Beim Frühstück habe ich nun immer die Kamera dabei, damit ich die Kolibris erwische, welche immer wieder von den Blüten hier naschen. Tatsächlich erwische ich eins.
Heute zieht es uns nicht allzu weit. Nur an den Strand um in den Wellen zu plantschen. Diesmal schaue ich besser auf die Auslösezeit und erwische die Wellen auch besser. Natürlich erwische ich auch Diana in den Wellen, denn wir haben beide einen Riesenspass.
Obwohl wir vor 17:00 beim Laden sind, ist er schon geschlossen. Ist aber klein Problem, denn so bestellen wir einfach eine Pizza. Zum Glück habe ich VOIP, sonst wäre der Anruf teuerer gewesen als die Pizza.
Beim Verdauungsspaziergang sehen wir neben den üblichen Rehen auch ein Gürteltier.
Author: andreas
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Wellenfotos
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Verschwundener Strand
Wir möchten mal wieder einen Tag im Dörfli verbringen. Da aber nach dem Mittag Flut ist, fahren wir am Morgen mit dem Velo hin und bleiben dort bis am Abend. Da nun wirklich alle Restaurants zu sind, kaufen wir das Mittagessen ein und geniessen es auf dem Bänkli beim Kanadier.
Momentan sind die Wellen recht gross, sogar hier erwischt eine Diana, obwohl sie lieber die Haare nicht nass möchte. Die Welle sieht das aber anders. Zumindest können wir beim netten Kanadier im Garten duschen.
Der Strand wird immer mehr vom Meer erobert bis er schlussendlich komplett weg ist und die Wellen teils in den Wald schwappen.
Wir warten bis nach dem Sonnenuntergang und fahren retour. 3h nach der Flut sollen wir eigentlich gut zurück kommen, doch da heute Springflut ist, wurde der See vom Panikfluss so richtig gefüllt und ist immer noch am entleeren. Das Wasser ist etwa knietief und hat eine rechte Strömung. Warten würde helfen, doch es wird immer dunkler. Also gehe ich zur breitesten Stelle und trage erst mal mein Velo rüber. Dann Dianas und schlussendlich helfe ich Diana beim überqueren des Panikflusses.
Am Strand fährt es sich meistens gut, aber ab und zu sinkt man ein. Mit der Zeit brauchen wir auch Licht. Fahrräder werden hier in der Nacht offenbar nur von Dieben benutzt, denn jetzt hält uns jede Security an und fragt uns aus. Trotz allen Hindernissen schaffen wir die abenteuerliche Heimreise unbeschadet. Nur die Velos sind dreckig und möchten gleich abgespritzt werden. -
In den Wellen
Mal hoch, mal runter, Berg und Tal.
Wellen sind wellig und wellen eine nach der anderen an den Strand, wo sie mit Getöse brechen und schaumig den Sand aufwirbeln.
Mitten in diesem Sprudel dreht es sich wie in einer Waschmaschine, was ungeheuer Spass machen kann wenn die Grosse richtig ist.
Richtige Wellen türmen sich auf wie ein Berg und ziehen das Wasser zu sich, bis die Wand überhängend wird und wie ein Wasserfall nach vorne prescht. Der Bauch fühlt sich so richtig wohl wenn er an diesem Berg herunter gleiten kann. Mit etwas Glück schaut der Kopf oben raus und freut sich zu sehen wie er von der Welle getrieben dem Strand entgegen rast.
Das unruhige Meer macht ganz viele verschieden grosse Wellen in unregelmäßigen Abständen. Grosse und kleine Wellen, die grossen sind schneller und verschlucken die Kleinen. Doch dabei lässt die grosse Welle den Reiter liegen.
Wenn wellige Wellen wellen, dann wellen wellige Wellen.
Das reimt sich nun alles gar nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Walter der Dichter etwas schönes daraus zaubern kann.Heute ist Vollmond und deshalb auch Springflut. Wir gehen zum Tisch am Strand zum Picknick. Diesmal kommt auch ein Klappstuhl mit, denn die Steinbank ist schon sehr hart.
