Zum ersten Mal in Griechenland habe ich gutes Internet und konnte endlich über Nacht meine Fotos sichern.
Bim recht guten Frühstück wird der Bauch gefüllt. Trotz Pfingstmontag haben die Läden offen, perfekt um das Mittagessen einzukaufen. Nach Mazedonien ist es nicht weit, nach einigen Minuten Wartezeit ist die Grenze passiert.
Ein Baustellen- und verkehrslastigen Pass ist recht schnell überquert und ich komme in eine Stadt Bitola. Die kann ich nur mit einem Wort beschreiben: hässlich. Die Häuser sind alle im Rohbau, die Strassen dreckig, der Verkehr ist überall und stinkt extrem. Dazu will die Stadt auch nie enden, scheinbar werden die Häuser einfach an diese Strasse gebaut, denn weiter weg von der Strasse ist nichts. Nach etwa 40km bin ich endlich raus aus der Besiedelung und fahre direkt zur Grenze zum Kosovo. Etwas schönes finde ich nicht in Mazedonien und bin froh noch vor dem Mittag an der Grenze zum Kosovo zu stehen.
Hier gibt es gleich 2 Probleme: die schweiter ID wird nicht akzeptiert wil sie nicht biometrisch ist (das Reisebüro hat gesagt, ich komme mit der ID überall durch) und die Motorradversicherung ist nicht gültig (die Versicherung hat gesagt, ich komme überall hin, aber der Kosovo steht effektiv nicht auf der Liste ). Zum Glück ist das alles kein Problem, Grenzbeamte sagt auf deutsch, dass er mich trotzdem reilässt weil die Schweiz und der Kosovo gute Freunde sind. Das mit der Versicherung ist auch bekannt und für 10€ kann ich eine lösen.
Vom Kosovo bin ich wiederum positiv überrascht: die Strassen sind recht gut (ein wenig rutschig mit Schlagloch ab und zu), die Dörfer hübsch und es wird sehr viel gebaut. Viele schöne, neue Hotels und andere Gebäude sind am entstehen. Ich stelle mir vor, dass vieles hier mit dem in der Schweiz oder Deutschland verdienten Geld gebaut wird.
Direkt nach der Grenze wird gegessen.
Das Navi ist auf Pässe programmiert, und die gibt es hier reichlich. Auf einem treffe ich ein österreichisches Paar, welches mit dem Motorrad in der Türkei war. Dort herrscht auch ein Bauboom. Österreichosche KFOR Fahrzeuge sind auch hier stationiert. Ein wenig weiter ist ein Trinkbrunnen wo wie Leute ihre Wasserflaschen auffüllen. Hier hält ein Wiener mit EU-Nummernschild ohne Länderangabe. Er ist von der EU-Verwaltung und bestätigt mir auch gleich, dass der Pass, den ich programmiert habe um den Kosovo zu verlassen, wunderschön ist. Eine brennende Frage kann ich auf der Strasse auch beantworten: Wie viel Motorenöl hat ein Auto? Die Antwort ist etwa 20km.
Kurz vor dem besagten Pass will ich übernachten, da ich langsam hungrig werde und es nach Regen aussieht. Bei Regen sind die Strassen sicher noch viel rutschiger. Wie viel möchte ich lieber nicht herausfinden.
Bei einem schönen, neuen Hotel halte ich an und werde sogleich begrüsst vom Kellner des Restaurants nebenan. Das Hotel ist zwar noch nicht fertig gebaut, aber schon beziehbar und hat wunderschöne Zimmer. Da niemand Deutsch oder Englisch spricht, ruft er den Chef an, der kann alles. Das Motorrad wird mit etwas Mühe im Keller deponiert.
Im Restaurant esse ich auch gleich Rindamedailon für 7€. Das Internet ist auch gut genug um zu telefonieren.
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Länderdurchquerungen
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Kurven à discretion
Pünktlich zum Sonnenaufang wache ich auf und nutze die Gelegenheit für ein paar Fotos und einen Strandspaziergang. Eigentlich ist das Tor zum Strand noch zu, aber ich finde einen Schleichweg raus. Der Strand ist komplett aus grobem Kies und nicht mehr so touristisch. Viele Hunde hängen hier rum. Jetzt sehe ich sogar den gerade wolkenfreien Olymp. Doch das bleibt nicht lange so. Zum Frühstück gibt’s Tortilla mit Nutella.
