Blog

  • Yosemite

    Für heute habe ich mir eine Bustour zum Yosemite Nationalpark gebucht. Dazu muss ich am späten Abend (6:00) aufstehen um pünktlich beim Versammlungsort direkt bei der Jugi zu sein. Da ich gestern zu faul war um mir Futter einzukaufen, gehe ich ohne Frühstück dahin in der Hoffnung, dass ich unterwegs was erwische. Und dem ist effektiv so: als mein Bauch langsam aufwacht, gibt’s einen Stop bei einem Supermarkt und ich kann mir die Verpflegung für den ganzen Tag kaufen. Gut gepokert.

    Nach einigen Stunden vorbei an dem ganzen Stau der Gegentichtug, der nach San Francisco will, sind wir im Park und werden von perfekten Wetter und dementsprechend überwältigenden Aussichten erwartet. Bevor wir ins Hauptal kommen, gibt’s noch einen Spaziergang zu den hiesigen Redwood Bäumen. Die sind nicht ganz so hoch wie die an der Küste, aber mindestens so breit.
    0Q8A9066

    Das Yosemite Tal selbst ist wunderschön mit den Steilwänden. Das macht do richtig an zum wandern hier. Dafür bleibt jedoch keine Zeit, die Bustour ist zwar gemütlich und entspannend, aber nicht so fleixibel. Ganz überrascht bin ich, dass ich nicht der einzige bin mit einer Infrarotkamera. Ein Neuseeländer hat seine Kamera auch umbauen lassen. Er braucht sie um kontrastreiche Schwarzweissfotos zu machen.
    0Q8A9091

    Jetzt im Herbst ist auch Klettersaison. Am El Capitan kann man weit oben recht viele Kletterer erkennen, die mit viel Gepäck Tage brauchen um oben anzukommen.
    0Q8A9136
    DSC01963

    Viele abgestorbene Bäume hier zeugen von der Dürre letztes Jahr und der damit verbundenen Borkenkäfer Invasion.

    Bei der Rückfahrt glänzt die Blechlawine aus der Stadt im roten Sonnenuntergang. Ich selbst habe auch Zeit um Pläne zu schmieden. Mein aktueller Favorit ist möglichst schnell in bis San Diego zu kommen und dann abzubiegen nach Osten in die Wüste. Den Joshua Tree Nationalpark möchte ich ganz gerne noch sehen.
    0Q8A9157

  • San Francisco

    Mein Plan für heute ist an den Strand gehen, an der Sonne liegen und Musik hören. Der bedeckte Himmel lässt das aber so nicht zu. So schlendere ich den Piers entlang und bin erstaunt, dass ich fast mehr Schweizerdeutsch als Englisch höre.

    So im allgemeinen ist San Franzisco immer noch genau so wie als ich das letzte Mal da war. Die Seelöwen liegen immer noch mit Sicht auf Alcatraz auf den Pantons. Auch alle Brücken sind noch da, und sogar das Bubba Gump Restaurant.
    0Q8A9034
    0Q8A9044

    Wenn die Sitzbänke nach dem Regen wieder trocken sind, mache ich es mir da gemütlich, ansonsten halt drinnen. Irgendwie ist es noch lustig: das letzte Mal wollte ich ein Velo mieten, habe es aber gelassen. Nun habe ich ein Velo dabei, aber absolut keine Lust damit rum zu fahren. Die Beine müssen sich ja entspannen, und wer schon mal da war, weiss, dass hie kein Mangel an steilen Strassen herrscht.

    Erstaunen tut mich die alte Strassenbahn mit Seilzug. Bei der Endstation wo sie dreht ist eine riesige Schlange von Touristen, die alle mit der Bahn fahren wollen.
    0Q8A9051

    Im italienischen Viertel gehe ich auf die Jagd nach einer richtigen Pizza und werde sogar fündig. Sie ist zwar nicht ganz so gut wie in Italien, aber viel besser als was es normalerweise so gibt hier.

  • Das goldene Tor

    Die Nacht blieb zum Glück trocken und allzu viel Kondenswasser gibt es zum Glück nicht. Weil Nebel die Sonne verdeckt ist trotzdem nichts mit komplett trocknen lassen. Nur abwischen muss diesmal reichen.

