Der Morgen beginnt bewölkt und mit ein wenig Regen. Ich fahre trotzdem zu den Wasserfällen und parkiere das Motorrad unter den Bäumen. Für Motorräder sind die Parkplätze sogar gratis. Dann also rein in den Park, der mit etwa 25.- nicht ganz so billig ist. Die ersten Wasserfälle sind direkt unter dem Eingang und sehr imposant. Dank des drehbaren Bildschirms meiner Spiegellosen Kamera kann ich Fotos aus allen Perspektiven schiessen. Und dank ruhiger Hand und Bildstabi sogar recht lange belichten.
Dann wandere ich gemütlich hoch an verschiedenen Wasserfällen vorbei. Am besten gefällt mir hier, dass alles naturbelassen ist ausser natürlich den Wegen. Das kristallklare Wasser fliesst in Wasserfällen durch Wälder durch und sammelt sich immer wieder in blauen Teichen und Seen. Hier zu tauchen wäre sicher schön, denn die Sicht ist sehr gut unterwasser.
Bei einem grösseren See angelangt gibt’s eine positive Überraschung: das Parkticket ist auch gültig für das Schiff zu den oberen Wasserfällen. Auch die sind wunderschön, etwas ähnliches habe ich noch nie gesehen. Die Niagarafälle haben zwar mehr Wasser, aber die hier sind viel schöner.
Zuoberst fährt ein Bus bis fast zu meinem Parkplatz runter, und zwar gratis. Da es schon Mittag ist, gönne ich mir noch etwas Junkfood und mache mich wieder auf den Weg. Geregnet hat’s zum Glück nicht mehr, so belibt der Helm trocken.
Das Ziel ist wieder die Küste, und zwar bei Zadar. Zuerst muss jetzt das grüne Landesinnere durchquert werden, denn ich bin fast in Bosnien. Das ist sehr grün mit dem einen oder anderen See und auch ein Regenguss kommt ab und zu. Das hört sofort auf, als ich über einen kleinen Pass zur Küste runter fahre. Ein starker Föhn bläst und lässt die Temperatur um etwa 10° auf fast 30° steigen.
In Zadar schaue ich nur kurz rein und suche vergeblich nach einem Brunnen. Also steige ich wieder auf und fahre weiter in den Süden. Der Regen hat’s nun auch über den Pass gewagt und nässt mich ein wenig. Doch das Motorrad ist schneller und so kann ich dem Regen entfliehen. Bei einem Supermarkt kaufe ich mir gleich eine 6l Flasche Wasser damit ich immer genug habe und eine Melone mit Rohschinken. Die verspeise ich dann genüsslich zum Abendessen auf einem Rastplatz, wo sich ein deutsches Ehepaar auf Motorrädern zu mir gesellt. Sie haben eine Woche all-inclusive gebucht für 200€ pro Person und fahren nun mit den Motorrädern dorthin. Ich möchte eigentlich 2 Tage lang campieren, doch der Regen macht mich etwas skeptisch. Er meint aber, das sei hier die trockenste Gegend von Kroatien, und die Regenwolken sind schon weit weg. Also suche ich einen Campingplatz in der Nähe von Split und buche gleich 2 Nächte.
Nun kommt der Stess: Zelt aufstellen, im Meer schwimmen und duschen. Klappt alles und das Meer ist sogar wärmer als erwartet. Das Wasser ist hier weniger salzig als im offenen Meer, eher wie in einem finnischen Fjord.
Leave a Reply