Author: andreas

  • Verzasca

    Gleich zum Frühstück kommen schlechte Nachrichten aus der Heimat: die wurde komplett verhagelt und auch unseren Balkonpflanzen geht es nicht gut. Es wird also leider keine frischen Erdbeeren geben bei unserer Rückkehr.
    Hier ist das Wetter besser und wir machen uns auf den Weg ins Vercascathal. Zerst kaufen wir Kirschen, dann fahren wir dem See entlang und in Tenero dann den Berg hoch. Vor etwa 20 Jahren war ich hier schonmal mit dem Velo hoch, aber mit dem Ebike geht es viel angenehmer!
    Die Staumauer ist schon sehr imposant anzuschauen, aber das Bungee Jumping brauche ich definitiv nicht.
    Jetzt wird die Strasse weniger Steil und geht dem See entlang bis die Vercasca edlich wieder zum Fluss wird. Direkt vor der bekannten Römerbrücke halten wir an, merken dass es Zeit zum Essen ist und gehen direkt ins Restaurant nebendran.
    Die Römerbrücke ist zwar ganz schön, aber extrem überlaufen. So machen wir uns auf den Weg tiefer ins Thal. Meine Motivation ist es, den Akku nicht tauschen zu müssen, deshalb fahre ich mit nur wenig Unterstützung. Diana wählt die Unerstützung je nach Laune, aber ihr Velo ist auch viel effizienter und sie braucht viel weniger Akku. Sie läuft also nicht Gefahr, dass ihr Akku leer wird.
    An vielen Autos vorbei finden wir schlussendlich das Ende der Strasse in einem hübschen, kleinen Dorf. Das würden wir gerne besser erkunden, aber der Wetterbericht macht Druck, dass wir schnell zurück müssen.
    Also kommt jetzt die grosse Abfahrt, zwischen 30 und 55km/h sausen wir wieder den Berg runter. Ohne Regen schaffen wir es bis Locarno zurück und wollen das mit Kirschenessen am See krönen. Nur genau dann fängt es an und wir kehren ins Hotel zurück. Mit 8% Akku komme ich an, Diana hat noch 42% übgig. Fairerweise muss ich sagen, dass mein Akku 400Wh hat und Dianas 500Wh. Jetzt hört es auch gleich wieder auf zu regnen, also lassen wir Velos und Gepäck hier undd gehen mit Schirm und Kirschen wieder an den See. Diesmal lassen wir uns den Spass nicht mehr verderben und essen die Kirschen unter dem Schirm.
    Diana möchte gerne eine Weisse Pizza ausprobieren. Das kann ich voll und ganz verstehen, also essen wir wieder in der selben Pizzeria wie gestern.

    69km

  • Tibetanische Brücke im tropischen Regenwald

    Dianas Nacht war leider nicht so gut, sie konnte zwar die Chemikalie nicht mehr riechen, aber die Allergie kam trotzdem. Die Tabletten und der Spray halfen zwar, aber viel schlafen konnte sie nicht. Auch ich hatte Mühe mit schlafen weil das Bett nicht sehr bequem war.
    Schlecht ausgeruht gehen wir früh frühstücken, packen alles zu den Velos und nehmen den Bus zur Talstation. Dann nehmen wir die Bahn eine Station hoch und landen in Curzutt, wo wir uns nun durch denen tropisch Dschungel den Berg hoch kämpfen. Man merkt richtig wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist und wie wir schwitzen. Es erinnert uns gleich an einen Regenwald in Costa Rica. Auch die dichte Vegetation versetzt uns dorthin.
    Eine kleine Fotopause bei einer Kirche und eine Massagepause später sehen wir die Brücke. Nach dem Abstieg sind wir auch schon da und können die 270m fotografierend überqueren. Das Gefühl ist schon wunderbar soweit oben!
    Auf der anderen Seite lassen wir die Drohne steigen und fotografieren die Brücke aus anderen Winkeln. Diana wird auf der Brücke von oben abgelichtet.
    Zurück auf der anderen Seite essen wir endlich die Kirschen, die wir hochgebracht haben. Andere Leute waren schon ein wenig neidisch auf die feinen Kirschen.
    Der Rückweg ist gerade so lange, dass wir wieder Hunger bekommen und noch oben zu Mittag essen können. Aber erst nachdem wir die Kirche auch mit der Drohne festgehalten haben. Die Kirche scheint Leute schon seit Jahrhunderten anzuziehen, einige verewigten sich in den Wänden schon um 1750.
    Zurück in Bellinzona machen wir uns bereit zum Velofahren und verlassen die Stadt Richtung See. Die Ebene ist wunderschön zum Velofahren, es hat einen reinen Veloweg , der gut ausgebaut ist.
    Regen kommt bei uns keiner und wir schaffen es trocken nach Locarno. Das Lieblingshotel ist leider ausgebucht, aber wir finden noch eins mit wohlriechender Bettwäsche.
    Die wohlverdiente Pizza gibt’s dann am See, sogar mir Tiramisu.
    Diana Nase und meiner Hand geht es nun wieder gut. Wenn wir beide nächste Nacht gut schlafen, sind wir wieder richtig fit!

