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  • Hitze

    Da das Hotel kein Frühstück servierte, habe ich im nächsten Laden Sandwiches gekauft, natürlich mit Parma Schinken. Dabei habe ich eins am Meer gegessen und 2 als Mittagessen auf einer zerfallenen Mauer.

    Nach dem Flachland wurde es wieder bergiger. Ich wollte den einfachsten Weg nehmen und habe auf der Karte eine Hauptstrasse gesehen. In Realität war es aber eine gesperrte Autobahn. Ich musste also einen anderen Weg nehmen und gieng den Nebenstrassen hoch. Leider hatte ich die Komoot Karten nicht runtergeladen, also konnte ich die Höhen nicht sehen auf der Tomtom Karte. Leider habe ich dann wohl den falschen Weg eingeschlagen, welcher mich exrem steil auf 900m Höhe führte. Ich wusste auch nicht, wo der Scheitelpunkt ist. Aber schlussendlich war ich froh oben zu sein und genoss die Fahrt runter. Auffallend ist wie sauber auf der anderen Seite alles ist. Es ist kein Vergleich zu Neapel oder auch Salerno.

    Da an der Küste die Chancen auf ein Hotel besser sind, fuhr dorthin und fand in der nächsten Ortschaft gleich ein gutes.

  • Amalfiküste

    Das Frühstück war sehr Grosszügig und ich konnte mich richtig sattessen. Danach gieng es weiter der Küste entlang vorbei an von Müll übersähten Stränden und auf endlich mal wieder richtig schöne Strassen! Für kurze Zeit hatte ich sogar Rückenwind, aber das hat nicht viel gebracht bergauf. Die Dörfer wurden immer schöner und touristischer. Viele 4-Sternehotels kamen zum Vorschein als ich immee höher kletterte. Schlussendlich hatte ich die Halbinsel überquert und es gieng auf der anderen Seite wieder runter. Die Aussicht war wunderschön, das Meer mit den steilem Klippen und nichts überbaut!

    In Windeseile gieng es runter zum ersten Ort, von wo es dann wieder rauf gieng. So gieng es dann die ganze Küste lang weiter: Ortschaft, rauf, runter, Ortschaft. Was dem ganzen aber einen Dämpfer verpasste, waren wieder mal die Autos und Roller, welche sich in endlosen Kollonne durch die Kurven drängten und dabei eine Rauchspur hinterliessen. Wobei der Fahrstil zumindest besser wurde: während die Autos in Neapel noch wie die gepickten Affen fuhren, verhielten sie sich hier nur noch wie Affen.

    Speziell mühsam waren die Autobusse, welche kaum mit den Autos kreuzen konnten. Bergab war ich also viel schneller und es war immer ein Höhepunkt, wenn ich einen überholen konnte und danch bis unten keine Autos mehr knapp an mir vorbeischrammten, weil sie durch den Bus blockiert waren.

    Dies war auch ein Grund, wieso ich die ganze Küstenstrasse noch am Sonntag hinter mich bringen wollte: Am Montag kämen noch Lastwagen und Berufsverkehr dazu. Deshalb fuhr ich bis Salerno und wollte dort ein Hotel beziehen. Da ich aber keins fand, fuhr ich weiter und fand eins weiter südlich.

  • Abfall

    Das Frühstück war ziemlich mickerig für so ein Hotel, dafür habe ich aber ein schweizer Pärchen getroffen, welches Verwante besuchte. Das Gespräch war sehr interessant: diese Gegend ist bekannt für die halsbrecherischen Überholmanöver und die Abfallentsorgung auf die Strasse. Dies soll noch so bleiben bis Neapel, dann jedoch wieder besser werden.

    Weil Regen und tiefere Temperaturen vorausgesagt wurde, habe ich die langen Hosen angezogen anstatt der Velohosen. Der Regen blieb aber zum Glück aus.

    Die Strasse gieng durch mehrere Orte mit vorwiegend schwarzer Bevölkerung, als die Ortschaften aufhörten, standen zuerst schwarze, dann weisse Prostiruierte an der Strasse. In dem Viertel gab es auch einen 5-Sterne Heiratspalast. Ich fand die Gegensätze sehr interessant.

