Author: andreas

  • Organisationstag

    Heute gibt es viel zu erledigen, denn ich habe mein Veloziel erreicht und muss nun das Velo und die Campingausrüstung loswerden.

    Die Campingausrüstung will ich heim schicken, denn das Zelt und die Pfannen sind wirklich genial. Schlafsack und Matte nehme ich weiter mit, die können noch nützlich werden.

    Vor ein paar Tagen habe ich schon mal in einem UPS Store abgeklärt wie teuer das wird, etwa 14 Pfund zu verschicken. Sie meinten etwa $150. Ok, ist nicht billig, aber immer noch weniger als das Zeug neu zu kaufen.
    Heute im UPS Store wollen sie über $700 dafür, das Gewicht wäre 20 Pfund. Da fühlt man sich ganz leicht verarscht. So bringe ich halt alles zur Post und verschicke die dort gemessenen 16 Pfund für $80. Da hoffe ich mal, dass das Packet trotzdem ankommt.

    Nun das Velo. Wert hat es kaum mehr, so ziemlich alles ist abgenutzt und muss ersetzt werden. Deshalb entsorge ich es für $25 beim lokalen Gebrauchtvelohändler. So wird es hoffentlich noch viele Jahre herumpedalen können hier in San Diego.

    Im Internet gibt es auch noch ganz viel zum organisieren für die nächste Zeit, und auch das klappt wunderbar.

    Um alles zu feiern gehe ich noch ins Kino am Abend.

    Distanz: 20km
    Totale Distanz seit Vancouver: 3313km

  • USS Midway

    Der Himmel ist bewölkt mit ein paar Regentropfen ab und zu. Das lädt nicht so ein um nach draussen zu gehen. Erst am Mittag zieht der Hunger den Kollegen und mich raus. Ziellos ziehen wir umher um bei einem Inder zu essen.

    Die Uferpromenade ist immer schön, dort steht auch das Museum “USS Midway”. Da der Kollege noch nie in einem Flugzeugträger war, gehen wir rein. Auch für mich ist es spannend ihn nochmals zu sehen. Die Grösse ist schon überwältigend. Noch grösser sind die beiden aktiven Flugzeugträger auf der anderen Seite des Hafens.

    Heute war ich ausbahnsweise extrem fotofaul.

  • Der Nebel ist zurück

    Heute habe ich noch einiges vor zu erledigen. Weit ist es nicht mehr nach San Diego, doch ich werde ein wenig kreuz und quer fahren. Als erstes will ich zum La Jolla Strand, denn der scheint sehr bekannt zu sein zum tauchen. Als ich dort ankomme, sind effektiv vile Taucher und Surfer unterwegs. Nach einem kurzen Besuch bei einer Tauchbasis ist klar, dass ich am Dienstag gehen werde.

    Weiter draussen im Meer treibt die altbekannte Nebelwand auf die Küste zu. Bei der Fahrt um die La Jolla Halbinsel tauche ich sogar in den Nebel ein. Der ist zum Glück nicht mehr so kühl wie weiter nördlich. Ich bin aber schnell wieder daussen und suche meinen Weg möglichst der Küste entlang ins Stadtzentrum. Ein wunderschöner Veloweg unrundet eine Lagune mit ruhigem Wasser und Sandstrand. Da der Veloweg in eine Sackgasse führt, muss ich das Velo eine Treppe hoch tragen und über die Brücke.

    Der nächste Stop ist bei einem Motorradhändler um zu schauen ob ich für die übrige Zeit nicht ein Motorrad mieten will. Für meinen Geschmack ist das doch zu teuer.

    Nun nehme ich den direkten Weg in die Stadt, natürlich dem Ufer entlang. Das Bett in der Jugi ist schon reserviert, also muss ich nur noch einchecken.

    Fürs Abendessen ziehe ich mit dem Zimmerkamerasen um die Häuser. Es gibt recht gute Fish & Chips im Irish Pub, mit Bier natürlich!

