Category: Bolivia

  • Rückblick Dragoman Tour

    Nach so viel selbst reisen sind meine Erwartungen an eine Tour natürlich hoch, denn ich weiss ja selbst was ich etwa machen würde.
    Die Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, bei weitem nicht. Das fängt schon damit an, dass ich die Tour bei Intrepid gebucht habe um herauszufinden, dass sie von einer anderen Firma durchgeführt wird. Da bin ich mir schon mal verarscht vorgekommen.
    Eigentlich nicht vertretbar ist, dass es keinen Reiseleiter gibt. Die Crew besteht nur aus 2 neuen Fahrern ohne Ahnung von Land und Sprache. Dazu kommt ein peruanischer Reiseleiter als Übersetzer. Irgendwelche Informationen über die Länder oder Orte gibt es keine. Wir werden meist einfach von Stadt zu Stadt gekarrt um dann in den Städten selber lokale Tours zu buchen und bezahlen. Da komme ich mich definitiv auch verarscht vor, denn genau das kann ich auch selbst für einen Bruchteil des Preises mit viel mehr Komfort. Ich hätte mir definitiv einen erfahrenen Reiseleiter gewünscht, der uns auch zu den interessanten Orten abseits der Zivilisation bringen kann. Genau dafür wäre ja der Geländebus mit Zelten auch ausgestattet.

    Natürlich gab es auch gute Momente, z.B. der von lokalen Leuten durchgeführte Ausflug über den Salzsee zu der Kakteeninsel oder der Bauernhof mit dem Reitsusflug. Die waren aber beide nicht von Dragoman durchgeführt worden.

    Die Landschaft der Anden selbst ist absolut spektakulär mit seinen Wüsten und Schneebergen. Wer hier gute Fotos schiessen will, muss jedoch individuell mit eigenem Fahrzeug unterwegs sein, denn anders sind die schönen Orte bei Sonnenauf- oder Untergang nicht erreichbar. Die Tour hat da leider auch nicht geholfen.

    Mit dem Internet ist das auch so eine Sache. Viele Leute speichern ihre Fotos in der Cloud, was die Leitungen natürlich glühen lässen würde. Was effektiv passiert ist, dass die allgemein lahme Verbindung sofort komplett unbrauchbar wird sobald sich die Gruppe im Netz anmeldet. Mei mir hat es z.B. über eine Woche gedauert bis ich die 100MB meiner abonnierten Zeitschrift fehlerfrei heruntergeladen hatte. Von Backup ist da schon gar keine Rede mehr.
    Natürlich kann Dragoman nichts für die Internetanbindung der Hotels, aber sie wäre eben ein sehr wichtiges Auswahlkriterium. Solche Unterkünfte mit schnellem Internet gibt es überall in den grösseren Städten und die sind nicht schwer zu finden.

    Das Fahrzeug “Mamasita 2” hat mir so mittelmässig gefallen. Einerseits ist es genial einen Offroadbus zu haben wo man fast überall hinkommt und alles dabei hat um einige Tage ohne Zivilisation auszukommen. Das haben wir aber kaum ausgenutzt und sind fast nur von Stadt zu Stadt gefahren. Für lange Fahrten sind die Sitze jedoch onbequem und viel zu eng. Vorallem für Leute mit langen Beinen sind lange Fahrten eine Qual.

  • Rückblick Bolivien

    Auch hier gibt es einiges zu sehen. Die Landschaft ist wunderschön, ich hätte gerne an vielen Orten angehalten um Fotos zu schiessen. Das Land ist auch sehr günstig, was sich auch in der nicht immer so guten Infrastruktur zeigt. Die Strassen sind teilweise richtige Holperpisten, häufig wird sogar neben der Strasse gefahren weil es dort besser ist. Neue Strassen gibt es jedoch auch.

    Individuell kann man hier problemlos reisen, es gibt überall Vorort Tagestouren, die man buchen kann. Spanischkenntnisse sind jedoch von grossem Vorteil, denn häufig sind die Touren in Spanisch. Auch das Personal der Hotels kann selten Englisch. Das Spanisch wiederum ist gut zu verstehen ohne starke Aktente. Im Vergleich zu Mittelamerika benutuen sie aber andere Wörter: eine Banane ist hier einen banana und eben keine platano. Problem ist das aber keins, man kennt die Worter sowieso und muss nur ein wenig umdenken.

