Category: USA

  • Nationalparks

    Ganz so gut habe ich unter dem Sternenhimmel nicht geschlafen, ganz zur Freude der Reisegefährten bin ich schon um 7:00 wach und wir können den Tag früh beginnen. Beim packen merke ich, wie trocken alles ist: der feine Staub setzt sich überall an. Auch die Luftfeuchtigkeit ist sehr tief mit etwa 20%. An einem unscheinbaren Fluss mit Stromschnellen halten wir an und landen gleich einen Volltreffer: am anderen Ufer nagt ein Grizzlybär an den Überresten eines Büffels. Schade ist nur, dass der Bär schwarz und im Schatten ist. Jetzt hat es sich definitiv gelohnt, das schwere Teleobjektiv mitzunehmen. Später läuft uns nochmals ein Bison vor die Linse. Irgendwie bin ich die ganze Zeit am Kamera und Objektiv wechseln, da es hier so viele Fotogelegenheiten gibt. Und auch die Speicherkarten füllen sich, aber zum Glück nur ganz langsam.
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    Eine Nase oder zwei voll Schwefel gibt es gratis bei den heissen Schlammquellen. All das Blubbern und Danpfen sieht schon schln aus, vor allem in dieser wunderbaren Umgebung. Irgendwie mag ich den Duft von Schwefel: der erinnert mich an Feuerwerk.
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    Auch bei der Mittagspause geht es heiss weiter: im Grand Teton Nationalpark brennt auch der Wald gleich am anderen Seeufer.
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    Da die Campingplätze doch gut besetzt sind reservieren wir gleich nach dem Mittag einen Platz mit Dusche in der Nähe und schauen noch die Umgebung an. Die Stimmung mit Wolken, Regen und Sonne ist unglaublich schön. Naja, ich hoffe, der Regen übertreibt es nicht über meinem Zelt. Die ganze Umgebung hat ihn aber sicher nötig.
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  • Endlose Weiten

    Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg durch die endlosen Weiten um in den Yellowstone Nationalpark zu gelangen. Das Mobiltelefon hat kaum jemals Empfang, was die Leere dieser Gegend verdeutlicht. Aber ganz so Endlos ist es zum Glück nicht: am Nachmittag treffen wir im Nationalpark von Norden her ein und können gleich die versteinerten Wasserfälle anschauen. Die Landschaft ist wirklich wunderschön, auch wenn hier alles sehr trocken ist.
    Ab und zu sehen wir auch wilde Tiere: einen Schwarzbär, Bison, Rehe und Eichhörnchen. Und einen Waldbrand können wir beobachten aus der Ferne. Es ist nicht der Einzige im Park: auch an anderen Orten brennt der Wald. Da dies ein Nationalpark ist, wird auch das Feuer sich selbst überlassen und nicht gelöscht. Nur die Wege und Strassen werden gesperrt.
    Nach etwas längerer Suche und ein paar Zwischenhalten an Sehenswürdigkeiten können finden wir einen Campingplatz am See. Dieser hat sogar fliessendes Wasser, aber leider keine Dusche. Naja, dann halt beim nächsten!
    Die Waldbrände bescheren uns dafür einen wunderschönen und farbenfrohen Sonnenuntergang.
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    Die Abgeschiedenheit zahlt sich auch bei den Sternen aus: die Milchstrasse ist gut sichtbar!

  • Und tschüss, Seatle

    Ok, nicht für allzu lange. Ich komme ja wieder um die Velotour weiterzuführen.
    Auch diese Nacht war ich alleine im Zimmer. Man merkt richtig, dass die Sommerferien nun vorüber sind und die Jugis leer.
    Weil ich Flüge ganz ungern verpasse und den Flughafen hier nicht kenne, mache ich mich lieber früh auf den Weg. Zumindest weiss ich, dass ein Zug direkt neben der Jugi zum richtigen Flughafen fährt. Diesen nehme ich auch und das klappt problemlos. Was mir auffällt, ist die krasse Sicherheit hier: ich muss meinen Pass 3x zeigen und einen Nacktscanner durchschreiten bevor ich überhaubt ins Terminal komme. In Europa komme ich ohne all das in andere Länder, und hier mache ich nur einen Inlandflug. Irgendwie finde ich, dass hier der Fokus falsch liegt: wenn ich etwas wertvolles einchecke, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit geklaut. Wenn also die Arbeiter selbst kriminell sind, dann… naja, lieber nicht weiter überlegen. Mir liegt jedenfalls viel an meinem Gepäck, und deshalb nehme ich alle Elektronik  ins Handgepäck.
    Der Flug ist dafür problemlos und pünktlich. Gleich beim Ausgang steht auch schon Monique um mich zu ihrem Camper, in dem ihr Mann wartet, zu führen. Es ist schon schön mal wieder alte Bekannte zu treffen. Zusammen fahren wir südwärts und campieren in einem kleinen Campingplatz. Die beiden im Camper und ich im Zelt. Für das schon eingekaufte Abendessen opfert sich Peter als Grillmeister und zaubert wunderbare Steaks, Kartoffeln und Tomaten.
    Da der Platz in einem Empfangsloch ist, kann ich den Blog halt noch nicht updaten.