    Nach einem 6-Eier Rührei geht’s auch schon los in den Süden. Da kommt wirklich ziemlich lange nichts, das Zelt aufzuschlagen war also eine gute Idee. Nach einem Hügel schlängelt sich die Strasse einer Lagune entlang, und zwar schön konstant 2m über dem Wasser!
    0Q8A8943

    Nach einem doch recht belebten Strand geht’s nochmals richtig die Küste hoch, runter und wieder hoch. Und da ist nun der Pass in die Zivilisation. Ab jetzt kommen viele Vororte, die ich alle schnell bergab hinter mich bringe und direkt den Veloweg anpeile. Der bringt mich schön der Küste entlang zur Golden Gate Brücke.
    0Q8A8968

    Den Aussichtspunkt zur Golden Gate Brücke muss ich natürlich noch anschauen gehen, das ist wohl pflicht. Natürlich Mautfrei komme  ich rüber und fahre gemütlich den Velowegen entlang zur Unterkunft.

    0Q8A8983

    Distanz: 63km

  • Das Velorennen

    Als ich aufstehe ist keine Wolke zu sehen am Himmel. Ich nutze die Sonne um das vom Kondenswasser tropfnasse Zelt zu trocknen, was etwa eine Stunde dauert, pro Seite 30min. Natürlich wische ich zuerst mal alles ab wo ich rankomme, um der Sonne etwas Arbeit zu ersparen.

    Mein Gejammer wurde scheinbar erhört, denn auf der Strasse werde ich nun von hunderten Velofahrern begleitet. Heute ist scheinbar ein grosses Velorennen in der Gegend. Irgendwie sind aber alle schneller als ich, ist ja auch klar ohne Gepäck und mit Rennvelo.
    0Q8A8921

    Auch die Temperatur steigt in angenehme Bereiche, besonders als die Strasse kurz ins Inland abzweigt. Ganz gut merke ich auch, dass heute Wochenende ist, denn es sind nun einige Horden Harleyfahrer unterwegs. Die hört man schon von sehr weit weg, aber angenehm ist es nicht von denen überholt tu werden: sie fahren immer 2 nebeneinander und kommen mir recht nahe.

    Den Verkehr habe ich zum Glück nur kurz, denn schon zweigt der Highway 1 rechts ab und lässt mich fast alleine. Nach einem kleinen Hügel wurden die Steigungen doch tatsächlich vergessen und die Strasse geht flach entlang einem Fluss. Damit man hier nicht noch etwa verwöhnt wird springt der Wind ein und bringt etwa 40 km/h Gegenwind, nur um dann wieder nachzulassen wenn es wieder rauf geht. Doch nach einiger Zeit kommt tatsächlich eine Stelle wo die Strasse für ein paar Kilometer flach dem Wasser entlang geht! Nur ist die Stelle schnell vorbei.

    Nun kommt noch die Sache mit dem Übernachten. Da Regen angesagt ist für morgen hätte ich gerne ein Hotelzimmer. Nur bin ich da immer noch am Arsch der Welt, und es ist Samstag Abend. Hotels gibt es kaum, und wenn, dann sind sie $150 und teurer. Am Morgen habe ich zusätlich noch den Fehler gemacht und das Handy geupdated, was nun zur Folge hat, dass die Tomtom App dank dem Neustart kaputt ist (das macht die immer so) und ich die Hotels nicht mehr auskundschaften kann. Bei einem Campingplatz beschliesse ich dann halt doch zu campieren, obwohl es mit $42 auch sündhaft teuer ist. Dafür dusche ich halt eine halbe Stunde.

    Den Abend klinge ich mit dem Zeltnachbar aus, der mir einen Drink und Smores spendiert.

    Distanz: 68km

  • Wieder Sonne

    Der Morgen begrüsst mich heute wieder mit Sonnenschein und einem guten Frühstück im Hotel. Weniger gut ist, dass die Reservation für San Francisco nicht klappt. Irgendetwas läuft da schief und ich kann die Reservation nicht abschliessen. Da in San Francisco sehr viel los ist, muss ich das letzte Bett in der Jugendherberge noch erwischen. Nur eben, das klappt nicht. Zumindest scheint das System den Platz noch eine Weile zu reservieren. Auch unterwegs probiere ich es erfolglos.

