Hasta la victoria, siempre!

Der heutige Tag wird vom Tod Fidel Castros überschattet. Das ganze Land ist nun in Staatstrauer. Es wird keine Musik gespielt und kein Alkohol ausgeschenkt. Vor allem für die ältere Generation, die die Regierung von Batista erlebt haben, ist Fidel Castro zusammen mit Ernesto “Che” Guevara und Camilo Cienfuegos. Was die drei damals erreicht haben ist eigentlich unglaublich: von einem Schiff aus Mexiko her sind sie mit insgesamt 7 Männern angekommen. Den Rest  haben sie im Sturm verloren. Fidel soll damals gesagt haben: wir werden diesen Krieg gewinnen. Sie hatten einen derart grossen Rückhalt in der Bevölkerung, dass die Gruppe schnell angewachsen ist und sich ihnen sogar feindliche Soldaten angeschlossen haben. Später hat die USA eine kleine Armee aus Exilkubanern aufgestellt und dasselbe versucht. Diese Bemühungen waren vergebens, die Leute standen hinter Fidel und beendeten den Angriff schnell.

Mit dem Zusammenbruch der UdSSR kam eine grosse Kriese übers Land: Kuba produzierte damals nur Zuckerrohr für die UdSSR und importiert restlos alle Lebensmittel. Man kann sich also vorstellen was passiert wenn auf einen Schlag keine Lebensmittel mehr da sind und dank dem amerikanischen Boykott der verbleibende Westen als Handelpartner weg fällt. Seit dieser Zeit gewährt die USA den kubanischen Flüchtlingen einen Sonderstatus, was eine riesige Flüchtlingswelle mit sich bringt, die auch heute noch anhält.

Wir schauen heute das Dorf Viñales an, wo vorwiegend Tabak und Kaffee angebaut werden. Das Leben hier ist sehr einfach: es sind viele Pferdekutschen unterwegs und die Häuser sind klein, meistens mit Palmdächern. Bekannt ist das Dorf, weil es sich komplett dem Tourismus verschrieben hat: fast jedes Haus ist frisch renoviert und bietet Zimmer für Touristen an. Auch auffallend sind die vielen Elektroroller, die hier unterwegs sind. Offenbar sind die günstiger als bezinbetriebene.
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Das Land sieht mit seinen abgeschliffenen und bewaldeten Bergen sehr schön aus. Hier wächst auch sehr viel, und überall laufen Hühner herum. Die Bauernhäuser wirken sehr zerfallen, Balken sind verrottet und alles ist schief. Ein Haus können wir besichtigen. Der Lebensstandard hier ist sehr tief, etwa vergleichbar mit der Schweiz vor 100 Jahren. Wobei man hier auch weniger braucht, denn es ist ja immer warm. Wenn mal ein Hurricane vorbei zieht und alle Häuser wegbläst, dann gibt es auch weniger Arbeit alles auf zu bauen.
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In einer Tabakplantage zeigt uns ein Bauer, wie aus Blättern eine Zigarre  gemacht wird: das Blatt wird getrocknet, fermentiert, gerollt mit einem besonders schönen Deckblatt und dann getrocknet. Der Stengel wird dabei ausgelassen, da er über 70% des Nikotins enthält. Die Bauern müssen 90% der Ernte an die staatlichen Firmen abgeben. Die restlichen 20% behalten sie für sich.

Ein Besuch in einer Höhle entpuppt sich als Touristenfalle: es sind bereits etwa 300 Personen da. Wir kehren um und bekommen das Geld zurück.

Den Abend verbringe ich am Pool im Hotel bei Bier und Pizza. Für die Gäste wird weiterhin ausgeschenkt.

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