Da morgen mein Rückflug in die Schweiz ist, fahre ich schon heute zurück nach Santiago. Nach einem gemütlichen Frühstück packe ich alles, gehe zur Strasse runter um gleich als erstes das richtige Collectivo zur Busstation zu erwischen. Der Bus fährt alle 20min, also gibt’s auch da kaum Wartezeit.
In Santiago angekommen überprüfe ich nochmals die Strasse und suche die richtige U-Bahn Station raus. Die heisst zum Glück genau so wie die Strasse selbst. Bei dieser Station gibt’s aber eine böse Überraschung: der Hosensack ist leer und das Handy weg. Mitten im Gang stehen war also keine gute Idee, irgend ein Langfinger hat sich bedient. Na gut, das ist jetzt zwar sehr mühsam, aber kein Weltuntergang. Das Telefon ist gesperrt und verschlüsselt und die Daten sind auch auf meinem Server gespeichert. In den Städten war ich sonst immer sehr vorsichtig und habe weder Handy noch das grosse Portemonnaie mitgenommen auf Erkundungstour. Nur eine Papierkarte, ein kleines Portemonnaie und die kleine Kamera in der Tasche am Gürtel. Wenn ich wie jetzt mit der Vollpackung unterwegs bin, dann muss ich halt alles bei mir haben. Bei einer nächsten Reise in solche Länder muss ich auch da vorsichtiger sein und auch diese Dinge in die abgeschlossenen Rucksäcke schliessen.
Den Namen und die ungefähre Hausnummer des reservierten B&B kenne ich ja. Ich gehe einfach die Strasse hoch und halte Ausschau. Irgendwann sind mir die Hausnummern definitiv zu hoch und ich kehre um um auf der anderen Seite zurück zu gehen. Bei den etwa 30kg Gepäck werde ich da doch müde, da kommt die Bank gerade richtig. Zu meinem Erstaunen ist hier auch gleich mein B&B, welches nur ein ganz kleines Schild hat. Das ist doch mal wieder richtiges Glück.
Das B&B “Casa Colonial” ist eigentlich eine normale Wohnung in der eine sehr nette, ältere Frau lebt. Sie gibt mir auch gleich ihren Laptop als ich ihr vom Diebstahl erzähle. Da muss ich jetzt mal die Telefonnummer meines Providers und meine eigene herausfinden. Nebenan gibt es dann ein Kiosk mit halbwegs günstigen Anrufen in die Schweiz. So kann ich die SIM-Karte sofort sperren. Die IMEI oder Seriennummer habe ich mir leider nicht notiert. So bringt eine Anzeige bei der Polizei nun absolut gar nichts (nicht dass sie in Südamerika sonst was bringen würde…).
Den Rest des Tages schaue ich mir das grösste Shoppingcenter Südamerikas an. Denn auf viel mehr habe ich keine Lust. Auf dem Weg zurück spielt eine ganz gute Rock-Strassenband.
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