Es regnet in Strömen. Perfekt um noch ein wenig im Zimmer herumzuliegen, mit dem Frühstück kurzen Unterbruch. Zur grossen Freude der Einheimischen ist jetzt Regensaison, und so darf der Spiegel des Sees nun endlich steigen. Die Klimaerwärmung hat auch hier einen Einfluss und lässt es immer weniger regnen. Der See selbst hat zwar keinen Abfluss, aber er verdunstet und sinkt somit während der Trockensaison.
Gegen Mittag hellt es wieder auf. Der Regen hält hier nie lange. Perfekt für mich, denn ich mache heute eine Tour zu den Ruinen hier in der Nähe. Interessanterweise wurden die Grabstätten nicht von den Inkas gebaut, sondern von den Chimu. Die Inkas waren hier weniger als 100 Jahre an der Macht, bevor sie von den Spaniern enttrohnt wurden. Vorher waren eben die Chimu für einige Jahrhunderte hier, und davor andere. Die Besiedlungsgeschichte reicht hier etwa 8000 Jahre zurück. Die Sprache und Kultur der Inkas wird immer noch gesprochen und gelebt, aber halt vermischt mit der spanischen. Die Sprache hier nennt sich Quechua, aber es gibt noch andere in dieser Gegend. Für mich reicht schon Spanisch, das können sie natürlich auch. Die Tour selbst ist wieder 100% spanisch, und da der Reiseführer schön deutlich und langsam spricht, verstehe ich auch alles.
Die Ruinen sind auf einer Halbinsel eines anderen Sees gebaut und sind Gräber, und zwar von reichen Leuten, denn bei den Munien wurden golderne Grabbeigaben entdeckt. Zuoberst sind die Neusten, die kurz vor der Inkazeit erbaut wurden. Die Aussicht hier ist wunderschön und die Stille herrlich.


Auf der Rückfahrt halten wir bei einem Bauernhof an um Selfies mit Alpacas machen zu können. Die hier sind dressiert und spucken und beissen nicht. Das Fell ist wirklich kuschelig und lädt zum umarmen ein. Mache ich natürlich nicht, denn die Tiere mögen das nicht wirklich.

Wir bekommen auch noch einen Einblick in das traditionelle Essen: Kartoffeln mit Lehmbrei (ja, Lehm hat ganz viele Mineralien), Wurzeln, Samen und Mais. Obwohl hier die Tageshöchsttemperatur immer etwa gleich ist, gibt es Jahreszeiten. Jetzt im Sommer ist Regensaison und dann wird gepflanzt. Im Winter sind die Nächte unter Null und es ist trocken. Dann wächst also nichts. In einer Ecke pfeift das Abendessen der Familie noch fröhlich vor sich hin. Meerschweinchen werden hier gegessen weil sie sich extrem schnell vermehren. Nach nur 1-2 Wochen verdoppelt sich ihre Anzahl. Das gibt einen konstanten Strom an Frischfleisch.
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