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  • Old Faithful

    Die Nacht war recht kalt, aber zumindest trocken. Mich stört die Kälte weniger, da es im Daunenschlafsack kuschelig warm ist. Aber die Akkus mögen die tiefen Temperaturen gar nicht: ich bin ständig irgendwelche Akkus am laden.

    Auf der Fahrt zurück in den Yellowstone Park sehen wir wieder den altbekannten Waldbrand, der nun ein ganzes Tal in Rauch hüllt. Den Tieren gefällt das Wetter nicht mehr so recht, da sie sich irgendwie verkriechen und kaum sichtbar sind.
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    Der obligatorische Besuch beim Old Faithful machen wir und hunderte andere Touristen gegen Mittag. Auch bei den anderen Sprudelbecken sind wir nicht ganz die Einzigen, was auch der Stau zu den Pakplätzen vermuten lässt. Mit der Zeit kommt leider immer mehr Bewölkung auf, welche die Sonne verdeckt und damit den Becken all die schönen Farben raubt.
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    Leider respektier das Wetter meinen Geburtstag heute nicht und beschert keine 30°C und Sonne den ganzen Tag. Aber es wäre schön, wenn das Wetter zumindest trocken und halbwegs warm bleibt. Jaja, wir sind halt hier auf >=2000 m.ü.M., und da kann es in dieser Jahreszeit schon kälter werden. Und irgendwie könnte ich langsam mal wieder ein richtiges Bett in einem warmen Zimmer mit WLAN gebrauchen. Nachdem ich den Wetterbericht gelesen habe, bin ich sogar bereit $200 für eine Nacht zu bezahlen. Also gibt’s als Geburtstagsgeschenk von mir für mich ein warmes Hotelzimmer anstatt eine eisige Nacht mit Regen im Zelt!

  • Grand Teton

    In der Nacht kam auch der Regen, was mich im Zelt nicht weiter gestört hat. Ich musste nur das Zelt ein wenig richten, damit nichts mehr unten durch läuft. Praktischerweise ist der Zeltplatz in einem Kiesbett, so dass sich keine Pfützen bilden können.

    Damit alles trocknen kann und weil die Gegend so schön ist, haben wir entschieden noch einen Tag hier zu campieren. Also lassen wir das Zelt stehen und fahren nach einer gründlichen Dusche los.

    Die Aussicht auf den Grand Teton über die Hochebene ist athemberaubend. Aber sie wird noch getoppt durch den nächsten Halt: glasklare Bieberseen mit Enten und den Bergen im Hintergrund. Landschaftlich ist dieser Nationalpark schon wunderschön, obwohl es hier keine Vulkane hat wie im Yellowstone.
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    Tiere sehen wir heute nicht mehr so viele, aber das spart immerhin Speicherplatz. In den letzten Tagen habe ich viele dutzend Gigabytes geschossen.
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    Mit der Seilbahn fahren wir auf einen 3000er, der aber gar nicht so hoch aussieht, weil die ganze Gegend auf einem Hochplateau von 2000m liegt. Die Aussicht ist trotzdem wunderschön! Doch am Nachmittag kommt zunehmend Bewölkung auf, worauf ich mal wieder die Kamera auf Infrarot umbaue für kontrastreiche Schwarzweissfotos.
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  • Nationalparks