    Neapel selbst war eine dreckige und zerfallene Stadt. Die Strassen waren in sehr schlechtem Zustand, viele Autos verbeult und es lagen gar kaputte Autos und Roller am Strassenrand. Ich wollte nur so schnell wie möglich raus und in eine bessere Gegend.

    Das Ganze zog sich noch im die Länge, aber schlussendlich wurden die Strassen und Häuser wieder besser und ich fand sogar noch ein vernünftiges Hotel.

    Zum Abendessen geing ich ins Restaurant und war wieder mal der einzige Gast, obwohl ich erst um halb 8 reingieng.

  • Keine Verkehrsregeln mehr

    Es scheint, als ob Italien in 3 Teile aufgeteilt ist: Der Norden, welcher ähnlich ist wie das Tessin, dann die Mitte ab der Küste bis und mit Rom und nun der Süden. Die Landschaft ist zwar immer noch ähnlich, aber die Leute sind anders. Es gibt kaum mehr Supermärkte, fast keinen Tourismus mehr (Die Hotels, Campingplätze und Restaurants sind fast komplett leer), alles ist billiger, es gibt mehr verlassene Gebäude und der Fahrstil ist nochmals agressiver: es wird standardmässig bei doppelter Sicherheitslinie und Gegenverkehr überholt. Angehalten wird nur für Rotlichter. Der Strassenrand ist nochmals mehr übersäht mit Abfall. Auch überfahrene Tiere werden nicht weggeräumt.

    Die Fahrt gieng auch durch riesige Gemüsefelder, welche durch dunkelhäutige Feldarbeiter geerntet und gepflegt wurden.

    Da am Nachmittag Gegenwind aufkam und ich nicht brsonders Motiviert war, beschloss ich schon um 15:30 an einem Hotel anzufragen. Der Preis mit 45€ war mehr als O.K., also zog ich ein. Die Dusche war eine Überrschung: ein eigener Boiler stand da, welcher erst angieng, wenn die Schlüsselkarte im vorgesehenen Ort steckte. Also hiess es mal warten bis er warm war und ich duschen konnte.

    Danach schaute ich noch ums Haus und gieng an den Stand. Das Meer ist nicht wesentlich wärmer als weiter oben. Der Hotelpool war seit dem letzten Sommer ungepflegt und voll mit Algen. Nicht appetitlich, aber ich wollte ja auch nicht baden.

    Da es im Zimmer kein Internet Empfang gab, gieng ich in die Lobby um die weiteren Karten herunterzuladen und die Fotos zumindest teilweise zu backuppen.

    Im Hoteleigenen Restaurant gab es auch Abendessen mit Wifi Empfang, also schloss ich mich an.

  • Gegenwind

    Da ich schon um 7:00 wach wurde, habe ich früh angefangen zu packen und bin um halb 9 losgefahren. Schon von Anfang an machte sich Gegenwind bemerkbar, welcher sich dann den ganzen Tag hielt. Die Sonne vermochte nie richtig durch den Dunst scheinen, und auch der Himmel war nie richtig blau.

    Da es ein Feiertag ist, waren alle läden geschlossen und ich musste zum Frühstück auf die Reserve-Salami und die M&Ms zurückgreifen.

    Die Fahrt gieng entlang der Küste zwischen dem Meer und einer Lagune durch ein Naturschutzgebiet. Es waren also wieder dutzende Kilometer direkt am Strand zu fahren, bis sich ein kleiner Berg an der Küste erhob, an welchem ich vorbeizog.

    Zu Mittag habe ich am Stadtrand ein kleines Restaurant gefunden, wo ich draussen sitzen konnte. Obwohl es mit Pizzeriea angeschrieben war, servierten sie keine Pizzas. Nur im Sommer. Karte habe ich keine gesehen, jedoch bestellte ich mal einen gemischten Salat, Tomatenspaghetti und Mineralwasser. Es war sehr lecker und kostete nur 10€. Ich blieb jedoch der einzige Gast.