    Distanz: 61km

  • Camp Pendleton

    Wie meistens beim Camping bin ich recht früh wach, also starte ich den Tag auch recht früh. Nach nur wenigen Kilometern kommt die Marinebasis Camp Pendleton, die sich nun über rund 30km zieht. Für die Velofarer wurde eine alte Strasse erhalten, jedenfalls ein Teil davon. Nach etwa der Hälfte führt der Veloweg  durch ein Eingangstor direkt durch die Basis. Nur Velofahrer und eben Angehörige der Marine können hier durch. Die Basis ist ganz spannend, denn sie sieht fast aus wie eine normale Stadt. Auf den Strassen sind fast nur Zivilfahrzeuge unterwegs, die Wohnhäuser sehen ganz normal aus, wenn auch etwas zu einheitlich, und es gibt Spitäler, Einfaufszentren und Restaurants. Nur an den Schildern und dass hier geknallt und hubgeschraubt wird merke ich, dass es eben eine Militärbasis ist.
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    Nach der Basis befinde ich mich wieder in städtischem Gebiet. Da mache ich Mittagspause am Strand und schaue den Surfern zu. Übernachten will ich wieder im State Park, und genau da will ich jetzt möglichst schnell hin. Heute will ich länger baden gehen.

    Schon um 14:00 bin ich da und werde auch gleich enttäuscht, denn ich komme erst um 16:00 rein. Die Wartezeit verbringe ich halt am Strand ohne baden, meine Sachen will ich nicht so öffentlich unbeaufsichtigt lassen. Dafür schaue ich wieder den Surfern zu, und davon hat es hier ganz viele. Der Ort scheint sehr beliebt zu sein. Mit einem Surfer spreche ich noch eine Wile. Er meint, dass sich hier auch viele Profisurfer tummeln. Weiter nördlich gibt es keine Surfer wegen den Haifischen, und nicht wegen dem kalten Wasser.
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    Punkt 16:00 bin ich wieder beim vollen Campingplatz, wo ich jetzt dank dem Velo reinkomme. Jetzt schnell das Zelt aufstellen, alles reinwerfen und sofort zum Strand. Das Wasser wird fast mit jedem Kilometer nach Süden wärmer. Hier halte ich es schon recht lange aus. Schwimmen kann ich bei den Wellen nicht, aber Wellenreiten schon. Die eine oder andere Welle erwische ich richtig gut und rutsche schön auf dem Bauch mit der Welle an den Strand.

    Nach der verdienten Dusche muss ich unbedingt Fotos schiessen von den Surfern während dem Sonnenuntergang.
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    Distanz: 58km

  • Der lange Strand

    Nun ist schon Schluss mit Hollywood. Da ich gestern bis Long Beach gefahren bin, fahre ich einfach dort weiter. Auch heute habe ich keine Lust auf Stadtverkehr, also nehme ich wieder die Metro nach Long Beach. Ausschlafen, Frühstück mit Pancakes, packen und Metro fahren dauert alles seine Zeit, so dass ich erst gehen Mittag da bin. Mit dem Frühstück brauche ich zum Glück kein Mittagessen, was wiederum Zeit spart.

    Long Beach hat wunderschöne Velowege dem Strand entlang, die ich natürlich gerne brauche. Ab und zu will ein Hafen umfaheren werden, was mich auf normale Strassen zwingt. Die Veloroute ist hier leider nicht mehr so gut angeschrieben, ab und zu muss ich im Navi nachschauen.

    Die US Air Force versucht auf einmal meine Aufmerksamkeit zu bekommen mit einer Flugshow über dem Wasser. Etwa 5 Flugzeuge machen eine Vorführung und zwingen mich dazu viele Fotos zu machen. Scheinbar ist morgen ein grosser Surfwettbewerb hier und ich habe die Probe der Vorführung gesehen. Stände werden auch fleissig aufgebaut.
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    Auch der längste Strand ist mal zuende und wird von hügeligen Klippen abgelöst. Hier wird auch das Fahrgefühl ein ganz anderes. Nun bin ich wieder eingequetscht zwischen stehenden und fahrenden Autos und pedale rauf und runter von Ampel zu Ampel.