  • Der Umweg

    Schlechte Neuigkeiten: der Regen und Schnee hat den über 5’000m hohen Pass, über den wir  wollten, unbefahrbar für unseren Lastwagen gemacht. Das Programm wird also kurzerhand geändert und wir fahren einen riesigen Umweg. Das heisst also anstatt des schönen Nationalparks bekommen wir endlose Sandkilometer zu sehen und müssen schon um 6:30 auf die Piste. Zumindest bekommen wir beim Flamingoteich die Flamingos nun richtig vor die Linse bevor sie abfliegen.
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    Bei der Grenze zu Chile machen wir Mittagspause um alles frische Essen aufzubrauchen, denn das dürfen wir nicht importieren. Auch die Kokablätter und deren Produkte müssen in Bolivien bleiben.

    Die Landschaft wird nun zusehends trockener. Das ist auch kein Wunder, denn wir bewegen uns auf einen der trockensten Orte der Welt zu, die Atacama Wüste. Ausser wenn ich auftauche, dann kann es auch in den trockensten Gegenden regnen. Und das tut es auch: es regnet in Strömen, was der Natur und den Einheimischen gefällt. Da es hier allgemein so trocken ist, hätte ich nicht mit Regen gerechnet. Aber es ist eben auch Regenzeit, genau dann kann das passieren.
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    Im Hotel hat es dafür kein Wasser und kaum Internet.

  • Kieswege

    Mit etwa einer halben Stunde Verspätung setzen sich die 2 Busse in Bewegung. Nun ist definitiv Schluss mit neuen, asphaltierten Strassen. Holprige Kieswege liegen nun vor uns, bei denen es teilweise besser ist neben der Strasse zu fahren. Bei einem wunderschönen Feuchtgebiet machen wir Mittagspause. Weniger schön ist das Wetter, denn Wind kommt auf und wird immer stärker. Noch mehr Sorgen machen die Regenwolken, von denen der Wind kommt. Im Wasser fressen Flamingos, die aber leider von unseren Leuten verscheucht werden bevor ich mich selbst anschleichen kann. An einem anderen Ort kann ich mich aber an Flamingos annähern und ein paar Fotos schiessen bevor der Regen kommt.

    Der 2. Stopp ist bei bizarren Steinformationen. Dieser Ort ist auch wunderschön, aber der Wind, die Kälte und der drohende Regen möchten hier ein wenig Spielverderber spielen. Bei schönem Wetter würde ich hier gerne mal campieren um Sonnenuntergangs- und Nachtfotos zu schiessen.
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    Bei der Unterkunft angekommen holt uns auch schon der Regen ein. Es bleibt nur ganz wenig Zeit um die Umgebung auszukundschaften, denn in den Felsen direkt oberhalb liegt ein Flugzeugwrack.

  • Die Kakteeninsel

    Ja, das Internet hier in Bolivien ist nicht nur extrem langsam, sondern die Verbindung bricht immer wieder komplett zusammen und ist eigentlich mehr weg als da. Das führt dann dazu, dass sie fast komplett nutzlos wird und man nichts hoch- oder runter laden kann. Text ist genug klein um in den Unterbrüchen der Unterbrüche durchzuflutschen. Wirklich brauchbar ist sie jedoch um Verbindungsprotokolle zu testen, denn da versagt so ziemlich jedes. Zumindest hat es warmes Wasser, so steht einer richtigen Dusche nichts mehr im Weg!

    Um 9:00 warten Jeeps auf uns um uns zum Salzsee zu bringen. Zuerst schauen wir bei einem alten Zugfriedhof vorbei und dann kommen gleich die obligatorischen Souvenierstände dran, dann sind die durch. Danach fahren wir endlich zum Salzsee selbst. Der ist riesig und irgendwie soureal. Autos in der Distanz scheinen in der Luft zu fliegen, denn die Luft spiegelt den Himmel rund ums Auto herum. Da es schon geregnet hat, ist das Salz nun nass und sieht aus wie Pflotsch. Es fühlt sich auch ganz komisch an. Die Fernsicht ist unglaublich, ich habe zwar keine Ahnung wie weit man sieht, aber die Schneeberge in der Ferne wirken winzig klein. Dabei sind sie mindestens 1.5km höher als der See. Bei der Fahrt auf den offenen See scheinen sie zu wachsen mit der Zeit. Ich denke, das ist eine Kombination aus der Erdkrümmung, den Luftspiegelungen und dass wir eben näher kommen.