    21km

  • Wieder an die Wärme

    Das Frühstück ist mit Abstand das Beste bis jetzt: mit Rührei, Bündnerfleisch, Erdbeeren, Heidelbeeren und vielem mehr. Da essen wir uns erstmal satt. Dann braucht mein Handgelenk leider einen Verband, es schmerzt immer noch und es möchte nun geschont werden. Die Apotheke ist gleich nebenan und vor dem Packen verbindet Diana die Hand professionell.
    Nun lassen wir die vollbepackten Velos erstmal im Hotel und schauen die Stadt an. Das Schloss ist so schön, das Diana damit von allen Seiten fotografiert werden möchte. Dann gehen wir zum See runter um gemütlich dem Ufer entlang zu spazieren. Hier kommen wir durch ein ganz kleines Fischerdörfchen bis wir wie gerufen auf eine Badi mit Kaffee treffen. Hier wird Diana zuerst mit gutem Kaffee verwöhnt (der hier gar nicht so selbstverständlich ist) und dann kann sie auch noch baden gehen im nicht so warmen Wasser.
    Das Essen im asiatischen Restaurant hat Diana so gefallen, dass sie wieder dort essen möchte. Nur ist Montag und es ist geschlossen. Dann gehen wir halt zum Seerestaurant Fisch essen. Beide nehmen etwas mit Thon und sind überrascht, dass frischer Thunfisch gebraten wurde und eben nichts aus der Büchse kam. Da wir auch eher spät dran sind, haben wir einen Tisch direkt am See erwischt. Manchmal ist es ganz gut wenn ein Ort geschlossen ist, dann findet man was noch besseres.
    Wir schauen noch ein wenig die Altstadt an und holen dann die Velos. Das Wetter ist nur noch heute schön hier, dann kommt mehr Regen. Deshalb fahren wir nun ganz lange Zug, über Luzern ins Tessin. Das geht zum Glück nur mit 2 Zügen und einmal umsteigen. Im ersten Zug reservieren wir schonmal ein Hotel, dann müssen wir nicht lange suchen.
    Umsteigen geht gut und die reservierten Veloplätze sind genau da wo erwartet. Wir gehen aber dann weiter ins Restaurant zum Abendessen. Leider ist Hörndli mit Gehacktem ausgegangen, aber wir teilen uns Ravioli und eine kalte Platte.
    Beim Aussteigen müssen wir schnell sein, denn die Velos wollen abgehängt und rausgestellt werden mit Gepäck bevor der Zug weiterfährt. Auch das klappt wunderbar.
    Das Hotel ist direkt beim Bahnhof und wir checken schnell ein. Nur leider wartet für Diana ein beissender Geruch im Zimmer: Das Waschmittel enthält anscheinend dieselbe Chemikalie, die Diana schon am Dienstag zuvor eine Allergie ausgelöst hat. Sie sperrt die Duvets in den Schrank und wir besorgen viele Wolldecken um die Laken abzudecken. So kann sie den Geruch nicht mehr riechen.
    Bellinzona ist bei Nacht besonders schön, wir machen einen Spaziergang durch die Strassen und finden sogar eine gunkle Gasse zum Schloss hoch, wo wir die Aussicht auf die anderen Schlösser geniessen, die auch so schön beleuchtet sind.
    Der Verband an der Hand hilft sehr gut und es hat nichts mehr weh getan, obwohl ich ab und zu Velos rumtragen musste.
    400km(Zug)