    Das Klima hier ist massiv anders als vor Santa Barbara: es wachsen viele Palmen, ist über 30° C warm und die Luft ist mit etwa 10% Luftfeuchtigkeit staubtrocken. Verglichen mit den 15°C und >100% ist das schon etwas ganz anderes.

    Etwa um 4 Uhr gönne ich mir einen Besuch im Reataurant und verdrücke einen Salat. Etwas gesundes muss auch ab und zu sein, denn die Menuauswahl beschränkt sich in vielen Restaurants auf Burger, Tacos und Fish&Chips. Von alldem habe ich irgendwie genug gesehen, vor allem auch weil ausser vielleicht die Burger alles in anderen Ländern besser ist als hier.
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    Mein Ziel für heute ist ein State Park mit Campingplatz. Leider schaffe ich es erst nach Sonnenuntergang, aber ein kurzes Bad im Pazifik lasse ich mir trotzdem nicht nehmen. Der ist mittlerweile irgend etwas zwischen warm und kalt. Da die Faktoren alleine, dunkel, hohe Wellen, Brille und Strömung nach grosser Vorsicht schreien, gehe ich nur ganz kurz rein wo ich noch gut stehen kann und sofort wieder raus.

    Distanz: 76km

  • Ein Sommertag

    Da ich schon lange nicht mehr am Strand war, will ich heute ein gemütliche Strandfahrt mit dem Velo machen. Das Velo kann ich problemlos in die Metro nehmen, damit ist der Plan auch schon geschmiedet: mit der Metro nach Santa Monica, dann mit dem Velo nach Long Beach und wieder zurück mit der Metro.

    Die Stosszeit lasse ich mal aus, es reicht wenn ich später gehe. Nicht gerechnet habe ich, dass die Standzeit dem Velo nicht gefallen hat. Ein Platten vorne will geflickt werden. Scheinbar habe ich vorgestern etwas spitzes überfahren und schaue den Pneu an. Ein Dorn kann ich entfernen, doch der gieng nicht bis zum Schlauch. Das Loch im Schlauch selbst ist kaum zu übersehen, es ist an der Innenseite. Scheinbar ist der Schlauch wegen dem hohen Druck dort aufgerissen, wo die Speichen angemacht sind. Den Druck habe ich immer am Limit mit 85psi oder eben 6.5 Bar. Nachdem ich es geflickt habe, pumpe ich es nicht mehr ganz so hoch auf. Vorne ist weniger Belastung und da reicht auch weniger Druck für einen tiefen Rollwiderstand.

    Mit dem Velo schaffe ich es problemlos an den Strand. Dort warten ganz viele Kilometer neu aussehender Velowege direkt durch den Sand auf mich. Teilweise sind einige Fussgänger mit den Beschriftungen “Nur Velo” überfordert und blockieren den Weg. Das wird aber schnell besser. Für die Mittagspause wurde extra ein Bauernmarkt organisiert mit frischem Gemüse, Beeren und Früchten. Die Sonne wärmt heute besonders stark, was die Temperatur auf 30° bringt. Endlich mal ein schöner Sommertag! Der Smog ist auch ganz gut sichtbar über der Stadt als grauer Dunstschleier.

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    Auch der längste Strand ist mal zuende, doch die Küste noch lange nicht. Ich muss jetzt hoch und über den Klippen um eine Halbinsel. Danach bin ich schon fast in Long Beach, aber das Ganze zieht sich. Der ganze Hafen will noch umrundet werden während die Sonne am untergehen ist.
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    Distanz: 71km