  • Blackbird

    Nach einer sehr ruhigen Nacht ohne Zimmergenossen habe ich einen klaren Plan für heute: einen Besuch im Flugzeugmuseum. Dorthin zu finden ist aber gar nicht so einfach: auf dem Plan steht nur, dass der Bus 124 dorhin fährt, und am Übersichtsplan bei einer Haltestelle lese ich, dass ich zuerst das Tram nehme und dann auf den Bus unsteige. Das Tram war einfach, aber die richtige Busstation finde ich erst nach 20min oder so.
    Das Museum ist wirklich riesig und steht hier, weil nebenan die Boeing Flugzeugwerke sind. Wie ich erfahre, kann man die auch besichtigen, aber dafür reicht die Zeit leider nicht. Die hier ausgestellte Kollektion hat fast alles mit Rang und Namen: den ersten Jumbo Jet, Dreamliner, Concorde, Blackbird Prototyp, Space Shuttle Trainer, und viele Kampfflugzeuge aus dem 1. und 2. Weltkrieg und dem Jet Zeitalter. Auch gebrauchte Sojuskapseln sind ausgestellt und die Brandspuren vom Wiedereintritt sind nicht zu übersehen.
    Am meisten gefällt mir aber dir Prototyp der SR-72 Blackbird mit angehängter Drohne. Das bis jetzt schnellste Flugzeug der Welt, und es wird den Titel wohl noch einige Jahrzehnte halten können, obwohl es schon lange nicht mehr im Dienst ist.
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    Zum Abendessen gibt es in meinem Lieblingsrestaurant Red Robin noch einen Burger. Dort gibt es gute Burger, eine grosse Auswahl an gutem Bier und eine Sonnenterrase am Meer wo man die Autos kaum hört.
    Dabei habe ich sogar was gelernt: Root Beer ist eher mit Cola verwandt als mit Bier, ausser eben jenes welches sie hier haben (Not Your Father’s Root Beer). Zum probieren hat der Kellner mir noch ein normales Root Beer spendiert.

  • Dies & das

    Heute muss ich noch die Vorzüge der Jugi nutzen und alle Kleider richtig waschen und viel telefonieren.
    Am Nachmittag will ich noch raus um Fotos zu schiessen, aber irgendwie komme ich nicht recht in Schwung.
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    Also lieber an der Sonne sitzen und die Wärme geniessen! Zumindest finde ich Campingwaschmittelkonzentrat, um unterwegs die Kleider auszuwaschen. Am Abend schaffe ich es sogar die Fotos auf Flickr hochzuladen:
    Http://flickr.com/aeicher
    So richtig komfortabel klappt das nicht auf dem Handy, aber es geht so halbwegs. Ist halt schade, dass die Titel so umständlich einzugeben sind, die Sortierung nicht 100% stimmt und ich keine Tags setzten kann. Aber vielleicht finde ich das noch besser raus.DSC01323

  • Velotour durch Seattle

    Gut ausgeschlafen schaffe ich es noch was vom Frühstück zu ergattern und mache es mir danach gemütlich auf dem Sofa um zu schauen, wie ich die Fotos auf Flickr hochladen kann. So richtig funktioniert es noch nicht, aber das werde ich noch hinkriegen.
    Da ich in ein paar Tagen zum Yellowstone Park fliege, kann ich das Velo nicht mitnehenen und es braucht eine sichere Unterkunft hier in Seattle. Die Tochter einer Kollegin einer Kollegin hat sich bereit erklärt, es aufzunehmen. So mache ich mich auf den Weg zu ihr, und fahre den Velowegen entlang nach Norden. Zuerst der Bucht entlang, dann dem Schiffskanal entlang zum Lake Washington. Die Velowege sind wirklich genial: ich musste kaum mal anhalten, sie sind durchgängig dem Wasser, Schienen oder grossen Strassen entlang und falls mal eine Kreuzung kommt, hat man Vortritt.
    In einem Park höre ich laute Geräusche im Busch und finde eine Truppe, die wie Ritter gekleidet ist und den Schwertkampf übt. Ist wirklich lustig zum zuschauen.
    Angekommen erwartet mich noch eine schöne Überraschung: ich werde noch zum Abendessen eingeladen. Da kann ich natürlich schlecht nein sagen. Sie selbst geht ans Burning Man Festival, und ich bin sehr gespannt wie das so ist.
    Retour erwische ich gleich einen Express Bus und es reicht sogar nochmal für’s Kino: diesmal ist Star Trek Beyond an der Reihe. Irgendwie muss ich es ausnutzen, all die englischen Kinos in der Umgebung zu haben. In der Schweiz muss man da schon ziemlich suchen.
    Der Film selbst gefällt mir auch gut: viele schöne Bilder und die Story ist spannend und nicht wirklich linear.
    Distanz: 44km