Das Meer sehr unruhig heute. Die Wellen sind unregelmässig und teils recht gross. Das Baden erinnert nun mehr an Jaco und den offenen Pazifik. Ich nehme die Unterwasserkamera mit um Wellenfotos zu Schüssen, schaue aber leider die Fotos nie an. Fast jedes Foto zeigt nicht die Welle, sondern den Himmel. Scheinbar hat die Kamera nie dann ausgelöst, als ich gedrückt habe, sondern zuerst versucht zu fokussieren, aber bis dann war ich schon in der Welle und die Kamera gegen den Himmel gerichtet.
Zumindest haben wir 4 Papageie beim trinken am Boden mit der Kamera erwischt.
Das Abendessen mit Schinken und Melone ist gut angedacht, aber die Melone in einem sehr schlechten Zustand. Die Hälfte müssen wir wegwerfen weil sie schlecht ist, und die andere Hälfte ist knapp essbar. Mein Magen mag sie nicht sonderlich.
Dafür machen wir einen Vollmondspaziergang dem Golfweg entlang. Wo wir bei Halbmond noch eine Lampe brauchten, beleuchtet der Mond nun alles klar. -
Bewölkt
Bis jetzt habe ich das Wetter am Pazifik nie erwähnt, denn es war immer blauer Himmel mit brennender Sonne. Heute ist das anders: am Nachmittag ziehen hohe Wolken auf und decken die Sonne ab. Ich denke, das sind die Vorboten der nun langsam beginnenden Regenzeit.
Da wir gestern etwas spät am Strandende waren, kommen wir nochmals, und zwar früher. Die Wolkendecke öffnet sich extra für den Sonnenuntergang, damit wir ihn in vollwn Zügen geniessen können. Die von der Sonne beschienen Wolken gefallen uns besonders gut.
Um zum Ende des Strandes zu kommen, müssen wir 2 Bäche überqueren. Aber gendwie erinnern wir uns nur daran, dass wie gestern den 2. Bach überquert haben. Scheinbar hatte der 1. Bach kein Wasser gesten. -
Tausend Augen
Unser Ziel ist uns möglichst gut zu entspannen und unsere Zeit hier zu geniessen. Deshalb liegen wir nach dem Frühstück noch faul herum. Leider meistens am Handy, denn eigentlich sollte man momentan die Nachrichten lieber nicht anschauen. Ok, die Lokalen schon, aber das ist schnell gemacht.
Zum Mittagessen gehen wir wieder an den Strand, denn da ist es ein wenig kühler und hat mehr Wind. Da die Liegestühle leider alle verschwunden sind, nehmen wir das Strandtuch mit und setzen und an einen Tisch im schattigen Palmenwald am Strand. Das ist sogar noch schön legal, denn wir sind ja nicht am Strand.
Wenn die Sonne tiefer kommt, zieht es uns langam in die verbotene Zone. Hier warten 1000 Augen auf uns, denn soweit wir sehen können ist alles voller Krabben. Diesmal ist es eine Art, die den Sand aus ihrem Loch etwa 50cm ringsum verteilt und zu kleinen Kügelchen formt. Ums Loch selbst gibt es nicht mehr als weiter weg. Da viele Krabben benachbart sind, entsteht so ein riesiger Streifen mit kleinen Sandkügelchen. Und ganz vielen Krabben, die uns anschauen und sich verstecken wenn wir zu nahe kommen.
Wir entdecken auch noch riesige Krabbensupuren, welchen wir folgen und auch eine riesige Krabbe entdecken, welche sich nur ein wenig eingegraben hat und sich bockstill durch nichts stören lässt.
Wir gehen bis zum Fluss am anderen Ende des Strands und ich schiesse ganz viele Fotos vom Sonnenuntergang. Leider bin ich ein wenig zu spät dran.
Beim zurück gehen spiegelt sich der orange Himmel im noch nassen Sand der zurückziehenden Flut. Die Stimmung ist wunderschön, insbesondere mit Diana zusammen. -
Cream of sugar
Da ich noch ein wenig Sonnenbrand habe und Diana auch nicht ganz fit ist, liegen wir den ganzen Tag überall im Haus faul rum: auf dem Bett, dem Sofa, dem anderen Sofa und auch der Hängematte. Dabei telefoniert Diana fleissig und ich lese mein Computermagazin.
Am späteren Nachmittag gehen wir dann doch aus dem Haus zum einkaufen und danach an den Strand. Hier stellen wir erschrocken fest, dass alle Liegestühle weg sind. Zum Glück haben wir noch ein Strandtuch dabei.
