Category: Colombia

  • Rückblick Kolumbien

    Die Vielseitigkeit Kolumbiens hat mich überrascht. Das Land hat fast alle Klimazonen, von tropischen Verhältnissen an der Karibik über Schnee in den Anden bis zu Wüsten. Die Kulturen sind auch ganz unterschiedlich von sehr offen, warmherzig aber arm an der Karibik zum eher kälteren Umgang im reicheren Hochland. Als Ferienziel ist Kolumbien noch nicht so bekannt, was von mir aus ein Fehler ist. Die Vielseitigkeit der aufstebenden Nation wird mich sicher wieder auf Entdeckungsreise ziehen. Gesehen habe ich nur einen ganz kleinen Teil, aber der hat mir definitiv gefallen!

  • Vom Winter in den Sommer

    Jetzt ist wieder packen angesagt, heute geht mein Flug nach Lima. Also alles schön packen, auschecken, Gepäck abstellen und noch ein wenig in die Stadt gehen. Da will ich noch die Sizilianische Meisterpizza mit Büffelmozzarella und Rohschinken probieren. Der Chef ist heute nicht anwesend, nur ein junger Typ ist ganz alleine da. Mineralwasser ist nicht vorrätig.
    Die Pizza selbst ist auch wiederum weit entfernt von italienischer Meisterklasse. Der Teig ist nicht speziell gut, die Tomatensauce schmeckt kaum, der Mozzarella ist nicht so richtig gut, dafür ist alles in Olivenöl ertränkt.
    Müde von der Pizza nehme ich lieber ein Taxi zum Flughafen. Die Reception hat das Taxi schon früher bestellt wegen dem Stau.

    Die etwa einstündige Fahrt kostet nur 20 Franken, und ich habe eh noch genug Pesos. Am Flughafen wechsle ich noch schnell die Kleider, was sich als Fehler entpuppt: die Schlange am Schalter hat sich in den paar Minuten vervielfacht. Ich checke am Automaten ein um mich an die Gepäckabgabe Schlange zu stellen. Die dauert trotzdem ewig, so lange dass jetzt Passagiere der nächsten Flüge nach vorne gerufen werden und ich somit nochmals länger warten darf. Die Gepäckabgabe selbst dauert auch jewails 5-10 Minuten, weil noch Sachen eingetippt werden müssen. Natürlich im bekannten lateinamerikanischen Tempo. Nach einer Stunde bin ich durch und kann endlich zum Gate gehen. Bei der Sicherheits- und Ausreisekontrolle ist dafür niemand. Die stehen alle noch beim Check-in. Da den Beamten langweilig ist, wollen sie mein Gepäck auch gerne ansehen und ich werde 3x gefragt wie lange ich in Kolumbien war und wieso. Alle anderen Länder fragen das vor der Einreise.

    Der Flug über den Äquator ist pünktlich und problemlos. Geografisch gesehen bin ich also von Winter in den Sommer geflogen, auch wenn hier das ganze Jahr die Temperatur gleich ist. Auch durch die Einreisekontrolle und den Zoll komme ich recht schnell. Da es schon spät ist, habe ich die Jugi gebeten, ein Taxi zu organisieren. Das ist in den Ländern die sicherste Option, da es ein gewisses Risiko gibt, dass ein Taxi von der Strasse einem entführt. Bei bestellten Taxis ist das Risiko gering, da die Zentrale ja weiss wer mich mitnimmt. Zu meiner Überraschung ist das Spanisch hier in Lima sehr klar und verständlich. Mit den Leuten kann ich also problemlos sprechen.

    In der Jugi ist nicht viel los, aber genau deshalb habe ich sie gebucht. Aber ein paar Reisetipps bekomme ich am Tisch auf der Terrasse noch von einer deutschstämmigen Brasilianerin. Und auch Biertipps, sie kann ihre Wurzeln nicht verleugnen und steht auf Bier, welches hier in Peru viel bessser ist als in Brasilien. Ich erfahre auch, dass nicht mal Brasilianer das Portugisisch von Portugal verstehen und es in Brasilien viel näher am Spanisch ist.