  • Sightseeing

    Die Nacht in der Jugi war nicht so der Hammer: ein Zimmernachbar hat einen ganzen Wald gefällt, und da helfen auch Ohrenstöpsel nicht mehr genug. Aber ich konnte trotzdem halbwegs schlafen.

    Das Wetter ist eher bewölkt heute und ich will das Aquarium anschauen, da das mit dem Tauchen nicht so geklappt hat. Das Aquarium ist wirklich hübsch gemacht, und es ist ganz spannend zu sehen, was in dem kalten Wasser hier so alles runschwimmt und kriecht.
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    Danach besuche ich noch das EMP Museum direkt neben der Space Needle. Die Archidektur des Museums ist sehr einzigartig, wie auch die Ausstellung. Der Sceience Fiction Teil ist sehr interessant, aber am faszinierensten ist die Augmented Schattenwand: eine Kamera nimmt den Schatten einer Person auf, ein Computer verändert die Umrisse und ein Beamer projeziert alles auf eine Leinwand. Da alles in Echtzeit abläuft, ist das Ergebnis fast verwirrend: man sieht den eigenen Schatten, aber jemand zeichnet live daran rum.
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    Zum Abschluss gibt es noch leicht verdauliches Kino mit Suicide Squad. Ist wirklich lustig, wenn man nicht zu viel nachdenkt.

  • Seattle

    Die Nacht am Strand war gemütlich und auch recht warm. Das Zelt blieb auch schön trocken und hat nicht beschlagen, was sonst eher selten ist. Gestört haben nur all die Motoren von Flugzeugen, Schiffen und Autos, die sich in der Nacht rumtrieben und man sogar mit Ohrenstöpseln hört.
    Pünktilich zum Sonnenaufgang stehe ich auf und fotografiere ihn. Leider ist Mt. Reinier nicht klarer zu sehen als gestern, aber zumindest ist die Luft ruhiger und die Bilder mit dem Teleobjektiv sind weniger verzerrt als gestern Abend.
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    Da ich genug Zeit habe, nehme ich es gemütlich und putze das Zelt vor dem Abbauen. Bis zur Fähre ist es nicht weit, und die ist sogar gratis für Velofahrer und nicht motorisierte Passagiere.
    In Seattle gibt’s erst mal das Standardprogramn: Einchecken, alles einräumen, duschen und dann wieder raus zum Abendessen. Burger & Bier an der Uferpromenade tönt doch mal gut. Da ich gerade Lust habe, mache ich noch bei der Nachtfahrt des Touristenschiffs mit durch den Hafenbereich.
    Bei der Rückkehr zur Jugi fällt mir auf, dass auf den Strassen eigentlich kaum Leben herrscht, wie das sonst in europäischen Städten am Freitag Abend so ist. Eher findet man Obdachlose. Naja, das wird dann sicher viel besser, wenn Donald Trump Präsident ist.
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    Distanz: 15km