    Als schwarze Punkte in der Luft schwebend erscheinen nun Inseln am Horizont. Wir steuern auf eine zu, für mich ist es absolut nicht einschetzbar wie weit sie weg ist. Am Horizont ist auch ein schneebedeckter Berg neben einem viel grösser scheinenden, dessen Gipfel eine Schneekappe hat. Daraus lässt sich ableiten, dass der Schneeberg nochmals viel weiter weg ist. Und das obwohl er nicht weiter scheint.

    Die Insel selbst ist relativ klein und mit Kakteen überwachsen. An Fotogelegenheiten mangelt es definitiv nicht: die Insel hat wunderschöne Strände, Kakteen, das schneeweisse Salz ringsum und die Berge und Vukane im Hintergrund. An Schönheit ist die Insel kaum zu überbieten. Wir essen hier zu Mittag und erkunden hier alle die Insel. Selfies kommen bei den Meisten natürlich nicht zu kurz!

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    Auf der Rückfahrt kommen die Selfieliebhaber nochmals so richtig auf ihre Kosten, denn wir halten mitten im weissen Salzsee an um lustige Fotos mit dem Spiel der Perspektive zu machen. Ich mag solche Fotos von mir nicht, also schiesse ich auch keine. Andere hingegen geben alles und liegen sogar flach in das nasse Salz!

  • Stinkende Stadt

    Der Tag beginnt heute eiskalt, denn es gibt kein heisses Wasser zum duschen. Auch nach 15 Minuten laufen lassen kommt nichts warmes raus. Kalt geduscht habe ich in diesen Ferien schon öfters, aber eben nur in tropischen Regionen. Irgendwann überwinde ich mich und dusche halt kurz. Die Haare müssen aber warten.

    Potosi ist definitiv eine stinkende Stadt. Selbst im Hotel stinkt es nach Abgasen. Am schlimmsten sind die Collectovos, also die kleinen öffentlichen Busse. Alle ziehen eine weisse Fahne hinter sich her.

    Für heute Morgen kann man sich an Exkursionen anmelden, entweder in eine Silbermine oder zu einer heissen Quelle. Die Meisten sind zu faul um etwas zu machen, 3 gehen die Mine anschauen und ich als einziger will aus der Stadt raus um frische Luft zu schnappen und was schönes zu sehen. So gibt es einfach ein Taxi für mich. Der Taxifahrer ist ziemlich gesprächig: früher war er Bauarbeiter und nun fährt er schon seit 8 Jahren Taxi. In einem Jahr wird er 70 und muss seines Alters wegen den Führerschein abgeben. In Spanien war er schon und es hat ihm sehr gefallen. Vor Trump hat er wiederum Angst, wie so viele Latinos.

    Die Quellen sind zum baden geschlossen. Da ich aber sowieso nur die Natur geniessen will, ist das kein Problem für mich. Sie dampfen schön vor sich hin. Danach bringt mich der Taxifahrer noch zu zwei anderen Bädern. Viel spannender ist der Fluss nebenan, denn der hat viel Müll drin, ist dreckbraun und bildet Schaum. Die Farbe käme von den Mineralien versichert mir der Taxifahrer.

    In der Umgebung des Hotels hat es leider kein Restaurant, deswegen esse ich halt wieder auf der Strasse zu Mittag. Empanados sind auch gut. Danach fährt der Bus wieder los in die Wüste, jedenfalls versucht er das. Ein Schild kommt leider dazwischen, aber zumindest gibt es keinen Schaden am Bus. Der am Schild wird auf etwa 15 Franken heruntergehandelt.

    Laut Zeitplan sind wir trotzdem einen halben Tag zu spät, eigentlich hätten wir gestern Mittag schon ankommen sollen und die Touren gestern Nachmittag machen sollen.

    Die Fahrt durch die Wüste ist wunderschön. Teilweise sind die Hügel in vielen verschiedenen Farben gemalt und erinnern mich an die Painted Desert. Ist wirklich schade, dass wir kaum anhalten. Wenn ich selbst unterwegs wäre, dann würde ich etwa 20 Fotostopps machen. Auch Kakteen wachsen nun überall, die Wüste wird immer trockener. Nun kommt auch die Salzebene zum Vorschein, das ist das heutige Ziel.