Nun möchte ich nach Meteora, aber bitte einen schönen Weg. Der Vorschlag vom Navi weinn ich explizit nach einer kurvenreichen Strasse suche, gefällt mir trotzdem nicht. Ich fahre lieber den Pass zum Olymp hoch und suche von dort weiter. Die Aussicht von dort ist Grandios und führt um den Olymp rum. Von dort aus über kleine, fast komplett autofreie Strassen fahre ich nach Meteora. Auf einmal sehe ich eine Schildkröte auf der Strasse. Ich wusste gar nicht, dass die auch in Europa heimisch sind. Ich halte an, vergewissere mich, dass sie lebt und bringe sie rüber. Danach sehe ich noch 3 weitere Schildkröten. Die lasse ich aber, es hat kaum Verkehr, man sieht sie gut und sie bewegen sich so langsam, dass man gut ausweichen kann.
Meteora ist extrem sehenswert: überall steile Felsen mit Klölstern auf dem Gipfel. Der ganze Ort ist mir doch zu touristisch und so gehe ich nirgendwo rein und fahre weiter.
Jetzt um die Mittagszeit bekomme ich Hunger. Ein gut besuchtes Restaurant verspricht gutes Essen. Ab und zu rennen 2 Kellner num und sind so gestresst, dass auch mal die Scherben fliegen. Die meiste Zeit sind sie verschwunden, was bei mir den Verdacht aufkommen lässt, dass sie auch noch kochen und Drinks zubereiten müssen. 30min lang schaue ich dem treiben unbeteiligt zu und beschliesse dann, dass es mindestens 2h dauert bis ich auch etwas zum futtern bekomme. Also esse ich ein paar Kekse und ziehe weiter. Da dies leider das letzte Restaurant war und der Weg mich durch die Wildnis führt, kommt Plan B zum Einsatz. Bei einem Picknicktisch an einem Fluss halte ich an und koche eine meiner seit 2 Jahren abgelaufenen Suppen. Die ist noch ganz gut, das Alter schmeckt man nur ein Bisschen.
Nun zur Routenplanung: auf der Karte gibt es 2 grosse Seen beim Länderdreieck Albanien, Macedonien und Griechenland. Dort sieht es ganz schön aus, das Navi will mich aber penetrant durch Albanien führen. Dort will ich nicht durch, also fahre ich zum See auf an die Grenze zu Montenegro.
Hier ist zwar die Grenze und einige Kilometer weiter sind auch Dörfer, nur führt kein Weg rüber. Das Navi hatte also recht. Scheinbar sind die beiden Länder keine besten Freunde. Also wieder zurück über die Berge und an einen Ort mit Grenzübergang fahren.
In Florina bin ich kurz vor der Grenze und beschliesse, ein Hotel zu suchen. Ganz einfach ist das aber nicht, denn ich habe meine Ansprüche: es sollte ruhig sein, gemütlich, einen sicheren Platz für meine GS haben und Abendessen in der Nähe. Ein Schild von einem Hotel mit SPA erregt meine Aufmerhsamkeit, doch die Spur verliere ich wieder. Die Hotels in der Innenstadt gefallen mir nicht, und auf dem Land sind sie entweder geschlossen oder am verfallen. Zurück in der Stadt suche ich die andere Seite ab und finde am Stadtrand ein luxuriöses Hotel mit SPA. Normalerweise kosten solche Hotels weit über 100€, das hier aber nur 30 und noch 15 für 2h SPA. Deal.
