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  • Welcome to the jungle

    Heute geht es direkt in die Baskische Hauptstadt Bilbao. Da der Küstenweg ein Umweg wäre und ich ja faul bin, fahre ich den direkten Weg durchs durch das Hinterland. Der Atlantik selbst bleibt aber noch für einige Zeit sichtbar, da es zuerst mal den Hügel rauf geht. Die Landschaft ist unglaublich grün, und die Wälder sehen wie ein Dschungel aus. Und so geht es immer wieder Hügel rauf und runter, wobei die Höhendifferenz jeweils kaum mehr als 100m ist.
    Je näher ich nach Bilbao komme, desto grösser und verkehrsreicher werden auch die Strassen. Ab und zu sieht man auch politische Statements am Strassenrand, etwa die Forderung, die politischen Gefangenen ins Baskenland zurück zu bringen. Auch die spanische Sprache ist nicht beliebt: Bilbao wurde häufig gurchgestrichen auf den Strassenschilder wenn beide Sprachen angeschrieben sind, oder es wurde ins baskische Bilbo abgeändert.
    Bilbao selbst ist ein ziemlicher Grosstadtdschungel und ich mag all die vielen Ampeln nicht. Also fahre ich direkt weiter ans Meer und suche dort eine Unterkunft. Nach einigen Versuchen finde ich eine kleine Pension, die kaum teurer als das Nachtessen ist. Ok, das Nachtessen ist Fisch in einem teureren Restaurant. Aber man gönnt sich ja sonst nichts!

  • Australien, Italien und Irland

    Heute führt die Strecke fast immer der Küste entlang. Zuerst noch direkt am Meer mit recht vielen Autos, doch später zweigt die Hauptstrasse ab und damit auch der Verkehr. Nun geht es immer wieder ein Bisschen rauf und runter. Dies mögen auch die vielen Rennvelofahrer, die mir begegnen. Die Aussicht ist teilweise wunderschön über die Klippen und Wälder. Apropos Wälde: auf einmal befinde ich mich in einem Eukalyptuswald und traue meinen Augen kaum. Bin ich jetzt in Australien gelandet? Ein paar Kilometer weiter kommt ein Pinienwald wie in Italien. Es ist schade, dass die Temperatur nicht 30° ist, dann hätten die Wälder wunderbar geduftet. Aber die etwa 24° sind doch angenehmer zum fahren. Kurz vor meinem Ziel werde ich noch an Irland erinnert: eine saftig grüne Wiese vor einer Klippe.
    Die Hotels sind zwar gut versteckt, aber gleich beim ersten habe ich Erfolg. Ein mehrere hundert Jahre altes Haus, welches frisch renoviert wurde!

  • Erster kompletter Velotag

    Nach einem sehr guten Frühstück mit Omlette und einem frisch gepressten Orangensaft gestärkt fahre ich richtung Westen. Zunächst noch einer stark befahrenen Strasse entlang bis San Sebastian. Dort treffe ich endlich direkt das Meer, welches ich bis jetzt nur von weitem gesehen habe. Die Stadt überrascht mich wie schön alles gemacht ist und dass es an der Uferpromenade Velowege gibt. Da ich mal Lust auf Essen am Strand habe, koche ich selbst ein Süppchen am Strand. Das Wetter könnte auch kaum besser sein, die Sonne scheint und die Temperatur ist perfekt.
    Am Nachmittag will ich noch ein paar Ortschaften weiter, die müssen aber erkämpft werden mit etwa 300 Höhenmetern. Dafür ist die Strasse gemütlich klein und fast Autofrei. Belohnt wird die Mühe dafür mit einer wunderbaren Aussicht über die grünen Hügel am Meer.
    Allzu stark abstrampeln will ich mich auch nicht, und deshalb bleibt es heute bei knapp 50km. Ich finde in einer schönen Ortschaft sofort ein schönes aber günstiges Zimmer. Das Baskenland erstaunt mich wirklich wie extrem schön, und gepflegt alles ist. Noch fast mehr als in der Schweiz.

  • Noch mehr Meer

    Heute ist in Zugfahrtag. Da der aber erst nach dem Mittag fährt gehe ich noch die Stadt anschauen. Toulouse ist ganz hübsch, aber irgendwie kann ich nichts so richtig interessantes entdecken. Aber der Wind ist richtig stark geworden: Auf der Brücke über den Fluss sind es gegen 100km/h. Da er so stark ist, dass der Strassenstaub aufgewirbelt wird und so die Augen gesandstrahlt werden ist meine Tour eher kurz und ich bleibe lieber drinnen.
    Mit den Zügen klappt’s heute besser, ausser dass einer ausgefallen ist. Der nächste Zug ist aber schneller und ich erwische den Anschluss sogar. Die Angst, heute immer noch nicht in Spanien anzukommen bleibt zum Glück unbegründet. Etwas gutes hat das Reisen mit Velo und Zug: man kommt eher ins Gespräch mit anderen Veloreisenden. Und das klappt sogar auf französisch recht gut!
    Aber nun lasse ich Frankreich hinter mir und fahre die paar Meter über die Grenze mit dem Velo und nehme gleich das erste Hotel, da es zu regnen beginnt.