    Danach war der Naturpark vorbei und es wurde wieder städtischer. Terrancia macht sich gerade bereit für mehr Velofahrer: Am Strand entlang wurde die Strasse in eine Einbahnstrasse umgewandelt und mit der anderen Fahrspur wurde ein Veloweg gemacht.

    Hotels hätte es viele gehabt, nur war mein Tages-soll von 60km noch nicht durch. Nach 60km waren aber die Hotels durch, und ich entschied mich wieder zum campieren.

    Da ich am Mittag keine Pizza bekommen hatte, wollte ich aber eine zum Abendessen. Am Nachmittag hatte ich eine gesehen, welche ich besuchen wollte. Nach ein paar km Velofahrt stand ich aber vor einer verschlossenen Türe mit Aperto-Schild. Auch die 2 anderen Pizzerien, welche unterwegs angeschrieben waren, waren zu. Die am Strand war jedoch offen, und ich war wie schon am Mittag der einzige Gast. Die Pizza war trotzdem lecker und nur 8€ mit Mineralwasser.

  • Alle Wege führen nach Rom

    Ausser meiner: der führte an Rom vorbei. Ich hatte keine Lust auf Grosstadtverkehr, und so bin ich weiter der Küste entlang gefahren.

    Das Frühstück war leider etwas unter dem Durchschnitt, war aber trotzdem gut.

    Auch an diesem Tag war alles flach, und ich kam gut vorwärts. Da ich viele kleine Wege gefahren bin, hatte ich die Hoffnung auf eine ruhige Fahrt. Jedoch war der Verkehr immer sehr stark, und teilweise sind die Strassen sehr gefährlich weil die Autos auf den engen Strassen rasen und zum kreuzen nicht bremsen. Das wird dann häufig eher knapp.

    Allgemein ist mir heute aufgefallen, dass viele Autos massiv zu schnell unterwegs sind. Am Strassenrand sieht man auch ab und zu Kreuze von Unfallopfern. Meistens jung zwischen 20 und 30 Jahren.

    An einem extrem langen Strand bin ich heute entlang gefahren: er war sicher 40km lange.

    Da jetzt Feiertage kommen, habe ich einen Campingplatz gesucht. Das war aber gar nicht so leicht, und erst nach über 100km Fahrt habe ich einen gefunden. Die genauen Ortsangaben der Campingplätze waren teilweise sehr falsch bei Tomtom.

    Scheinbar macht sich aber das Training jetzt bemerkbar, und ich bin auch nach 100km noch recht fit.

    Am Campingplatz angekommen habe ich als erstes mal Pasta gekocht am Meer, dann das Zelt aufgestellt und geduscht.

  • Sonne pur

    Die Strategie mit dem Zelt ist perfekt aufgegangen. Die Morgensonne hat es ab etwa 6:00 Uhr beschienen und ab halb 8 wurde es ziemlich heiss. Da das Zelt aber gar nicht nass war, wars aber auch egal.

    Punkt halb 9 war ich im Laden als er öffnete und habe mir ein kleines Brot gekauft, welches im an Strand mit Nutella bestrich und gemütlich essen wollte. Die Ruhe weilte aber nicht allzu lange, ein Lastwagen kam um die Sonnenschirme abzuladen und hat mich zuparkiert.

    Um 9 gieng aber die Fahrt los, möglichst über einsahme Strassen, was mir meistens auch gelang. Die Gegend war komplett flach und dementsprechend wenig abwechslungsreich war die Fahrt. Zu Mittag gab’s mal wieder Pizza, und nach 70km habe ich beschlossen deierabend zu machen und in ein Hotel einzuziehen. Da fast alle Restaurants geschlossen waren, war die Wahl jenes beim Hotel. Ein riesiges Steak für 13€ war nicht schlecht!

    Auch waschen musste ich mal wieder, und es hat sogar einen Balkon zum trocknen!

    Morgen gibt’s dann mal wieder richtiges Frühstück und danach immer schön der Küste entlang richtung Sizilien.