    Trotz Sonnenschein bleibt es kühl heute, durch den schattigen Pinienwald kann ich die Windjacke gut gebrauchen. Von der Küste selbst sehe ich wenig, die ist hinter den Bäumen versteckt. Dass es die ganze Zeit rauf und runter geht muss ich langsam nicht mehr erwähnen, das wird schon langweilig. Unterdessen glaube ich fest, dass es beim Bau der Strasse ein Missverständnis gegeben hat: die Vorgabe war, dass die Steigung maximal 10% sein darf und die Arbeiter haben verstanden, dass sie immer 10% Steigung haben müssen.
    0Q8A8872

    Da relativ wenige Autos unterwegs sind, höre ich immer wieder Vögel zwitschern. Die tönen ganz anders als in Europa. Einer tönt wie eine knarrende Tür, und so mache ich mich in den Pausen auf Vogeljagd. Den mit dem komischen Geräusch habe ich noch nicht entdeckt, aber andere schon. Ab und zu kommt ein State Park und mit der Zeit werden auch die Bäume kleiner und ich kann das Meer sehen.
    0Q8A8897

    Nach etwa 60km fange ich an, nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Das Hotel in Jenner ist mir definitv zu teuer und aber so ziemlich das einzige in der Umgebung. Ein Campingplatz fällt mir auf direkt nach der Brücke und dort frage ich mal an. Der Preis hier ist genau 100% tiefer als im Hotel, sie wollen gar nichts und kochen mir sogar noch Abendessen. Da kann man doch nicht nein sagen!

    Auch das Wifi kann ich benutzen und nachdem ich einen anderen Browser installiert habe, kann ich sogar die Jugi reservieren.

    Unterdessen hat wieder eine Regenwolke die Verfolgung aufgenommen, doch da die nicht bis San Francisco kommt, sollte ich ihr entfliehen können.

    Distanz: 60km

  • Im Niemandsland

    Der Nebel hat sich zwar nicht verzogen über Nacht, aber mindestens zum Hochnebel angehoben und so die Sicht freigegeben. Kalt ist es trotzdem, kaum über 10°C.
    0Q8A8753

    Weiter geht’s der Küste entlang auf dem Highway 1, wie gewohnt immer hoch im kleinsten Gang oder mit schieben und runter mit 50km/h im höchsten Gang. Da ich beim runterfahren immer die ganze Fahrbahn für mich brauche und die Autos hinter mir blockiere, kann das ganz selten zu einem kleinen Stau führen. Wenn ich mit 40 oder schneller die Kurvenreiche Strasse runterheize, dann will ich ganz einfach nicht, dass sich ein Auto neben mir durchquetscht. Die müssen dann halt richtig überholen oder waren bis ich unten Platz mache.

    Das ewige hoch und runter zehrt schon an den Kräften, da ich so nie in einen vernünftigen Tritt komme. Beim runterfahren bekomme ich auch schnell kalt.

    Die Nebeldecke ist auch heute sehr hartnäckig und eben kalt. Ab und zu sehe ich ein paar Rehe am Strassenrand und Vögel, die Aufwind suchen. Aber nicht wirklich erfolgreich.

    Am Nachmittag kommen zu meiner Freude sogar ab und zu ein paar flachere Stellen dazu, wo ich zumindest für ein paar Kilometer geradeaus fahren kann, bevor es wieder runter und hoch geht. Dörfer kommen höchst selten, nur alle paar dutzend Kilometer. Aber sicher ein Haus pro Kilometer ist schon da. Ich frage mich, wie man in dieser Abgeschiedenheit leben kann.

    Nach etwa 60km sehe ich in der Ferne blauen Himmel. Das gibt jetzt endlich mal Motivation zum vorwärts kommen. Der blaue Streifen kommt immer näher und auf einmal bin ich an der Sonne. Die wärmt leider nicht mehr fest auf, aber es ist trotzdem viel angenehmer. Es kommen noch 2 Dörfer bevor wieder lange nichts kommt. Im 2. Nehme ich ein Motelzimmer und gehe noch ein wenig auf Vogeljagt. Ein hübscher, kleiner Kolibri hat es mir angetan und posiert schön für meine Kamera!
    0Q8A8861

    Nach einem feinen Fisch im Restaurant mit Aussicht auf das Meer ist der Tag auch schon zuende.

    Distanz: 75km

  • Kalter Nebel

    Noch vor Sonnenaugfang erwache ich und mache mich sofort ans Werk: zuerst das feuchte Zelt abwischen, dmit die Sonne es besser trocknen kann. Ich habe es extra so aufgestellt, dass die Morgensonne auf die Seite scheint. Dann gibt’s Rührei zum Frühstück.