  • Disneyland

    Heute möchte ich eigentlich in den Magic Mountain Six Flags Park gehen. Doch der hat schon Winterpause und ist nur noch am Wochenende geöffnet. Scheinbar sind die 36°, die es diese Woche wird, schon zu kalt für die Amerikaner. Begreifen kann ich das definitiv nicht, hier wo alle Läden fast 24h am Tag offen sind, und nun ist der Park hier geschlossen während der Europapark offen ist.
    Na, dann gehe ich jetzt halt in einen anderen Park, der schon seit 30 Jahren auf meiner Aufgabenliste steht, aber unterdessen doch recht weit unten angelangt ist. Nun bin ich im der Nähe, also fahre ich nach Anaheim ins originale Disneyland. Natürlich mit dem ÖV. Das dauert nur etwa 3h für die 50km Luftlinie. Zumindest muss ich nur einmal von der U-Bahn zum Expressbus umsteigen. Die Suche nach der Busstation ist nicht ganz einfach, an der Strasse sind Baustellen und ich kann das Schild nicht finden. Schlussendlich finde ich es, es ist nur verdreht aufgehängt und verdeckt. Man kann es von der Haltrstelle aus gar nicht sehen.

    In Disneyland angekommen muss ich zuerst mal schauen was es alles gibt, informiert habe ich mich natürlich nicht. Zu meiner Freude hat Disney in den letzten Jahren viele Filmrechte gekauft, was sich nun in den Bahnen hier wiederspiegelt. Für die beiden Star Wars Bahnen hole ich mir einen “Fast Pass”, damit komme ich 2h später ohne Schlange rein.
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    Schlangen sind hier allgemein so eine Sache. Wartezeiten zwischen 20 und 60min sind ganz normal. Irgendwie frage ich mich, wieso das Problem nicht irgendwie gelöst wird, denn schlangestehende Leute konsumieren nichts und Geld scheffeln ist ja der einzige Zweck von Disneyland. Auf die Matterhorn Bobbahn muss ich ganz sicher auch. Da gibt es eine angenehme Überraschung für mich: einzelene Personen können die Schlange überspringen und Lückenfüller spielen. Das kommt mir auch bei Indiana Jones zu gute, denn da hätte ich trotz Fast Pass lange warten müssen und so konnte ich mich per Zufall bei den Singels einschleichen.
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    Disneyland selbst ist in mehrere Themengebiete aufgeteilt wie Futureland, Toontown oder Adventureland. Es ist ganz spannend zu sehen wie die Erbauer sich die Zukunft oder Europa vorstellen. Irgendwie muss ich auch gestehen, dass das Ganze durch Kinderaugen sicher viel spannender wäre. Am besten gefällt mir die Pirates of the Caribbean Bahn. Die dauert als Einzige so lange, dass man im diese Welt eintauchen kann.
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    Nach Sonnenuntergang enttäuscht mich die Beleuchtung ein wenig. Alles ist doch sehr dunkel und die Lanpen blenden eher. Die Gebäude sind kaum beleichtet von aussen, nur die besonders grossen wie das Dornröschenschloss.
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  • Santa Monica

    Diese Nacht hat es effektiv heftig geregnet. Es tropft immer noch. In den Nachrichten berichten sie wie wegen den Regenfällen 3 Transformatoren explodierten und es Unfälle wegen Aquaplaning gab. Die Stadt wurde völlig überrascht, denn Regen gibt es hier sonst scheinbar nie.

    Da warte ich doch noch bis alles abtrocknet und lege meine immer noch müden Beine hoch. Als erstes schaue ich mich in einem grossen Elektronikladen um, kaufen will ich sicher nix, aber schauen darf man ja. Auffällig sind 2 Dinge: die halbe Fläche ist voll mit riesigen 4k Fernsehern. Die andere Hälfte ist fast leer, die Regale sind kaum zur Hälfte gefüllt und viel Produkte scheinen zu fehlen. Ich denke mal, das ist die Auswirkung von Amazon, denn hier kauft kaum jemand Elektronik im Laden mehr.