  • Jurapass

    Frühstücksbuffet wollen wir nicht, Kaffee und Gipfeli reichen. Nun geht es ab auf den Pass. Ich muss nun eine gute Position für meine rechte Hand finden, denn das Handgelenk tut immer noch weh. Ich sag’s doch: Hausarbeit ist gefährlich und sollte man wenn immer möglich der Gesundheit halber sein lassen. Es geht aber einigermassen und ich finde eine Position wo nichts weh tut.
    Die Sonne scheint und wir werden immer wieder von Motorrädern und Autos übeholt. Der Veloweg zweigt aber jetzt von der Hauptstrasse ab und die Schilder versprechen auch ein gutes Mittagessen.
    Ab und zu überholt uns aber doch ein Auto, was bei der engen Strasse recht mühsam ist. Noch mühsamer sind aber die Kühe auf der Strasse. Ich kann mich noch vorbeischleichen, aber Diana ist das ganze gar nicht geheuer. Ein Bauer merkt es aber und treibt die Kühe von ihr weg.
    Der Hunger ist schon gross, aber wir überschiessen das Restaurant. Zum Glück merken wir es noch genug früh und müssen nicht weit zurück fahren. Auf einer Alp wird deftig gekocht und wir verstehen kaum was auf der Karte. Mein Französisch reicht aber soweit, dass ich die Erklärungen verstehen und wir was ganz feines bekommen.
    Nicht bestellt haben wir die dunklen Wolken, gekommen sind sie trotzdem. Also wird in den Turbo geschaltet und wir sausen den Berg runter.
    Genau bei ersten Dorf und somit auch beim ersten Restaurant ist dann auch der Regen da. Das gibt uns Zeit zu planen. Sobald der Regen  durch ist, fahren wir weiter nach Nyon zum Wunschhotel. Der Weg runter mit der Aussicht auf Genfersee ist wunderschön. Das Hotel ist aber eher faul und öffnet erst um 18:00. Das ist uns viel zu spät, also bekommt das Nachbarhotel eine Chance, und die wird genommen.
    Vom Hotelzimmer aus schauen wir dem nächsten Gewitter zu. Danach passiert etwas kaum denkbares: ich muss Diana überreden in die Stadt zu gehen zum Essen. Das klappt und sie ist im Vietnamesischen Restaurant überglücklich, dass wir doch raus gegangen sind. Dem befürchteten Regen können wir immer ausweichen.
    45km

