Category: Seychelles

  • Kein Bus weit & breit

    Jetzt wo wir das Bus System kennen und den Fahrplan lesen können, zieht es uns an einen anderen Strand. Dafür stehen wir sogar recht früh auf, um das Frühstücksbuffet trotzdem geniessen zu können.
    Perfekt in der Zeit (sogar 7min zu früh) stehen wir an der Bushaltestelle. Laut Verbindung haben wir 25min Zeit zum umsteigen. Das sollte reichen, denn wir müssen den Anschluss unbedingt erwischen, da er nur alle 2h fährt.
    So richtig pünktlich scheint der Bus heute nicht zu sein, denn nun ist er schon 10min überfällig. Macht aber nichts, in 5min fährt unser Joker-Bus gleich an der nächsten Haltestelle. Dort heisst es dann weiter warten. Und warten. Und warten. Entnervt geben wir auf, denn auch wenn er jetzt kommen würde, dann wäre unser Anschluss weg.
    Da jetzt unsere ganze Planung kaputt ist, muss natürlich ein Neuer her. Da ich bis jetzt noch nicht richtig in die Unterwasserwelt eingetaucht bin, buche ich einen Tauchgang am Nachmittag. Bis dann geniessen wir die Ruhe am Strand und lassen einen kurzen Regen vorbei ziehen.
    Da gerade ein Rescue Diver Kurs abschliesst, ist hier ein kleines Chaos, aber wir schaffen es alle aufs Boot. Diana kommt auch mit, aber nur zum schwimmen. Das Meer ist recht wellig und das Boot brettert so schnell übers Wasser, dass es uns alle komplett nass spritzt. Ist egal, wir werden sowieso alle nass.
    Allzu weit geht es nicht, und schon ankern wir, machen uns bereit und springen rein. Der Ankerleine nach tauchen wir auf etwa 10m. Das Riff ist so so-la-la, es gibt einige schöne Fische und ein paar Korallen, aber der Grossteil der Korallen ist tod. Offenbar hat das warme Wasser vom El Niño 1998 den Korallen stark geschadet.
    Ansonsten sehe ich versteckte Langusten und Tintenfische, riesige Muscheln und riesige Schneckenhäuser.
    Für Diana ist es auf den Boot zu wellig und langweilig, denn wir sind knapp eine Stunde unter Wasser.
    Zum Abendessen kaufen wir uns einen Sandwich-Bausatz im Dorfladen und geniessen ihn am Strand auf den Liegestühlen zum Sonnenuntergang bis wir weg gejagt werden von den Liegestühle-Zusammensammler. Dann verschieben wir uns halt weiter an den Pool wenn es denn sein muss.

    Aus Dianas Sicht

    Heute haben wir einen tollen Plan: mit dem Bus nach Victoria und weiter durch den Nationalpark zum Strand im Port Launay zu fahren. Die Zeit ist genau berechnet und perfekt eingehalten, wir frühstucken, packen und kommen rechtzeitig zur Bushaltestelle… nur kommt der Bus nicht! Dann gehen wir zur nächste Bushaltestelle mit der Hoffnung, einen anderen Bus zu erwischen- aber auch dieser bleibt aus! Ein Feiertag oder ein Streik? Mit diesen Überlegungen gehen wir zurück zum Hotel, da es für den Anschluss in Victoria sowieso nicht mehr reichen würde. Ein anderes Mal halt. Und das Hotelstrand ist immer für uns da! 🙂 Dann kommt es Diana in den Sinn, dass wir ja tauchen gehen könnten. Eine etwas ungewöhnliche Idee für eine Nicht-Taucherin… aber die Erinnerungen an unsere Fahrt mit dem Tauchboot in Panama sind so schön dass sie wiederholt werden wollen 🙂 Andreas freut sich auf den ersten Tauchgang auf Seychellen. Das Tauchboot ist aber etwas anders als in Panama, sehr klein und- oh Schreck- ohne Sonnendeck! Aber, eine Bootfahrt ist trotzdem etwas schönes. Die Taucher gehen runter, und Diana bleibt auf dem Boot und geht immer wieder schwimmen in Abwechslung mit Sonnenbaden auf dem Boot. Dieses ist aber bei den grossen Wellen nicht so gemütlich. Eine andere Nicht-Taucherin auf dem Boot wird schlussendlich Seekrank, und auch Diana freut sich darauf, wieder zurück zum Strand zu fahren. Endlich sind die Taucher da, Andreas und auch die anderen haben es genossen. Am Abend machen wir einen Picknick am Strand und geniessen den Sonnenuntergang. Weil die Liegestühle aufgeräumt werden müssen, verschieben wir uns zum Hotelpool, wo wir unter die Klänge der Livemusik über unsere heutige Eindrücke schreiben 🙂