    Ganz so gut habe ich unter dem Sternenhimmel nicht geschlafen, ganz zur Freude der Reisegefährten bin ich schon um 7:00 wach und wir können den Tag früh beginnen. Beim packen merke ich, wie trocken alles ist: der feine Staub setzt sich überall an. Auch die Luftfeuchtigkeit ist sehr tief mit etwa 20%. An einem unscheinbaren Fluss mit Stromschnellen halten wir an und landen gleich einen Volltreffer: am anderen Ufer nagt ein Grizzlybär an den Überresten eines Büffels. Schade ist nur, dass der Bär schwarz und im Schatten ist. Jetzt hat es sich definitiv gelohnt, das schwere Teleobjektiv mitzunehmen. Später läuft uns nochmals ein Bison vor die Linse. Irgendwie bin ich die ganze Zeit am Kamera und Objektiv wechseln, da es hier so viele Fotogelegenheiten gibt. Und auch die Speicherkarten füllen sich, aber zum Glück nur ganz langsam.
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    Eine Nase oder zwei voll Schwefel gibt es gratis bei den heissen Schlammquellen. All das Blubbern und Danpfen sieht schon schln aus, vor allem in dieser wunderbaren Umgebung. Irgendwie mag ich den Duft von Schwefel: der erinnert mich an Feuerwerk.
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    Auch bei der Mittagspause geht es heiss weiter: im Grand Teton Nationalpark brennt auch der Wald gleich am anderen Seeufer.
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    Da die Campingplätze doch gut besetzt sind reservieren wir gleich nach dem Mittag einen Platz mit Dusche in der Nähe und schauen noch die Umgebung an. Die Stimmung mit Wolken, Regen und Sonne ist unglaublich schön. Naja, ich hoffe, der Regen übertreibt es nicht über meinem Zelt. Die ganze Umgebung hat ihn aber sicher nötig.
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  • Endlose Weiten

    Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg durch die endlosen Weiten um in den Yellowstone Nationalpark zu gelangen. Das Mobiltelefon hat kaum jemals Empfang, was die Leere dieser Gegend verdeutlicht. Aber ganz so Endlos ist es zum Glück nicht: am Nachmittag treffen wir im Nationalpark von Norden her ein und können gleich die versteinerten Wasserfälle anschauen. Die Landschaft ist wirklich wunderschön, auch wenn hier alles sehr trocken ist.
    Ab und zu sehen wir auch wilde Tiere: einen Schwarzbär, Bison, Rehe und Eichhörnchen. Und einen Waldbrand können wir beobachten aus der Ferne. Es ist nicht der Einzige im Park: auch an anderen Orten brennt der Wald. Da dies ein Nationalpark ist, wird auch das Feuer sich selbst überlassen und nicht gelöscht. Nur die Wege und Strassen werden gesperrt.
    Nach etwas längerer Suche und ein paar Zwischenhalten an Sehenswürdigkeiten können finden wir einen Campingplatz am See. Dieser hat sogar fliessendes Wasser, aber leider keine Dusche. Naja, dann halt beim nächsten!
    Die Waldbrände bescheren uns dafür einen wunderschönen und farbenfrohen Sonnenuntergang.
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    Die Abgeschiedenheit zahlt sich auch bei den Sternen aus: die Milchstrasse ist gut sichtbar!

  • Und tschüss, Seatle

    Ok, nicht für allzu lange. Ich komme ja wieder um die Velotour weiterzuführen.
    Auch diese Nacht war ich alleine im Zimmer. Man merkt richtig, dass die Sommerferien nun vorüber sind und die Jugis leer.
    Weil ich Flüge ganz ungern verpasse und den Flughafen hier nicht kenne, mache ich mich lieber früh auf den Weg. Zumindest weiss ich, dass ein Zug direkt neben der Jugi zum richtigen Flughafen fährt. Diesen nehme ich auch und das klappt problemlos. Was mir auffällt, ist die krasse Sicherheit hier: ich muss meinen Pass 3x zeigen und einen Nacktscanner durchschreiten bevor ich überhaubt ins Terminal komme. In Europa komme ich ohne all das in andere Länder, und hier mache ich nur einen Inlandflug. Irgendwie finde ich, dass hier der Fokus falsch liegt: wenn ich etwas wertvolles einchecke, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit geklaut. Wenn also die Arbeiter selbst kriminell sind, dann… naja, lieber nicht weiter überlegen. Mir liegt jedenfalls viel an meinem Gepäck, und deshalb nehme ich alle Elektronik  ins Handgepäck.
    Der Flug ist dafür problemlos und pünktlich. Gleich beim Ausgang steht auch schon Monique um mich zu ihrem Camper, in dem ihr Mann wartet, zu führen. Es ist schon schön mal wieder alte Bekannte zu treffen. Zusammen fahren wir südwärts und campieren in einem kleinen Campingplatz. Die beiden im Camper und ich im Zelt. Für das schon eingekaufte Abendessen opfert sich Peter als Grillmeister und zaubert wunderbare Steaks, Kartoffeln und Tomaten.
    Da der Platz in einem Empfangsloch ist, kann ich den Blog halt noch nicht updaten.