    Mit dem Zug (jawohl, es gibt auch einen ÖV hier, wenn auch einen schlechten. Und hier tummeln sich auch allerhand Verrückte) fahre ich nach Santa Monica an den Pier und Strand. So richtig warm ist die Luft und auch das Wasser nicht, das sieht man besonders an der Kleidung der wenigen Badenden. Im Neopren ist’s doch noch angenehmer.
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    Da ich sogar eine Tageskarte gelöst habe, nehme ich nach dem Spaziergang den Bus zurück. Beim einen geht der Kartenleser nicht und beim anderen der Bargeldautomat. Letzteres ist für mich gut, denn in dem Bus wäre meine Karte nicht gültig. Da sie mein Geld nicht nehmen können darf ich gratis fahren.

    Alle Touristen werden ganz verrückt beim Sonnenuntergang auf dem Pier. Mich kümmert das wenig, in den letzten Wochen habe ich viel spektalulärere gesehen.
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  • Auf nach Hollywood

    Als ich um 7:00 erwache ist immer noch alles trocken. Der Wetterbericht meldet aber Regen ab 8:00. Da doch eine minimale Chance besteht, dass er recht hat, packe ich vor dem Frühstück. Aber natürlich hat er nicht recht, es ist nur neblig und einigermassen warm.
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    Die Veloroute ist sehr gut beschildert, so dass ich problemlos ohne Navi auskomme. Neben dem Highway 1, den ich doch noch nicht ganz hinter mir habe, ist extra für mich ein Veloweg direkt am Meer. Die Wellen sind teilweise so hoch, dass sie auf die Fahrbahn spritzen. Die Surfer freut das.
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    In Ventura haben die Leute 2 Beschäftigungen am Strand: surfen und Surfer fotografieren. Da ich ersteres nicht kann, mache ich halt letzteres. Der Standort verspricht gute Fotos, denn die Surfer kommen schön an mir vorbei.
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    Vorwärts komme ich heute sehr gut, um 14:00 habe ich schon über 60km auf dem Zähler. An anderen Tagen hatte ich da erst 20km drauf. Nicht nur der Rückenwind, sondern auch die wärmere Luft hilft mir schnell vorwärts zu kommen. Bei etwa 22° komme ich viel besser auf Touren als bei den 15° der letzten Wochen.

    Nach einem kurzen Ausflug weg vom Meer fahre ich an einer US Navy Basis vorbei, die sich auf Raketen spezialisiert hat. Direkt neben der Strasse ist ein Freiluftmuseum mit den Raketen und auch 2 Flugzeugen. Ist schon krass, was da alles entwickelt wurde.
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    Mein Plan ist es in Malibu zu übernachten, das wären dann immerhin knapp 90km heute. Malibu hat einen ganz schönen aber Strand, aber es ist komplett tote Hose hier, obwohl es Sonntag Nachmittag ist. Auch Unterkunft gibt es keine. Da ich nun wirklich Lust auf eine Pause habe, buche ich mir ein Bett für 4 Nächte in Hollywood. Santa Monica hätte mir zwar besser gefallen weil es am Weg ist, aber dort hat keine Jugi Platz für mein Velo. Nur genau eine in Hollywood hat auch Veloparkplätze.

    Jetzt muss ich nur noch die etwa 50km hinter mich bringen. Wenn ich so gut weiter komme wie bis jetzt, dann klappt das schon. Da ich ja länger belibe kann ich mich auch etwas überanstrengen.

    Sobald ich die Gemeindegrenze zu Los Angeles überschreite, ändert sich einiges für Velofahrer. Der Velostreifen wird nun offiziell zum Parkplatz gemacht, der auch rege genutzt wird. Somit bin ich eingequetscht zwischen stehenden und fahrenden Autos. Los Angeles wird also ihrem Ruf “LA ist scheisse” absolut gerecht. Santa Monica ist da schon besser, hier gibt es sogar einen guten Veloweg über den Strand. Aber allzu lange kann ich da nicht fahren, denn ich muss 20km ins Landesinnere nach Hollywood.

    Um keine Zeit zu verlieren fahre ich direkt nach dem Navi durch die Stadt. Das braucht 100% Konzentration bei dem Stossverkehr. Die Ampeln sind definitiv nur für Autos ausgerichtet, wenn ich bei Gelb über eine Ampel fahre komme ich nicht rüber bevor die Autos quer anrollen. Das heisst also bei gelb scharf bremsen. Hilfreich sind da die Fussgängerampeln, denn die zeigen an wie lange es noch grün ist.