Unterdessen haben wir alle Zutaten für eine Pina Colada zusammen. Sogar “cream of coconut” haben wir im Laden gefunden, das konnte ich in der Schweiz nie finden. Damit verfeinern wir sogar den Reis, zusammen mit Kokosraspeln und Ananas. Womit wir nicht gerechnet haben: Cream of coconut besteht eigentlich nur aus Zucker mit Kokosgeschmack. Selbst für mich als Zuckerfreund ist alles viel zu süss. Es erinnert eher an gezuckerte Kondensmilch, aber nochmals süsser.
Habe nun “Cream of coconut” aus dem Pina Colada Rezept entfernt und werde in Zukunft Kokosmilch verwenden, die ungesüsst ist. -
Unter Palmen
Mit eingeschaltener Klimaanlage auf 26°, die nicht direkt aufs Bett bläst, kann Diana nun gut durchschlafen und ist richtig ausgeschlafen. Ich hatte mit langem Pyjama unter der Decke auch nicht kalt, und so sind wir beide ausgeschlafen.
Wir telefonieren ein wenig und gehen dann an den Strand.
Das Mittagessen ist sehr international: Tortillas mit künstlichem Scheiben-Mozarella und italienischer Salami.
Ich selbst bleibe immer schön am Schatten, doch am Abend sehe ich, dass die tropische Sonne auch die Schattenplätze gut mit UV ausleuchtet: meine Arme sind zwar schon recht braun, doch ohne Sonnencreme jetzt auch ein wenig rot. Morgen muss ich die Sonne eher meiden.
Ab 16:00 ist die Sonne genug tief um wellenreiten zu gehen. Bei Sonnenuntergang füllt sich der Strand auch wieder, der war bis jetzt leer. Etwa 10 Leute sehe ich nun auf den 10km Strand.
Das Abendessen ist sehr einfach: gekochte Kartoffeln mit Thon. -
Wellenreiten
Allzu viel haben wir heute nicht vor: Aufstehen, Morgenessen, Einkaufen, an den Strand gehen, liegen, schwimmen, liegen, essen, liegen, wellenreiten, liegen, zurück gehen, kochen, essen, spazieren, ins Bett gehen.
Das klappt auch alles gut wie geplant.
Wellenreiten macht hier besonders viel Spass, denn die sonst so riesigen Pazifikwellen sind hier kleiner, aber immer noch sehr lange. Der Strand sehr flach, so dass sich die Wellen über eine weite Distanz brechen. Für mich funktioniert es am besten, wenn ich dort hin gehe, wo die grösseren Wellen brechen. Da ist das Wasser etwas tiefer als 1m. Wenn eine grössere Welle ranrollt, gehe ich dorthin wo sie voraussichtlich gerade anfängt sich zu brechen. Das braucht ein wenig Erfahrung. Dann bleibe ich stehen und merke, wie die Welle eine recht starke Strömung zu sich erzeugt und das Wasser weniger tief wird. Das ist ein sehr gutes Zeichen, einfach stehen bleiben. Wenn die Welle da ist, spürt man richtig wie sie einem mitreisst. In dem Moment mache ich einen Satz nach vorne und rutsche mit dem Bauch den Wellenberg herunter. Wenn Wellengrösse und Timing richtig sind, dann zieht einem die Welle über die nächsten 10m oder mehr mit, und wenn alles perfekt läuft, dann schaut der Kopf vorne raus und man sieht wie man übers Wasser gleitet. Das fühlt sich dann wie eine Wasserrutschbahn an. Die Grösse der Wellen variert recht stark, aber ganz grosse Wellen sind selten alleine. Es macht also Sinn nicht gleich die erste grosse Welle zu nehmen, denn danach kommen meistens gleich noch schönere. Grössere Wellen brechen weiter draussen. Dadurch sind sie nicht so viel grösser wenn man drin ist, denn sie brechen einfach über einen weiteren Weg. Falls mich eine grosse Welle überrollen will, dann komme ich immer mit einem Kopfsprung problemlos durch. Falls sie aber riesig ist wie eine vom offenen Pazifik, dann tauche ich gleich zum Meeresboden, denn dort ist das Wasser am ruhigsten. Die Badehose sollte allgemein gut angemacht sein, und in schlimmen Fällen muss ich die Beine spreizen, damit sie hält. Haarbändeli halten nie, die nehme ich einfach raus. -
Supersportlich
Die Velos sind jetzt also gepumpt und bereit für eine Tour. Die Strassen hier sind aber eng und erinnern an eine Achteebahn: links, rechts, hoch, runter. Nur der Loopung fehlt. Für Velos also anstrengend und gefählich. Zum Glück gibt es einen flachen und geraden Weg, der aber bei Flut nicht befahrbar ist.