  • Blackbird

    Nach einer sehr ruhigen Nacht ohne Zimmergenossen habe ich einen klaren Plan für heute: einen Besuch im Flugzeugmuseum. Dorthin zu finden ist aber gar nicht so einfach: auf dem Plan steht nur, dass der Bus 124 dorhin fährt, und am Übersichtsplan bei einer Haltestelle lese ich, dass ich zuerst das Tram nehme und dann auf den Bus unsteige. Das Tram war einfach, aber die richtige Busstation finde ich erst nach 20min oder so.
    Das Museum ist wirklich riesig und steht hier, weil nebenan die Boeing Flugzeugwerke sind. Wie ich erfahre, kann man die auch besichtigen, aber dafür reicht die Zeit leider nicht. Die hier ausgestellte Kollektion hat fast alles mit Rang und Namen: den ersten Jumbo Jet, Dreamliner, Concorde, Blackbird Prototyp, Space Shuttle Trainer, und viele Kampfflugzeuge aus dem 1. und 2. Weltkrieg und dem Jet Zeitalter. Auch gebrauchte Sojuskapseln sind ausgestellt und die Brandspuren vom Wiedereintritt sind nicht zu übersehen.
    Am meisten gefällt mir aber dir Prototyp der SR-72 Blackbird mit angehängter Drohne. Das bis jetzt schnellste Flugzeug der Welt, und es wird den Titel wohl noch einige Jahrzehnte halten können, obwohl es schon lange nicht mehr im Dienst ist.
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    Zum Abendessen gibt es in meinem Lieblingsrestaurant Red Robin noch einen Burger. Dort gibt es gute Burger, eine grosse Auswahl an gutem Bier und eine Sonnenterrase am Meer wo man die Autos kaum hört.
    Dabei habe ich sogar was gelernt: Root Beer ist eher mit Cola verwandt als mit Bier, ausser eben jenes welches sie hier haben (Not Your Father’s Root Beer). Zum probieren hat der Kellner mir noch ein normales Root Beer spendiert.

  • Dies & das

    Heute muss ich noch die Vorzüge der Jugi nutzen und alle Kleider richtig waschen und viel telefonieren.
    Am Nachmittag will ich noch raus um Fotos zu schiessen, aber irgendwie komme ich nicht recht in Schwung.
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    Also lieber an der Sonne sitzen und die Wärme geniessen! Zumindest finde ich Campingwaschmittelkonzentrat, um unterwegs die Kleider auszuwaschen. Am Abend schaffe ich es sogar die Fotos auf Flickr hochzuladen:
    Http://flickr.com/aeicher
    So richtig komfortabel klappt das nicht auf dem Handy, aber es geht so halbwegs. Ist halt schade, dass die Titel so umständlich einzugeben sind, die Sortierung nicht 100% stimmt und ich keine Tags setzten kann. Aber vielleicht finde ich das noch besser raus.DSC01323