    Ein grosses Problem wenn so viele Leute gleichzeitig in einem Hotel sind ist, dass das Bisschen an Internet, was das Hotel hat, sofort ausgelastet ist und somit niemand mehr brauchbares Internet hat.

  • Durch die Hochebene

    Jetzt geht die 21-tägige Tour richtig los. Um 7:00 ist Abfahrt von La Paz. Viele Leute sind schon länger zusammen unterwegs und kennen sich gut. Die Sprache ist dominiert von Engländern, es hat aber auch Deutsche dabei diesmal.

    Wegen viel Party und sehr langer Fahrt sind alle müde und es ist dementsprechend ruhig. Ich höre viel Musik, schaue die Landschaft an und quatsche mit den Leuten.
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  • Die Todesstrasse

    Der Start ist relativ früh, um 7:30 ist Abfahrt zur Todesstrasse. Die ist zum Glück nicht so weit weg für den Bus, so dass wir etwa um 9:00 auf dem Pass nicht weit von der Schneegrenze sind. Nun bekommt jeder seine Bikeausrüstung und das Mountainbike.

    Die ersten 20 km sind erstmal Asphaltstrasse den Berg runter. Hier können alle Teilnehmer sich an das Velo gewöhnen und es zeigt sich wer etwa wie schnell ist. Die Männer sind allgemein viel schneller als die Frauen, einerseits wegen dem Gewicht und andererseits weil sie auch lieber schneller fahren. Als ich einmal hinten starte bin ich sofort auf der Überholspur. Vorsichtig fahren ist bei den beiden Amerikanerinnen auch angebracht, denn eine ist 71 Jahre alt und will sich und anderen älteren Amerikanern beweisen, dass es keine Alterslimite gibt. Die Andere ist zwar noch jung, aber schon seit Ewigkeiten nicht mehr auf einem Velo gesessen.

    Nach der asphaltierten Strasse kommt nun die effektive Todesstrasse. Den unrühmlichen Namen hat sie wegen den vielen tödlichen Unfällen bevor die neue Strasse eröffnet wurde. Die Kombination von enger, kurviger, ungesicherter und teilweise einspuriger Kiesstrasse mit steilem Abhang als Nadelöhr für die Verbindung von Metropolen ist definitiv nicht optimal. Beim schlimmsten Unglück sind über 100 Leute ums Leben gekommen als ein Bus im den Abgrund stürzte. Dank der seit 2006 eröffneten neuen Strasse ist die Strecke für den Verkehr entschärft und die alte Strasse bleibt nun ein beliebtes Erlebnis für Touristen. Auch als der Verkehr sich über die Todesdtrasse quälen musste wurden schon Biketouren angeboten, natürlich mit viel mehr Nervenkitzel bei all dem Nervenkitzel. Eine Besonderheit der Strasse ist, dass hier Linksverkehr herrscht. Der Grund ist ganz einfach, dass der Fahrer beim Abgrund ist und somit eben sieht wie viel Platz er noch hat bevor er abstürtzt.
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    Der oberste Teil ist auch gleich der Schlimmste, denn die Strasse ist eng und kurvig mit steilem Abhang links. Schwierig ist das mit dem Bike nicht zum fahren, aber man muss den Kopf halt bei der Sache haben. Schliesslich kamen da ja früher ganze Lastwagen mit Gegenverkehr durch. Aber auch die Länge und Höhendifferenz ist nicht ganz ohne mit insgesamt ~50km resp. 3’400m. Man fährt also fast von der Schneegrenze in den tropischen Dschungel, wobei die effektive Todesstrasse etwa 30km ausmacht. Wie schon geschrieben, die Strasse selbst ist für eine Mountenbikeroute eher einfach, aber die Länge macht dann halt den Unterschied wenn die Konzentration nachlässt. So stürzen leider beide Amerikanerinnen, wobei sich die Jüngere die Schulter prellt und den Ellbogen leicht schürft. Fahren kann sie die Strecke trotzdem noch zuende. Die Altere hat zum Glück keine Verletzungen und trägt nur dreckige Kleider davon. Dreckig werden die Kleider aber sowieso, denn häufig fliesst Waser über die Strasse und ab und zu muss sogar ein Bach durchquert werden.
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    Unten angekommen sind alle froh es geschafft zu haben und werden zu einem wohlverdienten Bier eingeladen. Optional kann man noch Ziplining machen. Da ich das bis jetzt noch nie gemacht habe, probiere ich es auch gleich aus. Auch die 71 jährige Amerikanerin lässt sich das nicht entgehen. Es ist wirklich spassig, vorallem die “Superman”-Position wo man flach auf dem Bauch liegend durch die Luft gleitet. Für jemanden, der schon Gleitschirm geflogen ist, hält sich der Nervenkitzel aber in Grenzen.