  • Anse Major Trail

    Ganz in der Nähe des Hotels gibt es einen kurzen Wanderweg zu zwei kleinen Stränden. Die Strasse ist uns zu gefährlich, deshalb nehmen wir den Bus bis zum Anfang des Weges. Laut Karte sind es weniger als 2 Kilometer.
    Ganz zum Anfang des Wanderweges fährt der Bus nicht. Unter der brennenden Sonne gehen wir über den schwarzen Asphalt. Da die Sonne ganz oben steht, gibt es minimalen Schatten, was bei dem ständigen rauf und runter doch sehr anstrengend ist.
    Endlich beginnt der Wanderweg selbst und wir hoffen auf einen kühlen Dschungelpfad, so wie es auf der Karte aussieht.
    Ganz so kühl geht es leidee nicht weiter, denn der Pfad führt über schwarzen Granit, mit immer wieder schönen Aussichten. Schatten gibt es dafür kaum. Einzig die Insel in der Ferne hat eine eigene Regenwolke.
    Neben der Temperatur ist auch der Weg recht anspruchsvoll: es geht rauf und runter über grosse Steine. So ganz könnte da unser Wasser nicht reichen für die Rückreise, also besser mal nicht zu viel trinken.
    Die Aussicht ist aber wunderschön, insbesondere als wir endlich beim Aussichtspunkt ankommen und den langersehnten Strand sehen. Und die Insel mit ihrer Regenwolke.
    Nun ist es fast geschafft und es geht durch den Dschungel runter. Ganz so einsam ist es hier aber nicht: der Strand ist recht beliebt sogar mit einem Boot vor Anker. Normalerweise mag ich das nicht, aber hier kann ich noch eine Flasche Wasser kaufen. Somit sind wir auch für einen Marsch zurück gut versorgt. Für den Rückweg fährt ab hier auch ein Wassertaxi, dann müssen wir uns für den Rückweg keine Gedanken mehr machen.
    Während über der Insel immer noch eine Regenwolke kreist, geniessen wir den kleinen Strand und richten uns im Schatten ein. Scharf beobachtet werden wir dabei von vielen, kleinen Krabben, die entweder schnell seitwärts rennen oder bockstill stehen. Und dabei immer genau zu uns starren.
    Nebendran liegt noch ein weiterer, ein Bisschen grösserer Strand. Aber der kleine reicht völlig.
    Mit dem Schnorchel erkunde ich noch die Unterwasserwelt und finde einige farbige Fische. Korallen gibt es kaum, und schon gar keine Schönen. Dafür sehe ich riesige Muscheln mit gezackten Öffnungen.
    Die Bootsfahrt zurück ist sehr schön und gemütlich. Ganz spannend ist es auch, den Weg vom Wasser aus zu sehen. Über der Insel liegt immer noch die ganz private Regenwolke. Zum Glück dort und nicht hier!
    Für den Abend ziehen wir uns hübsch an und schleichen uns ins Nachbarressort um im Restaurant dort zu dinieren. Es ist sehr schön gelegen an einem kleinen See, hat Livemusik, gemütliche 2er-Tische direkt am Teich und gutem Essen. Irgendwie gefällt es uns besser als die Restaurants in unserem Hotel.

