Es ist heiner der ersten richtigen Frühlingstage: Sonne pur und halbwegs warm. Aber im Tessin wirds noch 5 Grad wärmer, also habe ich beschlossen nach Lugano zu fahren und dann Richtung Lago di Como mit dem Velo.
Da der ICN ev. ausgebucht ist mit den Veloplätzen beschliesse ich den normalen Schnellzug zu nehmen. Wirklich Platz hat es dort auch nicht, da alles mit Skiausrüstung belegt ist. Aber ich und der Kondukteur finden noch einen Platz und ich e noch vor dem Mittagessen in Lugano an.
Kaum ausgestiegen fangen die Probleme an: Das Licht vorne ist abgebrochen, der erste Gang geht vorne nicht rein und eine Befestigungsschraube des Gepäckträgers fehlt, und der klappert so richtig. Mit einem am Boden rumliegenden Kabel ist das Licht schnell wieder fixiert. Die Gangschaltung ist nicht so wichtig, jetzt wird halt fester getreten. Für den Gepäckträger heisst es jetzt Ausschau nach einer Werkstatt halten. Dummerweise sind die alle zu, und so wird halt geklappert und der Rucksack ist am Rücken um den Gepäckträger nicht so zu belasten.
Die Strecke entlang dem Lago di Lugano ist sehr schön und hat ein richtig mediterranes flair. Bald schon kommt der Zoll und ich bin in Italien. Am Ende des Sees kommt eine grössere Ortschaft, wo ich zwar eine Werkstatt sehe, die aber immer noch zu hat. Aber die Lebensmittelgeschäfte haben offen, und so wird das Mittagessen eingekauft: Rohschinken mit Cherrytomaten und Erdbeeren. Bei den Erdbeeren habe ich lange überlegt ob sie nicht zuwenig reif sind, die Versuchung ist aber grösser. Ein bisschen weiter kommt ein kleiner See mit natürlichem Ufer: der Perfekte Ort für eine Mittagspause.
Danach gehts gleich weiter dem Veloweg entlang und nach einem Stück bergauf fahren kommt der Lago di Como in Sicht und es geht rasant runter. Die Fähre ist mir leider gerade davon, aber eine Autowerkstatt hat gleich nebendran offen und sie finden sogar eine passende Schraube. Hat einen Euro gekostet!
Mit fast komplett geflicktem Velo gehts auf der anderen Seeseite durch ein malerisches Dorf Richtung Süden. Ausserhalb des Dorfs windet sich die Strasse dem See entlang, was auch den dutzenden Motorradfahrern gefällt. Die sind in Italien nochmals lauter und agressiver als in der Schweiz.
Am Ende des Sees nach insgesamt 50km beziehe ich ein Hotel, esse die obligatorische Pizza und gehe nach einem Stadtrundgang erschöpft ins Bett