  • Botanischer Garten

    Als allererstes muss ich nun zur Fluggesellschaft und mein Ticket sichern. Das klappt auch wunderbar wie erwartet. Sogar die erwartete Preiserhöhung ist da. Das Problem war, dass die Zahlung per Kreditkarte nicht funktionier hat obwohl ich ein Email mit Bezahlstatus: bestätigt bekommen habe. Internationale Zahlungen sind halt immer so eine Sache.
    Da das endlich geklappt hat und die Sonne scheint, will ich nun noch was von der Stadt sehen. Dazu nehme ich die U-Bahn, welche eher eine Ü-Bahn ist, und fahre zum botanischen Garten. Zuerst verirre ich mich in einen Vergnügungspark, was mich gar nicht stört. Der Eintritt ist gratis, nur die Attraktionen kosten je etwa 2 Franken. Leute hat es fast keine. Ich schaue mich um und mache eine Fahrt durch den Dinosaurierwald. Nach dem Besuch im Spiegelkabinett gehe ich endlich in den botanischen Garten.
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    Der Garten sieht wirklich schön gepflegt aus, nur die Beschriftung der Pflanzen fehlt irgendwie. Die Leute nutzen den Park um in der Natur spazieren zu gehen und liegen auf dem Gras. Ich finde ihn auch ganz schön, aber auch nichts spezielles.

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    Vom Stadtzentrum selbst habe ich noch kaum was gesehen. Deshalb gehe ich nun zu Fuss zurück ins Zentrum. Da herrscht gerade Stossverkehr mit vielen Autos, Töffs, Busse und Fussgängern. Auch viele Marktstände sind überall anzutreffen. Das allgemeine Preisniveau kann man an den Telefonständen sehen. Die Minute in alle Netzte kostet zwischen 100 und 200 Pesos, eben je nach Gegend.
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    Vom Zentrum aus nehme ich wieder die Metro zurück.

  • Neujahr

    Das neue Jahr wartet sogleich mit einer Enttäuschung auf. Die Fluggesellschaft hat meinen Flug aufgrund von Problemen mit meinen Daten storniert und rät mir eine Geschäftsstelle aufzusuchen. Na wunderbar, genau das kann ich jetzt gebrauchen.

    Laut Internet gibt es ein zu Fuss erreichbares Büro in einen grossen Shoppingcenter, welches auch an Feiertagen geöffnet ist. Mein Plan ist es, punkt 12:00 dort zu sehen wenn es öffnet, also gehe ich lieber genug früh.

    Das Wetter ist wunderschön und die Strassen fast leer. Die Leute sind scheinbar immer noch betrunken und teilweise agressiv. 2 gehen mit Steinen und Flaschen aufeinander los und ziehen Schaulustige an. Ich schleiche mich vorbei und freue mich, dass die Polizei sogleich auftaucht.

    So wie es aussieht bin ich nun im Bankenviertel gelandet mit Hochhäusern und schönen Parkanlagen, alles schön gepflegt. Das Einkaufszentrum ist einfach zu finden, aber noch komplett zu und öffnet erst um 12:00. Leider ist das Büro noch nicht offen, also schaue ich mich ein wenig um. Es hat sogar eine Eisbahn hier! Fast alle Geschäfte sind zu heute. Als das Büro um 14:00 immer noch nicht offen ist, gebe ich auf und gehe Mittagessen. Selbst um 15:00 ist es immer noch zu. Heute scheint der einzige Tag im Jahr zu sein, an dem das Büro den ganzen Tag geschlossen ist. Perfektes Timing also. Nun verschiebe ich meinen Besuch halt auf morgen und muss mit einem höheren Preis rechnen. Zumindest hat der Jumbo offen und bietet eine riesige Auswahl an Lebensmitteln.
    Nun ist der Tag leider erfolglos gelaufen und es bleibt zu wenig Zeit um noch etwas anderes zu machen.
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  • Silvester

    Der Himmel ist wieder bewölkt und nicht sehr einladend. Es lässt sich also gut noch herumliegen bis am Mittag, aber raus will ich trotzdem noch am Nachmittag. Der Einzige in der Jugi bin ich am Mittag nicht, so gelingt es mir einen Kollegen zu finden, der mit mir in den Park Arví kommt. Die Fahrt dorthin ist sehr einfach: mit der Metro zur Talstation, über das Armenviertel schwebend zur Mittelstation und nochmals in einer Gondelbahn hoch bis zum Park.

    Die Aussicht aus der Gondelbahn über die ganze Stadt ist athemberaubend, nur liegt der Park auf einem Hochplateau und ist bewaldet. Dort ist also nichts mit schöner Aussicht. Da wir gerne wandern, schauen wir auf die Karte und finden einen kleinen See ein paar Kilometer weiter. Einem schönen Wanderweg entlang, der immer matschiger wird, geht es durch den Regenwald. Aufgrund der Höhe sieht der fast aus wie ein schweizer Wald mit Föhren.