    Kurz bevor es richtig dunkel ist komme ich an. Nach einer kurzen Dusche esse ich etwas auf dem Hollywood Boulevard und schlendere noch ein wenig herum. Ist irgendwie schon krass, dass der Walk of fame eben eine riesige Strasse mit 2 Spuren pro Richtung ist. Aber eben, ein Amerikaner geht ja auch nicht zu fuss, sondern im Auto. Insbesondere in LA. Hier am liebsten in einem richtig lauten Sportwagen.

    Distanz: 135km

  • Highway 1 komplett

    Die Internetverbindung ist wirklich gut, denn alle 28GB an Fotos sind gesichert worden. Auch das Frühstück ist ganz O.K. zum Glück war ich nicht campieren, über Nacht hat es geregnet und nun ist alles nass. Es nieselt sogar noch ein wenig, hört aber schnell damit auf.

    Der offiziellen Veloroute entlang fahre ich weiter auf dem Highway 1. Ganz stetig rauf über einen Pass von 300m, bei der ich bei dem schwülen Wetter doch recht ins schwitzen komme, und einer schönen Abfahrt danach zum abkühlen. Da endet auch schon der berühmte Highway 1 mit 2 Schilern und geht wieder in den Highway 101 über. Auf  dem 101 kommt auch gleich eine Raststätte für meine Mittagspause.

    Nun bin ich wie schon weiter oben dem Highway 101 entlang am Meer unterwegs. Neben der Strasse sind nun auch die Amtrak Gleise. Bei einem Aussichtspunkt habe ich sogar Schwein und sehe den Zug. Der starke Rückenwind zusammen mit der flachen Strasse lässt mich richtig schnell vorwärts kommen, teilweise bis 30km/h. Bei dem Tempo schaffe ich es auch locker nach Santa Barbara, was aber auch ein grösseres Problem ist. Die Stadt ist wirklich schön, und der Meinung bin leider nicht nur ich. Alle Unterkünfte sind ausgebucht oder min. $220. Das Timing könnte also kaum schlechter sein.

    Da ich schonmal hier war lasse ich Santa Barbara links liegen und fahre einfach weiter. Aber ich will zumindest wissen, was aus der Jugi geworden ist, in der ich damals war. Die Taucht nicht mehr auf im Internet. Ja, sie ist wirklich geschlossen und es wird gebaut.

    Mein Ziel ist nun einen Campingplatz zu finden irgendwo auf dem Weg, obwohl der Wetterbericht immer noch Regen voraussagt. Aber die Sonne seit Mittag sagt mir eben was anderes.

    Zuerst kommt der Hunger dran und ich gönne mir eine Pizza in einer Pizzeria. Ich bin zwar verschwitzt, das ist mir aber egal. Energie für die Weiterfahrt ist wichtiger.

    Die Sonne ist schon unten beim ersten Geistercampingplatz, den mir das Navi zeigt. Die Daten sind leider teilweise schlecht. Nach einer richtigen Bonzengegend hat’s wieder Hotels, aber billiger sind sie nicht. So frage ich nochmals das Navi nach einem Campingplatz. Diesmal kommt der Jackpot: ein State Beach Campground. Die sind gut, günstig und vor allem haben sie immer Platz für mich, auch wenn sie komplett voll sind.

    Nach eiener schönen Dusche und Kleiderwaschen will ich den Strand sehen. Bei Vollmond sieht man alles wunderbar, und so wandle ich im Pyjama durch den Sand und lasse die Füsse von den Wellen umspühlen. Das Wasser ist hier tatsächlich viel wärmer als weiter oben. Es ist nur noch kalt, nicht mehr eiskalt! Das merke ich auch an der Lufttemperatur, die sinkt nach Sonnenuntergang nicht mehr so stark ab.

    Distanz: 105km