  • Grüne Felder

    Da das B&B doch kein Frühstück servierte weil der Chef nach Rom musste, und ich keine Bäckerei in der Umgebung gefunden habe, gabs das Frühstück erst nach über 20km in der nächsten Ortschaft.

    Auch an diesem Tag ist Umwege fahren angesagt: auf der Autobahn sind zwar Velos nicht verboten, aber gemütlich ist es dort nicht wirklich. Deshalb habe ich möglichst Wege paralell zur Autobahn genommen, was auch meistens funktioniert hat. Nur über die grösseren Flüsse musste ich die Autobahn nehmen. Auch private Feldwege habe ich gefunden, welche mich an saftigen, grünen Kornfeldern vorbeiführten.

    Für mehr Übernachtungsmöglichkeiten bin ich dann wieder zum Strand gefahren, und auch weil von dort aus Wege nach Süden führen. Das Hotel hatte zu, aber ein Campingplatz ausserhalb der Ortschaft hat offen. Er hat sogar einen grossen Pool und einen schönen Strand. Diesmal habe ich das Zelt so aufgestellt, dass die Morgensonne es voll erwischen sollte. Mal schauen ob ich so früher ein trockenes Zelt habe!

  • Der Pinienwald

    Auch diese Nacht wurde das Zelt innen recht Nass von Luftfeuchtigkeit. Da ich das Zelt nicht nass einpacken wollte, habe ich bis 10:00 gewartet mit einpacken. Bis dann hat die Sonne alles getrocknet. Das gab mir auch Zeit, es innen und aussen gründlich zu putzen. Vor allem Blütenstaub hat sich einiger angesammelt.

    Als alles gepackt ist, mache ich mich auf den Weg, und siehe da: meine Beine sind top fit: geradeaus kann ich einen Schnitt von über 20kmh halten.

    Zunächst geht es noch flach dem Strand entlang, bis der erste Hügel erklommen werden muss. Aber nach nur wenigen dutzend Höhenmetern war schon Schluss, und es gieng wieder runter ins Tal. Nach einem zweiten, kleinen Hügel kam wieder der Strand mit endlos langen Pinienwäldern. Für die ganze Strecke durch die Pinienwälder gab es einen Veloweg. Wenn der Wind blies, war die ganze Luft gelb von den Pinienpollen.

    Da es bei Grosseto keine Brücke über den Fluss am Meer entlang gab, musste ich gegen den Wind ins Inland fahren. Nachdem ich die Brücke überquert habe, musste ich zudem nach feststellen, dass die einzige Strasse der Küste entlang die Autobahn ist. Somit heisst es ab über die Hügel. Ist zwar eine sehr schöne Landschaft, macht aber das Erreichen des Tagesziels von 100km doch massiv harter. Auf immerhin 200m über Meer geht die Strasse hoch, dann aber nicht konstant runter, sondern immer wieder auch hoch. Der Schlusspurt war auch vorprogrammiert: die erste Ortschaft nach 100km war auf einem Hügel. Dank dem Navi habe ich das einzige Hotel im Ort gut gefunden und es hatte sogar noch Platz! Der Ort selbst scheint recht alt zu sein.

  • Ausspannen

    Die Beine fühlten sich immer noch ein bisschen schwer an, und angesichts, dass der Strand hier so schön ist und das Zelt schon gestellt, habe ich mich entschlossen, noch einen Tag länger hier zu bleiben.

    Das Tagesprogramm war dementsprechend einfach: Entspannen, also die Beine schonen und der Sonne fern bleiben, damit die Haut entspannen kann. Es gab also Buch lesen im Zelt, Sauna mit Musik hören im Zelt, Fisch essen im Restaurant, und gegen Abend sogar noch einen kleinen Schwumm im eher kalten Meer. Hat lange gedauert, bis ich komplett drin war, und habe auch nur ein paar Züge geschwommen. Die Wassertemperatur war geschätzt 17 Grad.

    Am Abend giengs dann wieder früh schlafen, damit ich fit bin für den Sonntagsausflug morgen!