Auch nach ganz viel Schlaf bin ich noch müde. Scheinbar ist auch Motorrad fahren nicht ganz ohne, denn die Müdigkeit kommt von meinen Aktivitäten. Das Gesicht meldet auch, dass es gestern genug Sonne bekommen hat. Scheinbar lässt das Visier auch ein wenig UV Strahlung durch. Heute muss ich also vorsichtig eincrèmen, so dass der Helm nichts ab bekommt.
Auf meiner Liste stehen noch die Wasserfälle von Plitvice, und dahin will ich jetzt. Aber gemütlich über die Landstrasse. Das Navi ist programmiert und will mich fast über Triest schicken. Das ist kein Problem, dann fahre ich einfach in meine bevorzugte Richtung und irgendwann wird das Navi schon aufgeben.
Der Strassenbelag scheint aus einer Art Speckstein zu bestehen, jedenfalls reiben sich die Steinchen im Asphalt schnell ab und glänzen. Auch ohne Regen ist die Strasse sehr glatt, so dass ich in den Motorradstiefeln fast ausrutsche. Das Motorrad findet zum Glück mehr Halt.
Die Halbinsel ist durchquert, was nun folgt ist eine wunderschöne, kurvige Fahrt der Küste entlang. Danach kommt eine kleinere Autobahn auf der anderen Seite bis es einen Pass hoch geht. Leider mit viel Schwerverkehr und nur wenig Gelegenheiten zum überholen.
Auf der anderen Seite des Passes zeigt Kroatien ein anderes Gesicht: vom mediterraen Flair wechselt es zu einer grünen, eher Mitteleuropäischen Landschaft. Dörfer gibt es immer weniger, dafür immer mehr Ruinen. Diese scheinen aber nicht im Krieg zerstört worden, sondern einfach aufgegeben oder teilweise auch abgebrannt.
Plitvice erreiche ich zu spät als dass es sich noch lohnt rein zu gehen. Ich fülle den Tank auf und suche ein Hotel in der Umgebung, damit ich morgen früh starten kann.
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