Der Tag beginnt heute eiskalt, denn es gibt kein heisses Wasser zum duschen. Auch nach 15 Minuten laufen lassen kommt nichts warmes raus. Kalt geduscht habe ich in diesen Ferien schon öfters, aber eben nur in tropischen Regionen. Irgendwann überwinde ich mich und dusche halt kurz. Die Haare müssen aber warten.
Potosi ist definitiv eine stinkende Stadt. Selbst im Hotel stinkt es nach Abgasen. Am schlimmsten sind die Collectovos, also die kleinen öffentlichen Busse. Alle ziehen eine weisse Fahne hinter sich her.
Für heute Morgen kann man sich an Exkursionen anmelden, entweder in eine Silbermine oder zu einer heissen Quelle. Die Meisten sind zu faul um etwas zu machen, 3 gehen die Mine anschauen und ich als einziger will aus der Stadt raus um frische Luft zu schnappen und was schönes zu sehen. So gibt es einfach ein Taxi für mich. Der Taxifahrer ist ziemlich gesprächig: früher war er Bauarbeiter und nun fährt er schon seit 8 Jahren Taxi. In einem Jahr wird er 70 und muss seines Alters wegen den Führerschein abgeben. In Spanien war er schon und es hat ihm sehr gefallen. Vor Trump hat er wiederum Angst, wie so viele Latinos.
Die Quellen sind zum baden geschlossen. Da ich aber sowieso nur die Natur geniessen will, ist das kein Problem für mich. Sie dampfen schön vor sich hin. Danach bringt mich der Taxifahrer noch zu zwei anderen Bädern. Viel spannender ist der Fluss nebenan, denn der hat viel Müll drin, ist dreckbraun und bildet Schaum. Die Farbe käme von den Mineralien versichert mir der Taxifahrer.
In der Umgebung des Hotels hat es leider kein Restaurant, deswegen esse ich halt wieder auf der Strasse zu Mittag. Empanados sind auch gut. Danach fährt der Bus wieder los in die Wüste, jedenfalls versucht er das. Ein Schild kommt leider dazwischen, aber zumindest gibt es keinen Schaden am Bus. Der am Schild wird auf etwa 15 Franken heruntergehandelt.
Laut Zeitplan sind wir trotzdem einen halben Tag zu spät, eigentlich hätten wir gestern Mittag schon ankommen sollen und die Touren gestern Nachmittag machen sollen.
Die Fahrt durch die Wüste ist wunderschön. Teilweise sind die Hügel in vielen verschiedenen Farben gemalt und erinnern mich an die Painted Desert. Ist wirklich schade, dass wir kaum anhalten. Wenn ich selbst unterwegs wäre, dann würde ich etwa 20 Fotostopps machen. Auch Kakteen wachsen nun überall, die Wüste wird immer trockener. Nun kommt auch die Salzebene zum Vorschein, das ist das heutige Ziel.
Ein grosses Problem wenn so viele Leute gleichzeitig in einem Hotel sind ist, dass das Bisschen an Internet, was das Hotel hat, sofort ausgelastet ist und somit niemand mehr brauchbares Internet hat.