An die Copacabana

Jetzt geht’s weiter auf die andere Seite des Sees, die in Bolivien liegt. Die Reception versucht mir einen Platz im Touribus zu organisieren, aber der ist schon voll. Ist aber kein Problem, denn es fahren auch Collectivos an die Grenze, und zwar alle paar Minuten sobald eins voll ist fährt es los. Danach nehme ich ein Taxi von der Endstation bis zur Grenze. Leider ist gerade ein Bus angekommen und ich stehe in einer Schlange zuerst in Peru und dann in Bolivien. Dauert aber trotzdem nicht lange und ich habe noch Zeit mit den amerikanischen Motorradfahrern zu sprechen, die auch über die Grenze gehen. Bei ihnen wird es länger dauern bis die Töffs importiert sind. Um lokales Sackgeld zu haben tausche ich noch Peruanische Sonnen für etwa 20 Franken in Bolivanos. Der Kurs ist etwa gleich wie der meiner Wechselkurs-App. An der Grenze wartet auch schon ein Collectivo um mich an die Copacabana zu bringen.

Wie mir eine Brasilianerin erklärt hat, ist das hier die original Copacabana. Nicht zu verwechseln mit der viel bekannteren Kopie in Rio. Wenn das sogar eine Brasilianerin sagt, dann muss es ja stimmen! Der Ort ist extrem touristisch, überall sind Hotels und Hostels. Für mich ist es also kein Problem eine Unterkunft zu finden. Fast alle Restaurants hier sind italienisch und servieren Pizza und Pasta. Viele haben sogar einen Holzofen. In einem Restaurant, welches ein Tagesmenü hat, neben Pizzen und Hamburger, esse ich Forelle. Das Menü mit Suppe, Hauptgang und Dessert kostet 3.70 Franken. Da kann man nichts meckern.

Der Strand ist extrem belebt und touristisch, es hat viele Kanus, Pedalos, Boote, Wasserwalzen oder wie man riesige, aufblasbare und begehbare Ballonwalzen nennt, in denen man übers Wasser rollen kann. Platz für Schwimmer gibt es nicht, ist aber auch egal, denn das Wasser ist nicht wärmer als 14°.
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Direkt über dem Ort lockt ein kleiner Berg mit einem Aussichtspunkt. Nach ein wenig suchen finde ich den Weg rauf. Es sind etwa 200 Höhenmeter bis oben und mein Beweis, dass ich anklimatisiert bin. In gemütlichem Wandertempo komme ich problemlos nach oben. Die Aussicht ist herrlich über die Copacabana und den Titicacasee. Lustig sind die ganzen Souvenierverkäufer hier, die Spielzeugautos und Häuser und anderes verkaufen.

Wieder unten brauche ich mehr Geld und finde einen Bankomaten mit Maestro Symbol. Sehr komisch finde ich, dass er nur 4 von meinem 6-Stelligen Passwort abfragt und mir trotzdem Geld gibt. Es scheint also möglich zu sein Geld mit einem weniger langen Passwort abzuheben.

Der Versuchung all dieser Pizzerien kann ich kaum wiederstehen und gehe in eine mit Holzofen. Diese Entscheidung erweist sich als genau richtig, denn direkt nach dem bestellen schlägt der Freitag, der 13. zu. Das Licht geht mehrmals hintereinander aus und wieder an bis es schliesslich dunkel ist. Meine Ingeniernase sagt mir, dass eine Starkstromleitung einen Kurzschluss hat und der Strom erst wieder kommt wenn der geflickt ist. Das Personal lässt sich nicht stressen und bringt eine Kerze auf jeden Tisch. Im Holzofen backen die Pizzas unbeeindruckt weiter und für mich gibt es ein Candle Light Dinner.

Zurück im Hotel bekomme ich auch gleich eine Kerze. Auch hier scheint man das zu kennen. Mich stört einzig, dass jetzt die elektrische Heizung nicht funktioniert. Die Decken sind zum Glück genug dick. Nach etwa 2h ist der Strom zum Glück wieder da.

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