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    Der Wanderweg mündet schnell in einer Strasse mit recht wenig Verkehr. Vom See bekommen wir leider nichts zu sehen, da der im einem eingezäunten Park ist, welcher geschlossen ist. Zu unserem Glück fahren immer wieder Busse zurück zur Seilbahn, so haben wir keinen Stress. Bei der Fahrt runter ins Tal bietet das Wetter uns ein Spektakel: Regen über der Stadt wird von der untergehenden Sonne beschienen.
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    Zurück in der Jugi habe ich mich nun endlich entschieden wie meine Weiterreise aussieht. So kaufe ich ein Flugticket in eine andere Stadt und nachdem ich die Bestätigung erhalten habe buche ich die Jugi dort.

    Silvesterabend rückt nun näher. Fast alle Leute hängen in der Jugi rum, trinken, rauchen und quatschen. Niemand hat einen Plan für heute Abend und alle hoffen, dass jemand das Zepter an sich reisst und alle an einen genialen Ort bringt. Ist schon lustig, die Welt ertrinkt förmlich in Werbung, aber genau wenn es draufan kommt und man etwa 30 konsumfreudige Leute zu sich ziehen könnte, fehlt der entscheidende Tipp.

    Schlussendlich deckt sich der allgemeine Plan mit meinem: gegen Mitternacht in den nächsten Park gehen und schauen was da so los ist. Genau das machen dann auch fast alle und die Strasse ist richtig bevölkert. Kamera nehme ich keine mit, nur ein wenig Geld, dass ich dann gar nicht brauche.
    Punkt Mitternacht fängt die grosse Gratulation an. Jeder wünscht jedem ein gutes, neues Jahr und die Stimmung könnte nicht besser sein.

    Ab hier scheiden sich dann meine Pläne von den anderen, denn ich bin müde und nicht so der Partytyp. Ich verabschiede mich mal und gehe in die fast komplett leere Jugi schlafen.

  • Planen

    Laut Wetterbericht ist heute Regen angesagt, und diesmal stimmt es sogar. Nach längerer Suche muss ich feststellen, dass sich meine Regenjacke nicht mehr finden lässt. Da ich die schon ewig nicht mehr gebraucht habe, ist sie wohl irgendwo verloren gegangen. Das ist definitiv schade, denn es war eine sehr gute und teure fürs Velofahren. Jetzt kaufe ich halt einen 5-Franken-Regenschirm als Ersatz nachdem der Regen wieder aufgehört hat.
    Planen ist mal wieder angesagt, aber eine wirklich gute Option, die mir wirklich zusagt, habe ich noch nicht gefunden. Zum Glück habe ich noch ein wenig Zeit, denn über die Festtage bleibe ich sowieso hier.

  • “Die schönste Aussicht der Welt”

    Um etwas aus dem schönen Tag zu machen, habe ich eine Tour nach Guatape gebucht. Der Bus holt mich und noch 3 andere direkt bei der Jugi ab. Die Tour ist eigentlich für Kolumbianer und deshalb auf spanisch. Für mich eine gute Gelegenheit mein Spanisch zu trainieren. Die Reiseführerin spricht zum Glück recht klares Spanisch, so dass ich einiges mitbekomme.

    Der erste Halt ist bei einer spziellen Kirche, die die Form des Felsens von Guatape hat. Drinnen ist wie üblich eine Krippe aufgebaut.
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    Dann fahren wir zur Ortschaft Guatape selbst, dort gibt es einen grossen Markt und schöne Häuser. Sogar eine Mountainbike Piste gibt es.
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    Mittagessen gibt es beim grossen Felsen. Ich habe Rindfleisch bestellt, was sich als grosser Fehler herausstellt, denn es ist so zäh wie Schuhleder. Die Forelle wäre die bessere Wahl gewesen.