  • Das Tal der Zeit

    Gut gefrühstückt (aber mit nicht so gutem Kaffee) fahren wir dem Veloweg entlang dem Seende entgegen. Der Weg geht mal hoch und mal runter, mal durch den Wald und mal durch Wiesen. Am spannensten ist ein Naturschutzgebiet mit Vogelbeobachtungshäuschen, wo wir den Enten zuschauen.
    Nicht mehr viel weiter sind wir in Yverdon im Seebadrestaurant, wo wir auch schon vor 3 Jahren waren und wo Diana ihren wohlverdienten, guten Kaffee bekommt.
    Nach dem Schwimmen ist auch schon Mittagszeit, und da wir praktischerweise schon in einem Restaurant sind, nutzen wir das.
    Mit einer kleinen Verirrung in der Stadt finden wir den richtigen Weg und fahren über sanfte Hügel durch die Felder den Velorouten entlang. Immer höher und steiler kommen wir, da das Ziel ja im Jura ist. Dafür wird die Aussicht immer schöner. Hier merke ich jetzt auch so richtig, dass mein Ebike mehr Batterie braucht als Dianas, der stärkere und weniger effiziente Motor, die breiteren Pneus, das schwerere Gepäck und vorallem der schwerere Fahrer saugen den kleineren Akku doch recht schnell leer. Dafür habe ich vorgesorgt und für mich einen 2. Akku mitgenommen. Den wechsle ich jetzt bevor der erste komplett leer ist. So hat auch Diana noch ein wenig Reservebatterie übrig.
    Also unser Wasservorrat langsam zuende geht, kommen wir ins Dorf der vergifteten Brunnen: alle 4 Brunnen haben kein Trinkwasser. Das nächste Dorf ist da besser und beschenkt uns mit frischem Trinkwasser.
    Immer weiter den Jura rauf kommen wir schlussendlich nach Vallorbe an den Bahnhof, wo wir mit dem Zug weiterfahren möchten. Dieser fährt uns genau vor der Nase weg obwohl (oder eben weil) wir den Fahrplan nicht angeschaut haben. Also schauen wir das Dorf an und merken, dass das einzig spezielle der Direktzug nach Paris ist. Zumindest haben die Läden noch offen und wir bekommen Kirschen, die wir dann am Bahnhof geniessen bis 1h später endlich der nächste Zug fährt.
    In Le Pont hoffen wir auf ein Hotel am See, was sich aber wie im Internet gesehen als ausgebucht herausstellt. Beim nächten Hotel sagen sie mir dann, dass es in 2 Autominuten oder 10 Velominuten eins hat. Nach 30 Minuten sind wir dann dort. Zum Glück war der Typ vom Hotel nicht unterwegs, denn anscheinend fährt er immer mit 340km/h, sonst würde er die Strecke nicht in 2min schaffen.
    Das Hotel ist nicht schlecht, aber die Ortschaft gefällt uns nicht so. Es gibt hier nichts anzusehen und auch kein anderes Restaurant als das beim Hotel. Also essen wir da. Mein Essen ist gut, aber Dianas Fisch ist nicht ganz durch. Zumindest bringen sie uns dafür ein gratis-Dessert. Es ist eine Kombination aus 3 Desserten, die ganz per Zufall auf der Tageskarte vom Mittwoch, Donnerstag und Freitag stehen.
    Waschen ist nun auch angesagt, und es gibt wieder einiges zu tun. Leider etwas zu viel für mein Handgelenk, das schmerzt nun.

    72km

  • Waldwege

    Gut ausgeruht und alle wieder fit machen wir uns auf den Weg am See. Es gibt einen wunderschönen und vorallem autofreien Veloweg fast dem ganzen Bielersee entlang. Ab und zu machen wir eine Pause und geniessen den Ausblick.
    Nach dem Bielersee fahren wir durch das kleine, aber herzige Städtchen Le Landron und fahren dem Kanal entlang, wo wir beschliessen dem Südostufer des Neuenburgersees entlang zu fahren. Über die Brücke und wir kommen vom Kanton Neuenburg zurück nach Bern.
    Hier fängt auch die Irrfahrt an, ich glaube, dass man direkt dem Kanal entlang unter der Eisenbahnbrücke durch weiter kommt. Der Weg wird aber immer schmaler und die Karte meint, wir sollen umdrehen. Ein besserer Weg wäre schnell gefunden, ist aber gesperrt. Die Umleitung ist ein schmaler Pfad quer durch den Wald. Mir macht das nicht so viel aus, aber Diana gefällt es nicht so. Der Weg wird zum Glück immer breiter, jedoch gibt es immer wieder riesige Pfützen. Wir haben langsam genug von den Waldwegen und nehmen nun die Hauptstrasse.
    Der Hauptstrasse entlang geht es nun schnell, wir sind mit 26km/h unterwegs. Das Ziel ist nun ein Seebad. Auf das müssen wir uns noch ein wenig gedulden, wir müssen noch einige Kilometer durch den Kanton Waadt strampeln bis wir ein wunderschönes Seebad finden.
    Während Diana sich im Wasser abkühlt, habe ich richtig Hunger und esse den zuvor gekaufen Salat. Der Wetterbericht meint etwa eine Stunde lang, dass es in 15min anfängt zu regnen. Dann wird uns das Spiel zu dumm und wir fahren einfach los. Regen kommt zum Glück keiner.
    Dem normalen Veloweg entlang fahren wir weiter nach Estavayer-le-lac. Hier finden wir auch gleich das Hotel, in dem wir vor 3 Jahren schon mal waren, und sie haben sogar ein schönes Zimmer für uns frei, mit Whirlpool. Den brauchen wir sogleich, denn eine Dusche gibt es nicht.
    Auch das Restaurant von vor 3 Jahren finden wir gleich wieder, und essen wie damals wieder sehr gut. Nun haben wir aber noch eine Drohne dabei, mit der wir nun die Stadt und uns fotografieren.
    Am Hafen steht immer noch das verlassene Hafenhotel, welches langsam am zerfallen ist. Diana war vor vielen Jahren dort mit ihrer Mutter und Grossmutter. Sie hat sehr schöne Erinnerungen daran und findet es traurig, dass das Hotel nicht mehr in Betrieb ist.
    Sie lässt die Drohne nun hier fliegen und fotografiert den Hafen und den Sonnenuntergang. Jedoch mag der einzige Bewohner des Hotels die Drohne offenbar nicht: eine Möve steigt auf und versucht die Drohne immer wieder zu vertreiben. Es dauert eine Weile bis ich das realisiere und lande dann die Drohne wieder.
    Wir geniessen noch die warme Nacht am See bis wir von den Moskitos ins Hotelzimmer gejagt werden.

