Der grosse Pass

Die erste Nacht ist gut überstanden, aber das ist kein Wunder, denn die habe ich in einem 4-Stern-Hotel verbracht. Die sind hier mit 60€ nicht wirklich teuer. Und eine schöne Überraschung haben sie auch bereit: zu einer Übernachtung gibt es einen Gutschein für den Grossglocknerpass. Im Internet steht, dass die Überquerung 26€ kostet, und das wäre mir zuviel gewesen. Aber so ist die Route klar.
Das Navi habe ich nicht programmiert, denn ich denke der Pass sollte gut beschildert sein. Dem ist aber nicht so: in Zell am See verliere ich die Spur und nehme doch das Navi zuhilfe.
Die Strasse ist gut, macht viel Spass und ich überhole alles auf dem Weg hoch: Velos (davon sind viele E-Bikes), Autos, Cars und andere Motorräder. In der Schweiz passiert mir das nie, dort werde ich immer überholt. Ich komme zum Schluss, dass alle anderen mit der Aussicht beschäftigt sind und deswegen hochschleichen. Viele sind die Alpinstrasse auch nicht gewohnt, das sagt mir schon zu Beginn meine Nase über den Gegenverkehr. Motorbremse scheint ein Fremdwort zu sein. Ich aber konzentriere mich auf die breite Strasse und bin deshalb viel schneller unterwegs. Die Berglandschaft lässt mich erstmal kalt, denn zuoberst ist die Aussicht sowieso am schönsten.
Von der Passhöhe aus führt eine alte Pflastersteinstrasse zum “Bikers Point” hoch. Das ist doch eine Einladung. Die Aussicht ist zwar schön, aber halt nicht allzu weit. Man sieht zu den höheren Bergen.
2 englische Luxusautos liefern sich ein Rennen über den Pass, da gehe ich lieber ganz brav an den rechten Strassenrand und lasse sie vorbeiziehen bevor es auf der anderen Seite wieder runter geht. Hier nehme ich es gemütlich und bremse fast nur mit der Motorbremse. Das füllt zwar den Tank nicht wieder auf, aber schont die Bremsen. Tanken ist ein gutes Stichwort: erstmals seit der Abfahrt ist der Tank fast leer. Reicht also ganz schön weit.
Mittagessen in der Natur hat schon was, und Brot und Schinken sind sehr gut hier. An einem Baggersee finde ich zufällig den perfekten Platz mit Tisch und Bank.
Dann durschsteife ich gemütlich die Landschaft mit dem Ziel Südstaiermark. Diese Region liegt zwar nicht ganz am Weg, ist aber wunderschön und ich habe noch einige Erinnerungen daran. In Stainz finde ich ein gemütliches Hotel und lasse mich von der Küche dort verwöhnen.

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