    Bei einer Tierpflegestation gibt es anschliessend Abendessen und die Rückfahrt über die neue Strasse. Der Verkehr in La Paz ist unglaublich: alles steht, zu Fuss ist man schneller. Die Kreuzungen werden von allen Seiten blockiert und die Autos drängeln sich dicht an dicht. Dazwischen schlängeln sich die Fussgänger durch.

  • Schnee

    Etwas nach 8:00 geht’s los mit dem Bus, zuerst aus der Stadt und dann auf Feldwege. Mich erstaunt es schon auf welchen Wegen der Bus noch fährt: Einspurig, riesige Schlaglöcher, viel Geröll, Haarnadelkurven und auf einer Seite immer einen Abgrund. Immer weiter hoch geht es so, duzende Kilometer weit bis unterhalb der Spitze des Chacaltaya auf 5’200m. Die restlichen 200m müssen noch zu Fuss überwunden werden, aber der Weg ist zum Glück halbschuhtauglich.

    Jetzt bin ich nochmals um einiges höher als die letzten Tage, der Luftdruck ist hier noch etwa die Hälfte als auf Meereshöhe. Es hat sich trotzdem gelohnt sich langsam anzuklimatisieren, denn als der Bus ankommt merke ich nichts von der Höhe. Erst beim Aufstieg muss ich definitiv schwerer athmen. Einfach schön gemütlich gehen und ab und zu eine Pause machen, dann geht auch das ganz gut. Das ist jetzt also mein erster Fünftausender! War ja kinderleicht. Die Aussicht ist wunderschön, man kann La Paz problemlos sehen, aber auch den Titicaca See und die noch höheren Berge. Schnee hat es natürlich auch so weit oben, obwohl die Sonne so richtig brennt. Die ist um 13:00 sogar komplett am Zenith und genau 90° oben von allen Seiten.

    Die Höhenluft vertragen aber nicht alle gleich gut. Vor allem Leute, die erst angekommen sind, haben mühe hier. Auch ein wenig Probleme haben die Motorräder, die sich bis zum Parkplatz hochgekämpft haben. Die Einspritzer gehen noch einigermassen, obwohl auch die an Kraft verlieren, aber für die Vergaser ist diese Höhe gar nicht gut.

    Zum 2. Teil geht’s wieder runter auf 3’100m um das Mondtal anzuschauen. Es wurde von Neil Armstrong so benannt weil es aussieht wie auf dem Mond. Da ich noch nie auf dem Mond war, kann ich das so nicht beurteilen. Schön sieht es aber aus und warm ist es dazu auch noch!

  • Stadtausflug

    Die Strasse vor dem Hotel ist ganz interessant, denn es gibt ganz viele Pizzerien und Outdoorläden. Letzteres suche ich schon seit längerem, denn ich brauche endlich wieder eine Wind/Regenjacke. Das Warten hat sich gelohnt, denn ich finde endlich eine.

    Danach geht’s mit der schweizer Gondelibahn den Hügel rauf bis nach El Alto. Die Gegend fühlt sich nicht wirklich sicher an, also breche ich die Suche nach einem schönen Aussichtspunkt ab und begnüge mich mit den Fotos aus der Gondel.

    Wieder zurück in der Altstadt schaue ich mir das Franziskanerkloster an, das ist mal was anderes. Im Eintritt inbegriffen ist eine Führung, und da ich alleine bin sind sie ganz froh es auf Spanisch machen zu können, denn die englischen Führer sind Mangelware. Das Kloster ist schon mehrere 100 Jahre alt. Am spannendsten ist, dass sie selbst Wein gekeltert haben. 1/3 durften sie selbst trinken. Na dann prost! Bier haben sie keins gebraut.

    Am Abend muss ich fast noch eine Pizza probieren. Die sind hier ganz gut! Auch das Bier schmeckt mir.