Die ganze Nacht durch hat’s geregnet. Bei einem dünnen Wellblechdach tönt das ganz heftig. So wirklich gut habe ich deshalb nicht geschlafen.
Am Morgen regnet es immer noch weiter, hört aber dann zum Glück auf. Um welche Zeit weiss ich nicht, denn meine Uhr ist stehen geblieben. Die Uhr ist nicht das Einzige was nicht mehr läuft: Wasser hat’s auch keins mehr. Scheinbar haben die Regenfälle die Zuleitungen gekappt. Mit einer Punpe lässt sich zumindest noch die Zysterne leeren, so dass ich noch duschen kannn, und zwar kalt, selbstverständlich! Wobei kalt hier so um die 20° ist.
Internet gibt’s sogar hier, viele Restaurants haben langsames Wifi. So kann ich den Blog immerhin updaten. Viel mehr als rumsitzen kann man hier beim bewölkten Wetter eh nicht machen. Es gäbe zwar einen Strand, aber dorthin muss man mit dem Boot fahren. Das macht kaum Sinn.
In der Hängematte vor dem Haus mache ich es mir gemütlich und schaue den Hunden gegenüber zu. Eine Hündin ist zum ersten Mal in ihrem Leben läufig und hat sich beim Nachbar verkrochen. Das wirderum zieht alle Hunde der Nachbarschaft an, was einen riesigen Streit auslöst mit der armen Hündin in der Mitte, die gar nicht weiss was denn das alles soll. Erst als der Nachbar eingreift und alle bis auf seinen Hund weg jagt, steht der glückliche Gewinner fest, welcher sich auch gleich ans Werk macht. Nach getaner Arbeit bleibt er noch ein wenig und zieht dann ab. Die Anderen schleichen sich mit der Zeit wieder an, doch der Grösste behält die Überhand und verjagt alle. Nur hat sie keine Lust auf ihn und bleibt einfach liegen. Irgendwann verlässt ihn die Geduld und er bellt sie an, was sie gleich mit knurren beantwortet. Doch irgendwann lässt sie sich dich verführen und steht auf, so dass er auch ran kann. Wenn sie gedacht hat, dass nun Ruhe ist, dann hat sie sich geirrt. Er will immer noch mehr und sie hat keine Lust. Bei mir kam irgendwann Hunger auf, also habe ich das Ende nicht mehr geschaut.
Die Hunde werden übrigens von den Geiern beobachtet, die Geier von den Katzen und ich beobachte alle. Geier hat es hier überall, mir ist erst auf dieser Reise aufgefallen, dass die riesigen schwarzen Vögel Geier sind und keine Raben.
Der Hafen hier ist auch ein Schiffsfriedhof: viele Schiffswracks ligen im und am Wasser. Einige schauen noch knapp raus, von einem Segelboot sieht man nur noch die Masten und andere liegen zerschellt am Ufer. Wie viele komplett gesunken sind will ich gar nicht wissen. Das macht doch richtig Lust hier segeln zu gehen!
Was ich so höre, ist hier vor einiger Zeit ein Sturm durchgefegt, und aufräumen liegt den Lateinamerikanern im allgemeinen nicht so im Blut. Mit den Jahrzehnten verrotten und verrosten die Dinger ja von selbst, keinen Grund da was zu bergen.


Am Abend werde ich von einem ganz kleinen Monster mit spitzen Zähnen angegegriffen.

Ah ja, ist ja lustig wie viel Text man zusammenbringt wenn man eigentlich nichts macht. Man hat einfach Zeit zum schrieben!
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