  • Auf dem Weg nach Westen

    Manchmal will das Wetter nicht mitspielen, aber man kann das Beste daraus machen. Ab Sonntag ist fast überall Regen angesagt, eine Woche lang. Fast überall. Scheinbar blocken die Pyrenäen den Regen recht gut ab und es wird nördlich davon sogar recht warm. Und per Zufall ist das sogar meine Wunschroute. Nur muss ich jetzt schneller als geplant vorwärts kommen und ich fahre mit deinem kleinen Abstecher nach Cap d’Agde direkt zum Bahnhof Agde. Von dort aus nach Toulouse, wo ich übernachten muss, da ich erst morgen einen Zug nach Spanien habe.
    Am Nachmittag schaue ich noch die Stadt an, kann aber nichts spezielles finden. Ein gemütlicher Tag tut aber auch mal wieder gut.

  • Meer

    Heute ist es an der Zeit ans Meer zu kommen. Ich mache mich um 8:30 auf den weg zum 15min entfernten Bahnhof. Dummerweise muss ich einen grossen Umweg machen, weil der Weg, auf dem ich gekommen bin, eine für mich nicht durchfahrbare Einbahnstrasse ist. Knapp schaffe ich es noch auf den 9:20 Zug nach Avignon, jedoch ohne Frühstück. Ist aber kein Problem, und der Hunger kommt erst richtig in Avignon pünktlich zum Mittagessen.
    Da ich dem Meer entlang fahren will, nehme ich nochmals den Zug und fahre direkt nach Montpellier.
    Das Wetter ist nicht mehr so sonnig, aber immer noch sehr angenehm warm.
    Ins Navi Cap d’Agde programmiert und los geht’s. Ich habe schliesslich keine Lust mich zu verirren. Die Stadt ist schnell hinter mir, aber das Land ist nicht so gemütlich: die Strasse ist teilweise 110kmh schnell und zweispurig. In der nächsten Ortschaft biege ich ab und finde sogar einen Veloweg nahe am Meer. Der Wind bläst von der Seite, was zumindest die Geschwindigkeit nicht so reduziert. Dafür gibt es recht schöne Wellen und die Kitesurfer haben viel Spass damit.
    Noch vor Cap d’Agde suche ich ein Hotel um den Tag gemütlich enden zu lassen. Leider bin ich nicht der einzige mit dieser Idee und andere sind mir zuvor gekommen. Alles ausgebucht. Also mal das Navi fragen wos denn Campingplätze gibt und einer liegt sogar am Weg. Da aber keine Restaurants mehr auf dem Weg sind, kaufe ich noch ein Sandwich in einer gerade schliessenden Bäckerei. Um die 10km zum Campingplatz noch interessanter zu gestalten, bleschliesst mein Vorderpneu die Luft rauszulassen. Ein bisschen entmutig beschliesse ich, erstmal das Sandwich zu essen und danach den Schlauch zu flicken. Zum Glück entdecke ich den bösen Stein im Profil und kann den Schlauch flicken ohne das Rad zu demontieren.
    Der Veloweg am Strand entlang ist wirklich schön und macht Spass. Sogar der Campingplatz ist da, aber mit geschlossener Reception. Bei der Schranke kann ich aber trotzdem einchecken.
    Der Campingplatz hat mit 4 Sternen nach meinem Geschmack etwa 3 Sterne zu viel: die Toiletten sind extrem weit von den Zeltplätzen weg und der Untergrund ist wie Beton mit ein bisschen Sand drauf. Also stelle ich mein Zelt halt an einem nicht ganz dafür gedachten Ort auf und gehe duschen. Die Toiletten haben nicht mal WC-Papier. Irgendwie hätte ich besser wild campiert: da wären die Toiletten direkt neben dem Zelt und Papier muss man auch selbt mitbringen.

  • Elsass

    Der Tag fängt leider zu schön an: in Luzern verpasse ich den Anschluss weil der Zug übervoll ist. Wie kann man nur auf die Idee kommen jetzt zu reisen?
    Also ändere ich mal den Plan und fahre mit der S-Bahn nach Basel und steige gleich dort auf das Velo. Der Tag ist zu schön um nur Bahn zu fahren.
    Über die sanften Hügel winden sich die Strassen durch den deutschen Teil Frankreichs. Hinter mir der Jura und vor mir die Vogesen. Die fast leeren Strassen und wenige Dörfer ziehen vor allem Zweiräder der lauteren Gattung an.
    In Belfort habe ich 2h Aufenthalt bis der Zug nach Lyon fährt, welche sich aber am Blumenfest problemlos totschlagen lassen.
    Dank Internet ist auch die Hotelsuche bei der späten Ankunft kein Problem

  • Gemüsesauce

    Für Pasta und Lasagne

    Sauce:
    Tomaten, Passata, Oregano, Zwiebel
    Mischen & kochen

    Gemüse:
    Aubergine, Zugketti, Champignons, Peperoni, Zwiebel, Knoblauch, Thymian, Majoran, Origano
    Anbraten und Sauce befügen

  • Dem Rhein entlang

    Da es diese Ostern nur einen schönen Tag gibt, entschliesse ich mich für eine eintägige Velotour anstatt der mehrtägigen Motorradtour durch Südfrankreich.