    Dianas Eindrücke

    Heute steht ein Trail auf dem Plan. Er soll uns durch den Urwald zu einem schönen Strand führen. Klingt sehr verlockend- so wir packen genug Wasser und etwas zum Essen mit und fahren los- der Bus ist sogar super pünktlich! Es ist Mittagszeit und die tropische Sonne steht ganz hoch. Am Anfang laufen wir lange durch das Dorf auf einem schmalen, asphaltierten Weg wo immer wieder ein Auto vorbei fährt, und freuen uns schon auf den schattigen Urwald. Der asphaltierte Weg dauert aber etwas länger als wir uns vorgestellt haben, so dass wir beginnen zu denken: sind wir eigentlich bereits auf dem Trail? So langweilig kann es doch nicht sein, wir wollen ein bisschen Abenteuer! Und dieses lässt auf sich nicht warten, der Trail beginnt. Es ist ein schmaler, steiniger Weg mit unzähligen Kurven, steilen Auf- und Abstiegen und wunderschönen Aussichten. Auf der Insel gegenüber regnet es ohne Ende, als würde sie die Wolken magnetisch anziehen. Dadurch ist der Himmel über uns perfekt blau. Ziemlich bald stellt sich heraus dass das seine Nachteile hat, nämlich, dass es viel weniger Schatten als erwartet gibt. Unter der strahlenden tropischen Sonne schwitzt man immer mehr. Diana versucht die verlorengehende Flussigkeiten durch trinken auszugleichen und findet bald heraus, dass 1,5 L Wasser pro Person unter diesen Umständen viel zu wenig ist. Andreas dagegen entscheidet, das Wasser erst am Strand zu trinken. Aber wo ist der Strand? Der Weg, der eigentlich weniger als 2 km lang ist, wird immer herausfordernder, so dass man nicht so schnell weiter kommt und bei vielen instabilen Steinen die Wanderschuhe vermisst. Endlich ist der Aussichtspunkt da, von dem aus wir den ersehnten, wunderschönen Strand sehen können- so nahe ist er aber noch nicht. Zum Glück führt der Rest des Trails durch den schattigen Wald. Wir beginnen aber darüber nachzudenken wie wir es zurück schaffen- der Weg ist wirklich anstrengend, und das Wasser reicht nur knapp. Endlich ist der Strand da, zusammen mit den Antworten auf alle unsere Fragen: man kann nicht nur Wasser kaufen, sondern auch das Wassertaxi zum Hotel nehmen. Jetzt können wir uns sorglos entspannen, den fast leeren Strand geniessen und die vielen herzigen Kräbli fotografieren. Der Weg zurück mit dem Wassertaxi ist wunderschön. Nach so viel Anstrengung haben wir einen schönen Abend verdient! Nach einigen Entspannungsübungen ziehen wir zum ersten Mal auf den Seichellen unsere festlichen Kleider an, die wir mitgenommen haben ohne es miteinander abzumachen. So kann es nur in unseres Lieblingsrestaurant gehen (ja, 5 Tage sind lang genug um mittlerweile ein Lieblingsrestaurant gefunden zu haben) 🙂 Dort wird fein gegessen, getrunken und sogar zur live Musik ein bisschen getanzt. Jetzt führt uns ein unbekannter und unerwartet langer Weg durch die schöne Anlage des Nachbarhotels zu unserem Strand und Hotel, wo wir am Pool den Abend ausklingen lassen.

  • Victoria

    Ausgeruht haben wir uns nun genug, es lockt die Hauptstadt. Mit den Bussen kennen wir uns zuwenig aus, aber die Busstation sieht verheissungsvoll aus. Nach einiger Zeit kommt auch der Bus direkt zur zentralen Busstation in Viktoria.
    Eine Uferpromenade, das wäre schon was schönes. Aber leider sehen die Leute das ein wenig anders. Es gibt nur Strassen mit stinkendem Verkehr. Vom Fischerhafen zum Kreuzfahrthafen gibt’s kaum was schönes.
    Im Zentrum gibt es immerhin ein paar Shoppingmöglichkeiten und eine Strasse mit nur wenigen Autos. Hier muss also ein Fahrverbot sein.
    Zurück nehmen wir einen anderen Bus, der um die Insel rum fährt. Natürlich an vielen Stränden vorbei, wo wir auch aussteigen. Leider ist dieser hier zu steinig, aber hinter dem Hügeli liegt laut Google Maps noch ein schöner Strand.
    Der ist sogar wunderschön. So schön, dass hier sogar 2 Pärchen heiraten möchten. Wir schiessen fleissig Föteli von den Steinen und beobachten dann die Trauung. Da das Brautpaar kaum Gäste mitgebracht hat, bekommen wir auch ein Stück vom Kuchen!
    Die Busstation zu finden ist nicht ganz einfach, also gehen wir wieder zurück wo wir zuletzt eine gesehen haben.
    Die Fahrt um die Insel ist ganz spannend, auch der Fahrstil vom Bus: der ist binär (Vollgas oder Vollbremsung). Die armen Bremsen.
    Zurück im Hotel sind wir ganz erstaunt, dass das Hochzeitspaar auch hier übernachtet