscht. Er spendiert das Bier und ich das Abendessen.

  • Panama Stadt

    Gut ausgeschlafen schaue ich erstmal, dass ich das jetzige Zimmer noch behalten kann, was wunderbar klappt. Dann ist erstmal surfen und telefonieren angesagt. Internettelefonate funktionieren am besten um die Mittagszeit bis in den Nachmittag, da dann alle ausgeflogen sind und ich die Leitung für mich selbst habe.

    Die ganze Zeit nur herumhängen darf natürlich nicht sein, die Umgebung muss natürlich erkundet werden. Hier in der Altstadt war ich vorher nur einmal ganz kurz und kenne sie nicht wirklich. Es ist eine kleine Halbinsel mit einer Autobahn ringsum über dem Meer. Wirklich verlaufen kann man sich also nicht, man sieht immer irgendwo das Meer und dort kann man sich orientieren. Zuerst gehe ich einmal ringsum und dann hoch bis zu einer langen Marktstrasse. Dort gibt es viele verschiedene Läden, so weiss ich jetzt wo ich einkaufen kann. Einen Panamahut um nicht wie ein Ami auszusehen mit meinem Lederhut kaufe ich und 2 kleine Kombinationsschlösser um den Rucksack abzuschliessen. Denn das alte ist kaputt gegagen und das grosse für die Schliessfächer ist zu gross für den Rucksack. Auf Flugreisen und sonst unterwegs schliesst man die Rucksäcke besser ab, denn so kommen lange Finger nicht so einfach rein. Und die gibt es dann in Südamerika zur Genüge. Hier in Panama ist es noch nicht so schlimm, denn das Land ist recht reich durch den Kanal.

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    Den Sonnenuntergang geniesse ich im langen Park, welcher über dutzende Kilometer der Küste entlang führt, direkt am Meer mit dem Blick auf die Wolkenkratzer. Bei zunehmender Dunkelheit stört der riesige Werbebildschirm zwischen den Hochhäuserm immer mehr und verschandelt aus meiner Sicht die Skyline. Besonders zur blauen Stunde ist es hier wunderschön, Panama Stadt ist eine extrem schnell wachsende Metropole. Ganz lustig ist übrigens, dass eine aus Bern stammende Firma viele der Hochhäuser hier baut. An den Baustellen sind immer wieder riesige berner Flaggen zu sehen!
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    Vor 7 Jahren war ich schon mal kurz hier, und seit dann hat sich schon einiges getan. Leider musste ich damals nach 1-2 Tagen weg, weil ich einen guten und günstigen Weiterflug hatte. Wirklich vergleichen kann ich es also nicht.

    Am Abend fange ich an, einige Fotos von Kuba auf diesen Blog zu laden. Das ist aber viel mühsamer als sonst, denn die normale Methode funktioniert auf meinem Handy mit älteren Bilder nicht mehr, aber eine andere, mühsamere Methode geht. Wieso das so ist, ist wohl eins der Wunder der modernen Technik. Ok, ich habe schon eine Ahnung wieso, aber machen kann ich sowieso nichts, denn moderne Handys lassen den Benutzer kaum tiefere Systemeinstellungen vornehmen.

  • Drecksverbindung

    Irgendwie habe ich die Verbindung nach Panama beim Buchen zwar angeschaut und gedacht, dass sie nicht so gut ist, aber so ganz realisiert was es bedeutet habe ich nicht. Der Flug ist auf 6:15 mit langem Zwischenhalt in Mexiko Stadt und dann weiter nach Panama City gebucht. Der Grund für die Reise über Mexiko ist die Fluggesellschaft, denn die mögen es gar nicht wenn man nur eine Strecke mit ihnen fliegt, ich bin ja schon mit Aeromexiko gekommen und jetzt direkt zu fliegen wäre massiv teuerer.

    Nun zur Rechnung: in Kuba nimmt man alles gemütlicher und steht gerne Schlange. Also muss man 3h vor Abflug am Flughafen sein. Mit 40min Taxifahrt sind das rund 4h vor Abflug aufstehen. Also um 2:15.

    Innerhalb von 15min bin ich geduscht, habe gepackt und bin auf dem Weg. Natürlich habe ich am Vorabend alles vorgepackt. Jetzt könnte man denken, dass man zu dieser Unzeit problemlos überall durch kommt, und das ist für die Verhältnisse hier auch der Fall: nach knapp einer Stunde bin ich drin. Wehleidig schaue ich auf den Direktflug un 12:00 nach Panama. Zu gerne hätte ich den genommen.

    Da die Klimaanlage beim Gate auf Eiszeit eingestellt ist, warte ich an einem wärmeren Ort, esse ein paar Kekse und beobachte die Anzeigeafel um herauszufinden wann boarding ist. Wirklich funktionieren tut die Tafel nicht, während das Boarding läuft steht immer noch “check in”. Den Flug erwische ich trotzdem. Ich wusste gar nicht, dass es direkt südlich von Mexiko Stadt aktive Vulkane hat, die Schneebedeckt sind. Der Ausblick aus dem Flugzeug gefällt mir!

    Die Ankunft von Kuba ist als ob man aus dem Nichts kommt. Einchecken konnte ich nur bis Mexiko, also muss ich komplett aus dem Flughafen und bei der Gepäckausgabe ist nichts angeschrieben. Auch am Gepäck selbst ist der Ausgangsflughafen nicht angeschrieben. Es kommt also offiziell nie ein Flugzeug von Havanna in Mexiko an.

    Beim neu einchecken muss ich herausfinden, dass der Flug gesteichen wurde. Passt mir gut, denn so muss ich weniger lang warten und kann früher abfliegen mit dem Ersatzflugzeug. Hehe, und endlich finde ich etwas, was es in Kuba nicht gibt: gratis Internet. Ok, nicht ganz gratis, ein Frühstück muss ich bezahlen.

    Der Weiterflug fliegt dafür problemlos, auch die Immigration ist eine Sache von Minuten. Kein Vergleich zu Kuba. Für den ÖV bin ich definitiv zu müde, so muss ein Sammeltaxi ran. Panama empfängt mich extra mit einem Feuerwerk über der Bucht, nur sind sie ein wenig früh dran, denn ich bin immer noch im Taxi. In der Jugi gieng was falsch und mein Bett ist irgendwie besetzt. Als Wiedergutmachung bekomme ich ein eigenes Zimmer. Genau perfekt für einen guten Schlaf!