    62km

  • End der Welt

    Durch die Nacht hat die Wäsche gut getrocknet.
    Dianas Nase läuft leider immer nich sehr stark, und die antiallergischen Medikamente wirken kaum, ausser dass sie nun schläfrig ist.
    Deshalb bleiben wir heute in Biel und verlängern das Zimmer um einen Tag. Wir gehen gleich zu einem Ärztezentrum wo Diana bessere Medikamente bekommen möchte. Vor dem Zentrum ist eine riesige Schlange ums Haus mit impfwilligen Bieler. Hier müssen wir aber nicht anstehen. Sie bekommt schnell einen Termin und auch einen guten Nasenspray. Damit geht es ihr nun sofort viel besser.
    Nach einem Kaffee fahren wir hoch nach Magglingen ans End der Welt. Das ist ein Restaurant mit einem sehr lustigen Namen. Denn jetzt waren wir zusammen sogar am Ende der Welt! Die Aussicht von Magglingen ist natürlich auch sehr genial. Leider reicht die Fernsicht nicht bis zu den Alpen.
    Der See hat auch Badetemperaturen, was uns ins Strandbad lockt. Ich merke, dass ich schon lange nicht mehr geschwommen bin, denn die Schwimmmuskeln sind ein wenig eingerostet.
    Nach einem Abendessen am See spazieren wir durch die Altstadt und am Tech vorbei zurück ins Hotel.

  • Der Emme entlang

    Diana hatte leider eine schlechte Nacht: sie hat auf ein Parfum in der Bettwäsche allergisch reagiert und ist mitten in der Nacht aufs Sofa umgezogen. Dort gieng es dann besser.
    Nach einem guten Frühstück fahren wir der Emme entlang weiter nach Burgdorf. Der Weg ist wunderschön, meistens im kühlen Wald. Ich habe den Motor immer ausgeschaltet, den brauche ich gar nicht.
    In Burgdorf kauft Diana einen Nasenspray, denn ihre Nase hat sich noch nicht erholt und läuft die ganze Zeit. Dabei kaufen wir auch gleich das Mittagessen und piknicken an der Emme.
    Weiter den Feldwegen entlang fahren wir ohne ein einziges Auto zu sehen nach Solothurn. Dort machen wir eine grössere Pause unter einer Brücke. Diese wird von einem kreativen Fotografen, immer auf der Suche nach dem besten Blichwinkel, mit einer teuren Mittelformatkamera verewigt. Dabei stellt er die Kamera sogar auf den Abhang wo er selbst wenig halt hat. Passiert aber nichts, er scheint sich solche Orte gewohnt zu sein.
    Nun fahren wir weiter der Aare entlang nach Biel. Wir haben nun hochgeschaltet mit der Unterstützung und fahren mit den gegebenen 25km/h. Und obwohl wir schon sehr schnell fahren, läuft Dianas Nase noch schneller. Wir schauen deshalb gleich online nach einem guten Hotel und fahren direkt dorthin.
    Das Zimmer ist schön und gross, mit riesigem Balkon. Perfekt zum Wäsche aufhängen.
    Zuerst wird aber noch gegessen.
    79km