    Als Strecke muss diesmal der Rhein herhalten: Von Konstanz nach Schaffhausen. Die Bahnreise dauert mit 2h doch recht lange, aber um 11:00 bin ich in Konstanz und fahre den Radwegen entlang mit der Insel Reichenau als Ziel. Die deutschen Radwege sind doch eher gewöhnungsbedürftig und gehen kreuz und quer durch die Stadt, so dass ich das Gefühl habe, dass ich die doppelte Distanz fahre als der Strasse entlang. Auch dünkt es mich, dass die Radwege hier sind damit die Autos die Strassen für sich haben und nicht damit man mit dem Velo schnell und sicher vorwärts kommt.

    Nach einigen Irrwegen finde ich auf die Insel und fahre dem rechten Ufer entlang durch die Wohnquartiere. Für ein Naturschutzgebiet ist die Insel doch ziemlich stark verbaut. Aber das hat auch sein gutes: mitten in einem Wohnquartier ist ein frisch eröffnetes Café, welches auch frischen Fisch aus dem See serviert. Und so ein Felchenfillet tut schon gut.

    Von der Insel weg wollte ich eigentlich mit dem Schiff aber irgendwie verpasse ich die Anlegestelle. Also fahre ich nochmals zurück, diesmal mit Gegenwind, und gehe über die Brücke. Von da an gehts mit Rückenwind vorwärts und ich kann teilweise 30km/h halten. Die schweizer Velowege sind definitiv besser gekennzeichnet als die deutschen. Meistens gehen sie dem Hügel entlang mit recht guter Aussicht. Es ist nur schade, dass die Bäume noch nicht ausgeschlagen haben und die Landschaft ziemlich tot wirkt. Bei Pausen merke ich auch, dass es immer noch Winter ist: Der Wind bläst recht kalt.

    Nach einer Weile geht der Veloweg runter ins Tal, nahe dem Rhein. Das Ziel ist der Rheinfall, nur habe ich nicht viel Zeit den zu sehen: ich habe in Schaffhausen zum Essen abgemacht. Das nächste Mal plane ich mehr Zeit ein!

    Nach einem Bier und einer Pizza gehts mit dem Zug wieder retour.

  • Zurück nach Lugano

    Das Hotelzimmer ist wirklich ruhig, ausser die Nachbarn hört man nichts in der Nacht. Dementsprechend habe ich gut geschlaffen und starte nach dem Frühstück um 9:00. Es ist noch ziemlich frisch, aber bald steigt die Strasse an und ich bekomme warm.

    Das Ziel ist über Como zurück nach Lugano zu fahren. Entlang dieser Strecke liegen einige kleine Seen und kleine Dörfer. Da die Hauptstrassen ziemlich voll sind schaue ich eher auf den kleinen Strassen dem Hügel entlang zu fahren. So bin ich zwar nicht an den Seen, habe aber die volle Aussicht und kaum Verehr.

    Ab und zu lässt sich die Hauptstrasse nicht vermeiden, aber dafür sehe ich zur Abwechslung einen Autounfall. Die Strecke steigt weiter an und noch vor dem Mittag bin ich am höchsten Punkt und danach gehts rasant nach Como runter.

    In Como bin ich nicht so entschlossen was ich zum Mittag essen soll und entschliesse mich für ein Picknick im Park am See. Auf dem Markt hätte es noch verführerisches Trockfleisch gehabt, aber ich habe schon eingekauft und will nicht zu viel heimnehmen.

    Die Schweiz ist jetzt schon nah und es geht wieder rauf nach Chiasso, wo sich die Zöllner nicht für Velofahrer interessieren. Die Sonne scheint angenehm warm, so dass ich fast ins Schwitzen komme weiter den Hügel rauf. Oben angekommen ist es definitiv Zeit für Gelato, natürlich Schokolade und Straccatella.

    Zum nächsten See runter gehts wieder rasant und danach ists fast nur noch flach bis Lugano, wo ich um halb vier ankomme. Nach kurzem überlegen entschliesse ich mich gleich zurück zu fahren, und den ICN zu nehmen. Der Steht schon lange vor der Abfahrt da und hat noch Platz für mein Velo. In Bellinzona füllt er sich aber richtig.