Ich habe entschieden, einen Tag länger in Lugano zu bleiben, um die Sonne zu geniessen und einen Spaziergang nach Gandria zu machen. Dort waren wir mit Andreas schon einmal und waren von diesem kleinen herzigen Dörfli voll begeistert. Auch der Weg dorthin ist sehr schön mit tollen Aussichten. Diesmal möchte ich noch etwas weiter gehen, bis zur Grenze mit Italien. Also mache ich mich nach dem Frühstuck bereit. Obwohl ich gestern an den beiden Fersen recht schmerzhafte Druckstellen bekommen habe, haben sich doch keine Blasen gebildet. Glück gehabt! Leider habe ich aber keine anderen Schuhe dabei, so dass dieselben Stellen gedruckt werden. Um den geplanten Spaziergang trotzdem machen zu können, klebe ich 3 verschiedene Arten vom Pflaster auf die Druckstelle aufeinander. Weil es trotzdem noch nicht ausreicht, klebe ich auch noch ein Polsterpflaster auf die innere Seite der Schuhe. So tut es endlich weniger weh und ich mache mich auf den Weg. Und irgendwann muss ich es schaffen zu lernen, nicht die momentanen Lieblingsschuhe, sondern die bequemsten Wanderschuhe in die Ferien mitzunehmen 🙂
Heute ist es wolkig, kein mehr blauer Himmel und strahlende Sonne wie gestern. Dafür ist es absolut windfrei und dadurch nicht kalt. Der Weg geht mehrmals hoch und runter, an wunderschönen Häusern, mediterranen Gärten und spektakulären Felsen vorbei. Man geniesst zudem den ganzen Weg die wunderschöne Aussicht mit dem See und den Bergen. Die Pflanzen werden Richtung Gandria immer vielfältiger und tropischer, z.B. wachsen in einem Garten grosse Kakteen wie in Mexico. Zudem gibt’s grosse Plantagen von Olivenbäumen. Ich freue mich, wieder Gandria mit den authentischen Häusern und schmalen Strassen (zum Grossteil aus Treppen bestehend und somit zu 100% autofrei) zu sehen. Nach Gandria gibt’s aber keinen Wanderweg mehr und ich laufe der Autostrasse entlang. Kurz vor der Grenze gibt’s eine Baustelle, deswegen kehre ich um und laufe den gleichen Weg zurück. Es ist keine schlechte Idee, denn meine Füsse langsam beginnen zu reklamieren, zudem wird es immer kälter und windiger. Ich möchte trotzdem keinen Bus nehmen, um den schönen Weg nochmals zu geniessen. Kurz vor Lugano beginnt es aber, leicht zu schneien und dann gebe ich auf und nehme einen Bus. Als ich am Bahnhof ankomme, schneit es immer noch ganz leicht, so dass kein Schnee auf dem Boden zu sehen ist. Als aber der Zug 20 Minuten abfährt, schneit es schon richtig und alles ist weiss. Das hat anscheinend niemand erwartet, die Wettervorhersage allenfalls nicht und SBB wohl auch nicht. Der Zug ist zwar pünktlich abgefahren, kommt aber ca. 15 Minuten später nach Arth an, wo ich umsteigen muss. Man verpasst somit aber den Anschluss nicht wirklich: der Anschlusszug steht immer noch da und kann aufgrund eines technischen Problems nicht weiter fahren. Zum Glück gibt’s im kurzen ein anderer Zug, der nur 4 Minuten Verspätung hat. Dafür erwische ich, ohne warten zu müssen, den Bus 7, der fast direkt an unserem Haus anhält. Es schneit auch in Zug heftig und ich freue mich auf unsere warme Wohnung.
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