    Nun bleibt nicht mehr viel Zeit um auf den Felsen zu steigen und die selbsternannte “Beste Aussicht der Welt” zu geniessen. Etwa 670 Treppenstufen führen hoch, und obwohl man bezahlen muss gibt es Stau. Vor allem zuoberst auf dem Aussichtspunkt ist alles rappelvoll. Die Aussicht is wirklich schön, aber für die Weltspitze fehlt doch noch ein ganzes Stück. Wenn es um Werbung geht wird gerne mal übertrieben. Runter gibt es noch mehr Stau, obwohl es unterschiedliche Treppen sind für hoch und runter. Einige Stellen sind so eng, dass viele Leute Mühe haben.
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    Der Bus wartet schon auf uns und fährt gleich los. Ein Bisschen zu spät waren wir schon, aber das muss man hier in Lateinamerika auch sein um nicht warten zu müssen. Nächster Halt ist ein Nachbau eines Kolonialdorfes, von dem aus wir auf ein Schiff steigen und gemütlich über den See tuckern. Witzig sind die Schiffe hier, es wurde irgend etwas schwimmfähiges zusammengebastelt und mit einem Aussenboardmotor versehen. Auch unser Boot ist so gebaut. Sicherheit ist sicher weniger ein Thema. Viel wichtiger für die Kolumbianer ist, dass laute Musik läuft, denn sonst fühlen sie sich nicht wohl. Die Flora hier ist ganz interessant, was von weitem wie riesige Farnbüsche aussieht, entpuppt sich als Bambus. Eine Villa von Pablo Escobar wandelt sich langsam zur Ruine.
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    Dann ist die Tour auch schon fertig und der Bus fährt uns alle zurück.

  • Medellin

    So, nun bin ich also in der ehemaligen Weltdrogenhauptstadt. Von hier aus regierte Pablo Eskobar mit eiserner Faust bis er erschossen und sein Imperium zuerschlagen wurde. Seit dann geht es aufwärts und heute ist Medellin als schönste und sicherste Stadt in Kolumbien bekannt. Zusätzlich bin ich noch im sichersten Viertel der Stadt untergekommen, passt also.

    Weit vom Äquator bin ich nicht mehr weg, nur noch auf 6° Nord. Das Klima ist dementsprechend konstant übers ganze Jahr mit etwa 15°C in der Nacht und 27 am Tag. Also so wie Anfang Juni in der Schweiz. Hier lässt es sich also ganz gut leben. Dass die Stadt richtig aufblüht, sieht man auch an den gut gepflegten Strassen, die sehen etwa so aus wie in den USA.

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    Da mein Bauch an der Karibik scheinbar was nicht so ganz gutes gegessen habe und ich heute immer noch für meinen Geschmack zu oft auf die Toilette muss, schaue ich erstmal das Quartier an. Es gibt haufenweise Restaurants hier. Das trifft sich gut, denn ich brauche erst mal ein vernünftiges Frühstück. Im “Wie ein Fisch im Wasser” ist es besonders gut, so dass ich gleich 2 Portionen bestelle und mich sattesse.

    Ansonsten schaue ich mich ein wenig um. Aussehen tut es wie in einem Ausgehquartier der USA und um einiges besser also so ziemlich jede lateinamerikanische Stadt. Auch der Supermarkt erinnert eher an ein Migros. Gefällt mir.

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    Am Abend finde ich eine sizilianische Pizzeria, scheinbar mit einem weltweit ausgezeichneten Pizzaiolo. Da muss ich doch gleich  meine Standardpizza bestellen. Das Lokal ist extrem klein mit nur 4 Tischen. Doch der Ofen scheint noch kleiner zu sein, denn erst nach 30 min kommt meine. Davor sind nur 2 andere Pizzen rausgekommen. Servieren tut scheinbar seine Frau, oder auch nicht. Auf einmal ist sie verschwunden und der Chef ist alleine. Ist sogar besser so, denn sie hat selbst bei den wenigen Gästen alles vergessen. Die Pizza selbst ist nach amerikanischem Standard gemessen sehr gut, aber nach itelienischem eher untere Mittelklasse, weil die Zutaten auch eher billig sind. Trinkgeld habe ich dann keins gegeben, den bezahlen musste ich ja beim Chef und nicht beim Servierpersonal. Trotz allem will ich nochmals hin um die Weltmeisterpizza mit hoffentlich hochwertigeren Zutaten zu probieren!

    Jetzt bei Dunkelheit sieht man die Weihnachtsbeleuchtung im Park ganz gut. Ist unglaublich auf welchen Kitsch die Lateinamerikaner allgemein stehen!