  • Entspannen

    Für heute habe ich mir einen richtig gemütlichen Tag geplant mit entspannen am Strand und nur wenig Velo fahren. Gemütlich mache ich mich auf den Weg Richtung Fay Bainbridge Park und bin pünktlich zum Mittagessen da. Es gibt hier sogar einen “hiker & biker” campingplatz für nur $7 und die Plätze sind am Meer mit Sternenhimmel. Das wird sicher eine schöne Nacht hier. Auch interessant ist, dass der Campingplatz tagsüber ein ganz normaler Park ist, wo die Leute herkommen zum spazieren und zum schwimmen. Es gibt sogar ganz kälteresistente, die ohne Neopren ins Wasser gehen.
    Aber zuerst gibt es mal das Mittagessen: Cherry Tomaten, Erdbeeren und Beef Cherky. Nach ausgiebigen Ruhepausen mit guter Musik in den Ohren am Strand erkunde ich den Ort ein Bisschen. Die verrotenden Baumstämme sind sehr interessant. Aber schon um 15:00 kommt der Hunger und ich habe leider nichts zum naschen da. Aber der Strand hat was: Brombeeren. Irgendwann bekomme ich noch eine Vergiftung, so viel wie ich davon esse. Ich weiss wirklich nicht, wieso die sonst niemand pflückt.
    Zum Abendessen koche ich erstmals etwas selber, und als Geschenk dafür liegt eine Gaskartusche auf dem Tisch. Ist irgendwie lustig: ich habe so lange gesucht für eine, und nun liegt einfach eine hier. Ich denke, da musste jemand mit dem Flugzeug heim und konnte sie nicht mitnehmen. Egal: sie reicht genau für 2 Portionen Pasta (habe hunger!) und wärmt das Abwaschwasser halb auf. Danach ist sie leer.
    Auch den Abend mache ich mir gemütlich. Für die nächsten Tage habe ich mir ein Bett in einer Jugendherberge in Seattle gesichert.
    Als sich endlich alle Autos verdrückt haben, versuche ich noch die Sterne in Infrarot zu fotografieren. Das klappt erstaunlich gut, da ja mit Seattle eine riesige Lichtquelle da ist und man von blossem Auge kaum die Milchstrasse sieht.DSC01293

  • Durch den Wald

    Der Tag beginnt mit dem Frühstück: es gibt Bagles, Muffins, Donuts, Toastbrot und Corn Flakes. Geschirr dazu gibt’s keins, nur Wegwerfzuegs aus Papier und Plastik. Naja, ich bin halt in einem Land mit Wegwerfkultur. Die Kleider sind natürlich noch nicht trocken, aber da kenne ich einen Trick: einfach zum Velofahren anziehen! Der Fahrtwind, die Körpertemperatur und die Sonne trocknen sie im nu. Da gleich ein Supermarkt am Weg ist, kann ich sogar den Essensvorrat auffüllen, damit ich auch mal was kochen kann.
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    Als die Kleider trocken sind und es mir heiss wird, mache ich gleich die Mittagspause und esse die Pizza vom Vorabend.
    Das Velo hat irgendwie keine Freude an dem Ganzen unbeschliesst, sich hinzulegen. Dank den neuen Satteltaschen ist aber die Gangschaltung diesmal sicher. Aus irgendeinem Grund gehe ich meinem sonstigem Motto “wenn etwas auf den Boden fällt, einfach dort lassen. So kann es nicht weiter fallen und dreckig ist es sowieso schon” nicht nach und stelle es wieder auf, diesmal ein Bisschen anders. Und es fällt wieder. Insgesamt 4x! Ich hätte es wirklich beim 1. Mal liegen lassen sollen. Wäre gesünder gewesen für’s Velo und Gepäck. Ist aber trotzdem nichts passiert und ich fahre weiter Richtung Seattle durch den Wald.
    Die Strasse führt zwar meistens der Küste entlang, aber davon sehe ich nichts. Nur Wald, und recht häufig kleine Hügel, bei denen es steil hoch und runter geht, so dass ich das Velo hoch schieben muss und mit >50km/h runter flitze. Ein wenig flacher wäre schon nicht schlecht. Auch die Qualität der Strasse ist sehr unterschiedlich: manchmal ist der Velostreifen sehr schmal, manchmal breit. Häufig ist der Belag sehr grobkörnig und bremst stark, teilweise aber auch recht glatt und mit wenig Wiederstand. Auch der Verkher ist teilweise stark, teilweise kaum da. Was man aber gut merkt, ist dass es kaum Diesel gibt. Irgendwie freut das meine Nase und Lunge.
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    Ganz lustig finde ich das Ortsschild von Port Ludlow: “Ein Dorf im Wald an der Bucht” ist sehr treffend, da ich ausser Wald und eine Tankstelle nichts vom Dorf sehe. Auch die “Schiessfreie Zone” steigert doch das Sicherheitsgefühl. Eine autofreie Zone würde mir noch viel besser gefallen!
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    Über eine schwimmende Brücke fahre ich auf eine andere Insel in den Wald, so dass nicht mal ein Foto der Brücke möglich ist.
    Da meine Beine doch schon recht müde sind, gönne ich ihnen ein Hotel mit riesigem Zimmer, Pool und SPA. Die Hotels hier sind recht gut ausgebucht, und auch nicht gerade billig. Aber dafür gibt’s was für den Preis! Und sie haben die schnellste Internetleitung mit bis zu 1-2MByte/s up- und download.
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    Distanz: 57km