    Die Sonne kommt auch pünktlich hoch, doch die ersten Sonnenstrahlen ziehen nur den Nebel vom Ozean die Berge hoch. Das mit dem Zelt trockenen kann ich nun vergessen. Das wird Stunden dauern, bis die Sonne den Nebel aufgelöst hat.
    0Q8A8727

    Zumindest ist das Zelt nach dem Abwischen schon viel weniger feucht, aber innen komme ich nicht überall ran, und diese Stellen bleiben jetzt halt feucht beim Zusammenpacken.

    Durch den immer dicker werdenden Nebel bei unter 20° ziehe ich los gegen Süden über die kurvenreiche Strasse. Immer ein wenig hoch oder runter. Da die Strecke viel schöner wäre bei Sonnenschein, nehme ich es besonders gemütlich. In der Hoffnung, dass der Himmel sich klärt. Das macht er auch, aber nur versuchsweise. Sofort ist wieder alles bedeckt.
    0Q8A8741

    Vor Fort Bregg fängt eine extra Velostrasse an und verläuft durch ein Naturschutzgebiet. Dieser Weg gefällt auch einem Reh, welches kaum von mir beeindruckt dort läuft. Die Eichhörnchen ein wenig später sind da schon einfacher auf Trab zu bringen, sie huschen ständig vor mir hin und her.
    0Q8A8749
    DSC01824

    Bei dem Nebel habe ich keine Lust allzu weit zu fahren, vor allem weil jetzt dann wieder eine längere Strecke ohne viel Besiedelung kommt. Somit ziehe ich noch weiter bis in die letzte Ortschaft Mendocino vor der Leere und kann im Hotel endlich duschen und die Kleider waschen. Auch das Internet ist recht schnell, so dass ich die weiteren Karten endlich herunterladen kann.

    Distanz: 48km

  • Highway 1

    Heute geht’s wieder los und ich habe noch einen weiten Weg vor mir. Deshalb mache ich mich sofort nach dem Erwachen auf den Weg. Nach einigen Metern fällt mir auf, dass im Rückspiegel etwas fehlt: Das Fähnchen vom Anhänger. Das muss ich wohl gestern im Hotel vergessen haben. Naja, ist nur ein Umweg von 100m, den nehme ich in Kauf und siehe da, sie haben en noch!

    Unter der Sonne Kaliforniens pedale ich dem Aalfluss entlang auf der halben Autobahn. Die wird aber schnell kleiner bis sie sich als Hauptstrasse um die Redwoods des Richardson Grove schlängelt. Obwohl die Strasse dem Fluss folgt, geht es immer wieder rauf und runter. Aber tendentiell natürlich hoch. Auf etwa 300m endet die US 101 für mich und ich biege in den berühmten Highway 1 ab.
    0Q8A8577
    0Q8A8581

    Der Highway 1 will aber erstmal gefordert werden und steigt als perfekte Motorradstrasse mit vielen Kurven auf 600m an. Meine Beine sind ganz froh, dass sie 2 Tage Pause hatten und nehmen das ganz locker. Obwohl es schon Mittag ist verschiebe ich das Mittagessen auf die Passhöhe, weil es jetzt immer wärmer wird.
    0Q8A8587

    Oben angekommen speise ich genüsslich und mache mich an die Abfahrt. Ich merke richtig, dass ich nun näher an den Pazifik komme: während es beim Aufstieg noch etwa 30° waren, kühlt es nun merklich ab auf etwas über 20°.

    Nach einem kleinen Anstieg auf 200m und der darauf folgenden Abfahrt komme ich wieder ans Meer. Der Anblick ist schon wunderschön, eigentlich sollte ich hier übernachten und den Sonnenuntergang anschauen. Per Zufall kommt auch schon ein Campingplatz für mich, und nachdem ich Wasser gefunden habe, spricht nichts dagegen hier zu übernachten. Ausser Toiletten und genau einen Wasserhahn hat es hier zwar nichts, dafür kostet es auch nur $3 und ist damit exakt 15x billiger als der letzte Campingplatz. Und sogar direkt am Meer, wo nur die Wellen Party machen. Handyempfang habe ich auch keinen, also muss halt der Blog noch warten.
    0Q8A8741

    Der Sonnenuntergang über dem Meer ist wie immer spektakulär, jedoch nicht weniger schön ist die Milchstrasse danach. So weit von der Zivilisation weg gibt es kaum Lichtverschmutzung. Leider kühlt die Luft nun wieder schnell ab in der Nacht, was für mich den Genuss des Sternenhimmels doch zeitlich limitiert und mich unter den Schlafsack zieht.
    0Q8A8669

    Mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund und kaum Verkehr brauche ich auch keine Ohrenstöpsel und schlafe schnell ein.