  • Velotour durch Seattle

    Gut ausgeschlafen schaffe ich es noch was vom Frühstück zu ergattern und mache es mir danach gemütlich auf dem Sofa um zu schauen, wie ich die Fotos auf Flickr hochladen kann. So richtig funktioniert es noch nicht, aber das werde ich noch hinkriegen.
    Da ich in ein paar Tagen zum Yellowstone Park fliege, kann ich das Velo nicht mitnehenen und es braucht eine sichere Unterkunft hier in Seattle. Die Tochter einer Kollegin einer Kollegin hat sich bereit erklärt, es aufzunehmen. So mache ich mich auf den Weg zu ihr, und fahre den Velowegen entlang nach Norden. Zuerst der Bucht entlang, dann dem Schiffskanal entlang zum Lake Washington. Die Velowege sind wirklich genial: ich musste kaum mal anhalten, sie sind durchgängig dem Wasser, Schienen oder grossen Strassen entlang und falls mal eine Kreuzung kommt, hat man Vortritt.
    In einem Park höre ich laute Geräusche im Busch und finde eine Truppe, die wie Ritter gekleidet ist und den Schwertkampf übt. Ist wirklich lustig zum zuschauen.
    Angekommen erwartet mich noch eine schöne Überraschung: ich werde noch zum Abendessen eingeladen. Da kann ich natürlich schlecht nein sagen. Sie selbst geht ans Burning Man Festival, und ich bin sehr gespannt wie das so ist.
    Retour erwische ich gleich einen Express Bus und es reicht sogar nochmal für’s Kino: diesmal ist Star Trek Beyond an der Reihe. Irgendwie muss ich es ausnutzen, all die englischen Kinos in der Umgebung zu haben. In der Schweiz muss man da schon ziemlich suchen.
    Der Film selbst gefällt mir auch gut: viele schöne Bilder und die Story ist spannend und nicht wirklich linear.
    Distanz: 44km

  • Sightseeing

    Die Nacht in der Jugi war nicht so der Hammer: ein Zimmernachbar hat einen ganzen Wald gefällt, und da helfen auch Ohrenstöpsel nicht mehr genug. Aber ich konnte trotzdem halbwegs schlafen.

    Das Wetter ist eher bewölkt heute und ich will das Aquarium anschauen, da das mit dem Tauchen nicht so geklappt hat. Das Aquarium ist wirklich hübsch gemacht, und es ist ganz spannend zu sehen, was in dem kalten Wasser hier so alles runschwimmt und kriecht.
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    Danach besuche ich noch das EMP Museum direkt neben der Space Needle. Die Archidektur des Museums ist sehr einzigartig, wie auch die Ausstellung. Der Sceience Fiction Teil ist sehr interessant, aber am faszinierensten ist die Augmented Schattenwand: eine Kamera nimmt den Schatten einer Person auf, ein Computer verändert die Umrisse und ein Beamer projeziert alles auf eine Leinwand. Da alles in Echtzeit abläuft, ist das Ergebnis fast verwirrend: man sieht den eigenen Schatten, aber jemand zeichnet live daran rum.
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    Zum Abschluss gibt es noch leicht verdauliches Kino mit Suicide Squad. Ist wirklich lustig, wenn man nicht zu viel nachdenkt.

  • Seattle

    Die Nacht am Strand war gemütlich und auch recht warm. Das Zelt blieb auch schön trocken und hat nicht beschlagen, was sonst eher selten ist. Gestört haben nur all die Motoren von Flugzeugen, Schiffen und Autos, die sich in der Nacht rumtrieben und man sogar mit Ohrenstöpseln hört.
    Pünktilich zum Sonnenaufgang stehe ich auf und fotografiere ihn. Leider ist Mt. Reinier nicht klarer zu sehen als gestern, aber zumindest ist die Luft ruhiger und die Bilder mit dem Teleobjektiv sind weniger verzerrt als gestern Abend.
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    Da ich genug Zeit habe, nehme ich es gemütlich und putze das Zelt vor dem Abbauen. Bis zur Fähre ist es nicht weit, und die ist sogar gratis für Velofahrer und nicht motorisierte Passagiere.
    In Seattle gibt’s erst mal das Standardprogramn: Einchecken, alles einräumen, duschen und dann wieder raus zum Abendessen. Burger & Bier an der Uferpromenade tönt doch mal gut. Da ich gerade Lust habe, mache ich noch bei der Nachtfahrt des Touristenschiffs mit durch den Hafenbereich.
    Bei der Rückkehr zur Jugi fällt mir auf, dass auf den Strassen eigentlich kaum Leben herrscht, wie das sonst in europäischen Städten am Freitag Abend so ist. Eher findet man Obdachlose. Naja, das wird dann sicher viel besser, wenn Donald Trump Präsident ist.
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    Distanz: 15km