Sogar hier neben dem Meer ist das Zelt trocken geblieben. Etwa um halb acht bin ich wach und am frühstücken in der Morgenkälte. Im zusammenpacken bin ich gut geübt und schneller als die Nachbaren zu zweit.

Punkt 9:00 bin ich wieder auf dem Weg nach Süden. Die Ruhe vor den Autos bin ich definitiv am geniessen. Ich kann die Wellen, Vögel und auch Seelöwen hören. Die Seelöwen kann ich aber nur hören, nicht sehen. Was ich sehe, ist wortwörtlich der grösste Scheisshaufen, den ich bis jetzt gesehen habe. Ein grosser Felsen ist komplett mit Vogelkot bedeckt. Der Himmel weiss irgendwie nicht, ob er nun grau oder blau sein soll. Es ist schon krass, wie unterschiedlich das Meer wirkt, je nachdem ob sich blauer oder grauer Himmel darin spiegelt.


Die Küste ist immer noch steil, und dementsprechend ist die Strasse nicht flach. Doch zumindest hält sich die Steilheit in Grenzen. 2 Velofahrer sind mich beim herauffahren am einholen und oben sprechen wir kurz. Sie waren auf demselben Campingplatz in Santa Cruz wie ich. Allzu weit ist die Steilküste nicht mehr, bald kommt die finale Abfahrt.
Genau zur Mittagspause huscht ein Restaurant über die Strasse und winkt mich her. Das ist ja wunderbar, so muss ich nicht selber kochen. Es gibt wieder mal Burger, was auch die beiden anderen Velofahrer anzieht und wir setzten uns an den gleichen Tisch. Sie sind auf der gleichen Strecke unterwegs wie ich, nur gibt der Mann die Geschwindigkeit und Distanz vor, was für die Frau eher zu viel ist. Sie machen über 100km pro Tag, und als ich sage, ich mache etwa 60km und geniesse es lieber, sagt sie nur so: ja, Zeit hätten sie eigentlich auch.

Die Seelöwen sind wirklich schwer zu sehen auf den Felsen, sie haben genau dieselbe Farbe. Aber unterdessen habe ich einige gesichtet. Als es richtig flach wird kommt ein Aussichtspunkt über einen Strand voller Seeelefanten. Die Rollenverteilung ist hier klar: die Männchen kämpfen im Wasser untereinander und die Weibchen sonnen sich am Strand den Bauch. Ich glaube bei denen wäre ich lieber ein Weibchen.


Einen Strand weiter entdecke ich eine weitere Spezies: den Kitesurfer. Und zwar solche mit Tragflügeln am Brett. Damit kommen sie mit dem Brett aus dem Wasser und stehen auf den Flügeln. Das sieht aus, als ob sie über dem Wasser fliegen würden. Der 2. Kitesurfer hat Pech als sein Kite ins Wasser fällt und er ihn nicht mehr starten kann. Der von mir geliebte Rückenwind schiebt den Kite und damit auch den gewasserten Surfer der Küste entlang bis die Wellen den Kite an Land spühlen.

Dann kommt auch schon das Dorf wo ich übernachten will. Zeit hätte ich schon um weiter zu fahren, doch ich will direkt an der Küste bleiben, denn bald geht’s ins Landesinnere. Das erste Hotel ist auch gleich ein Erfolg und recht günstig.
Nun beginnt das stressige Abendprogramm: Duschen, essen, zum Strand gehen, den Sonnenuntergang festhalten, im Pool schwimmen und im SPA liegen. Irgendwie schaffe ich auch das alles.

Distanz: 51km









































