Heiligabend

Nach dem Frühstück gehen wir an den Strand und sitzen erstmal unter einer Palme. Das Meer ist sehr ruhig hier. Diana schwimmt viel lieber hier im Pazifik als in der welligen Karibik.
So viel Frühstück hatte ich eben auch nicht, schon bald werde ich hungrig. Diana noch gar nicht, sie schwimmt lieber. Wir machen also ab, dass ich in Tambor Tropical gehe zum essen und sie dann mal dazukommt.
Auch als sie kommt, hat sie noch keinen Hunger. Aber Lust auf einen Drink, den wir uns nun gönnen. Hier steigt bald eine grosse Party, und Rob trifft auch ein. Er bringt Diana sein pinkes Karibikvelo, damit sie mobiler ist. Das ist sehr lieb! Zur Party können wir leider nicht bleiben, denn wir haben nicht reserviert.
Wir gehen zur Pizzeria und essen beim Dorfplatz. Diana einen Crevettensalat und ich Pouletsalat. Der Dorfplatz ist sehr beliebt heute: viele Autos und Motorräder kommen und gehen. Bei Motorrädern scheint es ein paar Regeln zu geben:

  • es muss möglichst laut sein
  • Licht vorne ist für Anfänger. Wichtig ist, dass das Motorrad selbst beleuchtet ist und alle es auch in der Nacht bewundern können
  • Wenn ein Vorderlicht eingeschaltet ist, dann muss es eine 2. Sonne sein und alles vorne hell beleuchtet sein. Blenden ist dabei ein Muss.
  • was zum Teufel interessiert ein Rücklicht? Das ist ja hinten und man sieht es ja selbst nichtmal
  • es muss wirklich richtig laut sein, auch bei wenig Hubraum
  • vor dem wegfahren muss man den Motor vorwärmen. Dazu muss man im Stand 15min lang immer wieder am Gas drehen und den Motor hochdrehen lassen.
  • solange das Ding noch fährt ist alles wunderbar und es gibt keinen Grund für eine Reparatur.
  • riesige Rauchfahnen sind nicht ganz so modisch, aber akzeptierbar
  • insbesondere die sehr lauten Motorräder müssen das auch während der Fahrt zur Geltung bringen: tiefe Gänge, beschleunigen und wieder bremsen ist ein Muss.
  • die Lautstärke ist mit Abstand am wichtigsten

Wer etwas älter ist und deshalb mehr Geld hat, braucht natürlich ein Auto. Und auch sowas muss auffallen. Neben uns steht ein ganz besonderes Exemplar. Wichtig hier sind breite Felgen, und zwar so breit, dass man mit viel Murx noch die normalen Pneus draufbekommt, denn man will ja nicht mehr bezahlen für die Pneus. Auch ganz wichtig ist, dass das Auto tiefer gelegt ist. Und zwar natürlich so tief wie es irgendwie geht: also genau so tief, dass die nun weiter rauskommenden Räder gerade nicht an den Kotflügel kommen. Ausser natürlich man hat Passagiere, es gibt Schlaglöcher (nein, die gibt es in Costa Rica natürlich nicht. Nirgends), man fährt über einen Geschwindigkeitshügel oder man bremst oder gibt Gas. Dann schleift das Rad am Blech. Aber wie beim Motorrad ist das egal solange das Ding fährt.
Die reichen Leute hier fahren egendlich alle fette SUVs oder Pick-Ups, wegen mehr Vortritt (je grösser, je Vortritt) und weil der grössere Federweg eben durchaus Vorteile hat bei den Strassen hier.
Dann schauen wir noch das grosse Treibholzfeuer am Strand an und gehen recht früh schlafen.

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