  • Hotel Mama

    Wir sind noch einige Zeit mit auftäumen und putzen beschäftigt und essen dann das Mittagessen zuhause.
    Die letzten Dinge sind gepackt und wir gehen auf den Zug nach Luzern. Ich mit dem Velo und Diana ohne. Ihr Velo wartet dort nach einem Service auf uns. Dabei kauft Diana noch einen neuen Helm und ich Handschuhe, denn der Griff vom Ebike hat ein sehr unangenehmes Muster.
    Die Strasse von Kriens hoch ist etwas mühsam, die Autos kommen kaum an uns vorbei. Den Berg runter ist aber alles gut und wir nehmen gleich die Feldwege für Velos.
    In Wolhusen steigen wir aber gleich wieder in den Zug, denn wir sind spät dran.
    Bei meinen Eltern wartet ein feines Abendessen auf uns, mein Vater hat Forellen gebacken.
    22km

  • Um den See

    Heute wollen wir den Luganersee geniessen und fahren nach dem Frühstück los nach Melide. Die Strasse ist sehr mühsam wegen den vielen Autos und wenig Platz, aber wir sind zum Glück schnell durch.
    Bei Swiss Miniature ist heute der erste Maskenfreie Tag. Uns interessiert das aber nicht, denn das Wetter ist zu schön und es hat zu viele Leute. Wir fahen über die Brücke weiter dem See entlang um bei einem Metzger Halt zu machen, wir wollen ja noch Souveniers nachhause bringen. Leider finden wir das Fleisch, welches uns beim letzten Tessinaufenthalt so begeistert hat, nicht.
    So ganz schweizerisch ist der See aber nicht: eine Umrundung führt auch durch Italien. Ich erinnere mich an eine 24h Regel und auf gut Glück fahren wir an die Grenze. Dort ist effektiv ein Schild, das besagt (soweit wir das verstehen), dass wir Italien innerhalb von 24h durchqueren können. So viel Zeit brauchen wir aber nicht.
    Seit langem sind wir wieder zusammen im Ausland! Wir fahren dem See entlang weiter durch schöne Ortschaften und schiessen fleissig Fotos. Ein Lieferwagen verkauft am Strassenrand Früchte, was wir uns nicht entgehen lassen wollen. Die Kirschen sehen gut aus und wir kaufen eine Kiste. Die kostet 30 Franken und hat mindestens 5kg Kirschen drin. Das sollte aber kein Problem für uns beide sein und in der nächsten Ortschaft machen wir am See halt und essen. Die Kiste ist nun etwas weniger voll und so fallen sie weniger aus der Kiste ins Velokörbchen.
    Es ist nun schon Nachmittag und ich habe Lust auf etwas anderes als nur Kirschen, so halten wir bei einer Pizzeria an. Leider ist schon alles zu, aber Diana kann zumindest auf die Toilette.
    Also fahren wir weiter und essen Kirschen. An einer Stelle sind wir nur wenige Meter von der Schweiz entfernt und nur durch einen Kanal getrennt.
    Während niemand da war beim Grenzübertritt nach Italien, kontrollieren die schweizer Grenzbeamte nun die Autos. Wir schleichen uns nebendran ganz langsam durch und sind wieder in der Schweiz.
    Kirschen essen wir etwas weiter dem See entlang an einem schönen Badeplatz mit Bänkli, WC, Dusche und einer hübschen Entenfamilie. Beide gehen hier schwimmen. Aber Kirschen habe ich nun genug gehabt für heute, mein Bauch meldet nun, dass er mehr Abwechslung braucht.
    Ein Velofahrverbot heisst ja nur, das man das Velo stossen muss, was wir jetzt auch machen. Wir wollen ja schön dem See entlang fahren. Die Treppen sind aber schon etwas mühsam, aber da trage ich die Velos halt.
    Auf Velowegen fahren wir dem See entlang weiter und machen in einem Coop und Migros halt. Auch hier finden wir das Trockenfleisch nicht. Ich nehme aber etwas Salami als Abwechslung zu den Kirschen. Diese haben nun meinen Magen noch ein Bisschen mehr durcheinander gebracht, aber nach dem WC beruhigt er sich wieder.
    Wir fahren nun weiter dem See entlang und geniessen die Aussicht. Bei Morcote habe ich schon recht Hunger, aber Diana noch nicht. Ihr Magen beschwehrt sich nun auch über die Kirschenflut. Ein Spaziergang durch die engen Gässchen hilft aber, dass auch bei ihr der Appetit kommt.
    68km