    Distanz: 77km

  • Die Reparatur

    Der Tag ist perfekt geplant: pünktlich zur Öffnungszeit der Werkstatt bin ich dort. Nur gibt es da ein ganz kleines Problem: die Werkstatt existiert nicht mehr, vor 2 Jahren wurde dem Besitzer der Raum gekündigt und er musste ausziehen. Eine Hoffnung gibt es noch: ein Sportladen verkauft auch Velos. Auch die hatten mal eine Werkstatt, vor einigen Jahren. Jetzt verkaufen sie aber nicht mal mehr Werkzeug. Auto und Motorradwerkstätten gibt es haufenweise hier, aber Werkzeug um die Speichen zu ersetzen hat niemand.

    Nun kommt also der weniger geliebte Plan B zum Zug: mit dem nächsten Bus zur Werkstatt. Da keiner nach Süden fährt, bleibt also nur noch der Norden, also da wo ich her komme. Der Bus fährt erst um 14:00, also kann ich gemütlich zu Mittag essen hier. Ironischerweise hätte ich das alles auch gestern machen können, der Veloladen in Fortuna hat auch am Sonntag offen.

    Zumindest läuft dieser Plan rund: der Bus ist pünktlich und sogar früher als im Fahrplan angegeben dort. Auch das Velo ist schnell geflickt, sie wechseln einfach das ganze Rad aus, da auch die Felgen gelitten haben. Das Vorderrad wird auch gleich noch gewechselt. Das einzige Problem, dass ich jetzt noch haben könnte ist, dass die beiden Veloplätze im Retourbus besetzt sind. Diesmal geht auch das gut und ich komme pünktlich ins Kifferkaff zurück. Morgen kann ich also endlich an die Küste und auf den Highway 1.

    Beim einchecken erfahre ich auch wieso es hier so viele Hippis, Backpacker und Obdachlose hat: die illegalen Hanffelder der Umgebung ziehen die Leute mit Arbeit und Produkt magisch an. Wieso ich die letzte Zeit nur eine sehr schlechte Internetverbingung hatte erfahre ich auch gleich: die Telekom-Firmen interessieren sich für die Gegend nicht und haben kein Interesse die Leitungen zu erneuern.

    Distanz: 17km

  • Am Pool

    Die Nacht habe ich zwar gut geschlafen, aber um 3:00 weckt mich laute Musik. Irgendwie mag ich die Leute hier nicht wirklich. Als ich auf die Toilette gehe, ist überall noch Hochbetrieb, der sich erst mit dem Sonnenaufgang legt.

    Noch vor dem ersten Kilometer höre ich ein Klack vom Hinterrad und schaue nach: eine weitere Speiche ist gebrochen, was sich auch damit auszeichnet, dass das Rad nun an der Bremse schleift. So weiter zu fahren ist nun sinnlos. Trotzdem habe ich Schwein: der einzige Velomech der Gegend ist genau hier. Doch er hat natürlich am Sonntag nicht offen. Das schreit also nach einem gemütlichen Sonntag. Zum Zeltplatz will ich nicht, aber ein Motel mit Pool tut es auch.

    Die Gegend ist irgendwie komisch, überall hat es Obdachlose oder Backpacker. Manchmal kann man sie kaum unterscheiden. Viele sind am Autostoppen, wie viel Glück sie dabei haben weiss ich nicht. Nie habe ich ein Auto gesehen bis jetzt, das auch angehalten hat.

    Der Pool vom Motel ist sogar abgesperrt wegen den Obdachlosen, nur für mich wird er geöffnet. Denn bei 35° meint es das Wetter nun wirklich gut mit mir! Das Wetter ist sowieso komisch: entweder zu heiss oder kalt, etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Wobei ich nun recht weit von der Küste weg bin, an der Küste selbst wäre es kühler. Mir kann das am Pool nur recht sein.

    In dem kleinen Nest ist sowieso kaum was los, mit rumliegen verpasse ich sowieso nichts. Hier ist nicht gerade mein bevorzugter Ruheort, aber so schlecht ist er auch nicht. Und bei über 30° mit dem Velo zu fahren wäre auch eine Qual.

    Distanz: 7km