Der nasse Sand ist schon recht hart, aber gibt trotzdem ein wenig nach. So fühlt sich die Fahrt am flachen Strand an, als würden wir die ganze Zeit hochfahren. Bei tropischen 34° und 70% Luftfeuchtigkeit grenzt die Fahrt an Supersport. Die Velofahrt ist trotzdem sehr angenehm, braucht aber die eine oder andere Pause.
Bei Ebbe ist auch der Panikfluss gut durchfahrbar und wir fahren gleich zum Bänkli beim Kanadier, wo dann auch Schwimmverbrechen begangen werden.
Wie wir gestern erfahren haben, ist das Restaurant grundsätzlich offen, aber Montags geschlossen. Deshalb versuchen wir es heute nochmals und bekommen effektiv was feines zu Essen.
Nach der Heimfahrt sind wir beide müde und hängen abwechselnd in der Hängematte. Die übrigens klar von dort stammt, wo wir zu Mittag gegessen haben: dem Tambor Tropical. Dort hat es geau solche Hängematten und der Direktor ist unser Vermieter.
Zum Abendessen koche ich etwas, was ich noch nie gemacht habe und Diana nie probiert hat: Zucchetti Picata mit Poulet Piccata. Es kommt trotz Improvisation beim Käse nicht mal so schlecht.
Für diese Nacht lenken wir den Luftstrom der Klimaanlage weg vom Bett und versuchen mit eingeschaltener Klimaanlage zu schlafen, da es Diana auch in den letzten Nächten etwas zu heiss war. -
Grosseinkauf
Mit 2 Ventilatoren ist Diana nun recht gut ausgeschlafen. So können wir es wieder machen nächste Nacht.
Wir haben unseren Vermieter gebeten uns zu einem grösseren Supermarkt mit zu nehmen wenn er einkaufen geht. Heute ist das der Fall. Wir kaufen vor allen Dinge, die der kleine Supermarkt nicht hat wie Fleisch und Gemüse, aber auch schweres wie Wasser ein. In der Apotheke gibt’s Vitamin C Tabletten als Vorbeugung. Auch zur Vorbeugung tragen wir als Einzige Schutzmasken. Die Leute hier scheinen nicht speziell vorsichtig zu sein, aber an der Kasse sind schon Abstandsmarkierungen angebracht und überall hat es Desinfektionsgel zum benutzen.
Dann bringt uns der Vermieter noch eine Hängematte und Velopumpe. Jetzt steht also dem Rumhängen und Aufpumpen nichts mehr im Weg.
Trotzdem gehen wir an den Strand und liegen sicher im Palmwäldli auf unbewachtem Privatgelände, falls die Polizei kommt.
Die Wellen rufen uns die ganze Zeit nach uns, da können wir irgendwann nicht mehr nachgeben und reiten sie alle. Es gibt grosse, kleine, mittlere, schräge, hinterlistige, die sich hinter anderen verstecken und immer wieder solche, die genau am richtigen Ort brechen wollen.
Zurück zuhause will die Hängemattte aufgehängt und ausprobiert werden und natürlich auch die Velos gepumpt. Das ist noch recht mühsam mit einer Pumpe mit abgebrochenem Griff. Aber es geht.
Die letzten Würstchen werden mit dem letzen Reis zusammengelegt. Das geht schnell, aber morgen brauchen wir wirklich etwas anderes. Da unser Kühlschrank nun voll ist, wird dem nichts im Weg stehen.
Weltweit nehmen die Anzahl Corona-Neuansteckungen nun zum Glück nicht mehr täglich zu, sonder bleiben wie in der Schweiz konstant oder nehmen im Fall von Costa Rica sogar wieder ab. Das macht zumindest ein wenig Hoffnung, dass wir noch ein wenig unbeschwerter dieses schöne Land anschauen können.