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  • Abschied von der Karibik

    Weihnachten ist durch und ich kann hoffentlich wieder problemlos reisen. Da sich das ganze Partyvolk in Cartagena trifft ist mein nächstes Ziel Medellin, denn das soll die schönste Stadt von Kolumbien sein und nun hat es Platz dort für mich. Und ich hatte nun genug Zeit um abzuklären wie ich da am besten hinkomme. Es gibt einen Tages und einen Nachtbus. Der Nachtbus kommt für mich nicht in Frage, da ich darin nicht schlafen kann. Am Tag fährt er um 8:00 in der nächsten Ortschaft und hat mindestens 12h, je nach Stau noch viel länger. Ist auch nicht wirklich gemütlich so früh aufzustehen, lange zu fahren und dann noch extrem spät ankommen.

    Mir schwebt da eine gemütlichere Variante vor: mit dem Bus zum nächsten Flughafen und dann mit dem Flugzeug weiter. Buchen kann ich nichts, da ich nicht weiss wann ich genau dort bin, aber es gibt immer wieder Flüge und notfalls übernachte ich in der Stadt.

    Zuerst muss die Karibik mit einer Runde schwimmen verabschiedet werden. Die Holperpiste überwinde ich diesmal im Auto mit vor Hilfe schreienden Stossdämpfer. Dass die bei dem alten Auto überhaupt noch funktionieren überrascht mich. Ein Bus steht schon bereit für mich, und er bleibt es noch für die nächsten eineinhalb Stunden. Naja, ich habe ja Zeit, nur ist der frühere Flug jetzt weg. Aber hey, der Bus hat Internet! Ganz praktisch. Die Strasse sehe ich leider nicht, aber dem Geschüttel an im Bus ist der Zustand verbesserungswürdig. Dem Busfahrer ist der Verkehr nie schnell genug, ein Tanklastwagen nach dem anderen wird überholt. Bei Überholverbot wird zuerst gehupt und dann geht’s los. Ich fühle mich wie hinten auf einem Töff mit durchgedrehtem Fahrer. Direkt fährt er leider nicht, doch direkt nach dem Umsteigen fährt die Verbindung wieder los.

    Soweit so gut, denn der Bus hält direkt neben der Ausfahrt zum Flughafen. Etwa einen Kilometer muss ich zu Fuss überwinden, dann bin ich dort. Einen Verkaufsstand finde ich nicht, aber beim Check-in kann ich sogar Tickets kaufen, leider sind die nicht ganz so billig wie online, aber dort steht ja auch nicht der tatsächliche Preis. Die Billigfluggesellschaft heisst ganz patriotisch “Viva Colombia” und hat einen schönen, neu aussehenden A320, der sehr eng bestuhlt und nur zu einem drittel gefüllt ist.

    Nach einem problemlosen Flug und einer halben Stunde warten aufs Gepäck nehme ich lieber ein Taxi in die Stadt, das ist einfacher. Leider ist es Nacht und damit die Aussicht nicht so gut, aber die Fahrt ist spektakulär. Vom Flughafen auf 2700 m.ü.M geht es runter auf 1400m mit Aussicht auf die Stadt. Da bin ich gespannt auf morgen. Nur schon an der Strasse und den Autos an merkt man, dass Medellin viel reicher ist als Cartagena.

    Unterkunft habe ich mir auch keine gebucht, aber zumindest eine im Internet rausgesucht, die mir gefällt und gute Kommentare hat. Die Jugi ist brandneu und sehr gut eingerichtet, so ziemlich das Gegenteil von der in Rincón del mar.

  • Rumhängen

    Den letzten Weihnachtstag bringt man hier problemlos durch ohne viel zu machen. Wieder im Hostal nebendran übe ich fleissig mein Spanisch und spreche mit einem Kolumbiander aus Medellin über alles mögliche. Er ist mit seiner ganzen Familie angereist und alle verbringen die Festtage hier am Meer.

    Zum Mittagessen versuche ich mich mit Omletten, denn die Zutaten dafür findet man hier sogar. Mit viel Öl in der Pfanne kleben sie nicht mal an in der total kaputten Bratpfanne! Die Omletten spende ich dann der Allgemeinheit und mir natürlich. Sie werden hoch gelobt, auch wenn sie besser sein könnten.

    Ansonsten verbringe ich den Tag mit schwimmen, runliegen und Christbaum bauen aus Sand. Leider ist er zusammengefallen bevor ich ihn fotografieren konnte. Mit dem Sand hier kann man aber ganz gut alles mögliche bauen.