Essen haben sie zum Glück auch, denn draussen regnet es unterdessen. Danach bin ich abwechslungsweise im Jacuzi, der Sauna und im Schwimmbecken zu finden. Und alles für mich alleine. -
Olymp
Nun ist der südlichste Punkt meiner Reise erreicht, jetzt geht’s wieder nach Norden. Den Olymp würde ich gerne mal sehen, und so bin ich schnell wieder aus der Stadt raus. Viel schneller als ich gestern reingekommen bin. Bei der Distanz muss ich erst einmal auf die Autobahn, sonst komme ich nie an. Auch hier gilt: je näher zu Athen, desto mehr Verkehr hat es. Überholt wird von allen Seiten und manche Autofahrer scheinen mit etwas anderem beschäftigt zu sein als mit lenken, was unkontrollierte Bewegungen des Autos zur Folge hat. Die Mehrheit der Motorradfahrer hat einen Trick gefunden um dieses Risiko zu vermindern: sie fahren mit einer Geschwindikeit, bei der sie die Autos auf der Autobahn als stehende Objekte betrachten können. So kann also ein abgelenkter Autofahrer gar nicht den Weg eines griechischen Motorradfahrers abschneinden, denn der hat schon überholt bevor das Auto von der Spur abkommt.
In der Nähe des Olymps verlasse ich die Autobahn um die Bergstrassen zu erkunden. Ein Schild zum Alten Kloster des Dionysos sieht vielversprechend aus und wird mit einer kurvigen Bergstrasse belohnt. Der Olymp selbst ist in den Wolken, und hier scheint es öfters zu regenen, denn ich fahre nun durch einen dichten Wald. Anstatt zum Kloster zu fahren erkundige ich zuerst das Ende der Strasse, denn es geht nicht mehr weit. Die schön asphaltierte Strasse verwandelt sich in eine schlaglochreiche Kiesstrasse, auf der ich gut üben kann. Im 2. Gang und Standgas komme ich problemlos durch.
Viel Zu sehen gibt’s dort nicht, also bleibt noch das Kloster. Der Ort muss ohne Autos schon extrem abgeschieden sein. Das Kloster ist schön und wird gerade wieder aufgebaut nachdem es die Nazis im 2. Weltkrieg zerstört haben.
Als ich mich auf den Rückweg machen will, tauchen zwei Frauen auf, die sich verirrt haben und nach einer Mitfahrgelegenheit in die nächste Stadt suchen. Die kann ich ihnen leider nicht bieten, aber ich offeriere sie einzeln 1km den Berg hoch zur Strasse zu fahren. Das nehmen sie gerne an und ich bringe sie vorsichtig die Serpentinen hoch. Hier haben sie bessere Chancen ein Auto zu erwischen.
Für mich wird es auch Zeit ein Nachtlager zu suchen. Ein Campingplatz am Meer ist nicht weit, und nachdem ich die Receptionistin im Restaurant gefunden habe, kann ich sogar einchecken.
Jetzt gibt’s noch viel zu tun: Zelt aufstellen, etwas essen, im nicht ganz so kalten Meer schwimmen gehen, die Kleider waschen, den Trockner in Betrieb nehmen und schauen, dass man keinen Elektroschock dabei bekommt. Scheinbar war hier ein Hobby-Elektriker am Werk, denn nach dem Münzeinwurf steht das Gehäuse des Trockners unter 230V Spannung. Zumindest läuft er. -
Auf nach Athen
Nach einiger Planung bleibt nicht mehr so viel Zeit, in einer Woche sollte ich schon zuhause sein. Athen will ich aber nocheinmal anschauen und sehen, was sich hier so verändert hat.
Nach einiger Zeit meldet informier mich das Motorrad, dass der Ölstand tief ist. Den habe ich vorher mal kontrolliert und da war er noch gut. Leider habe ich das Öl vergessen mitzunehmen, so halte ich halt an der nächsten Tankstelle an und kaufe etwas. Die Bedienungsanleitung mit den kompatiblen Ölen habe ich zum Glück dabei. Der Stand ist immer noch im guten Bereich, aber ich fülle trotzdem etwas nach, damit die Anzeige verschwindet.
Der schnellste Weg ist die Autobahn. Da man bezahlen muss, ist sie schön leer. Anscheinend haben griechische Tempomaten einen “Autobahn-Modus”, wo das Fahrzeug genau 120km/h fährt. Der wird fleissig benutzt, egal ob es 60er, 100er oder 130er Zohne ist. Alle paar dutzend Kilometer kommt eine Mautstation, wo ich 1-2€ bezahlen muss. Insgesamt aber unter 20€ total.
Je näher Athen kommt, desto mehr Verkehr gibt es. Im Zentrum, wo ich eine Unterkunft für mich und mein Motorrad suchen will geht nicht mehr viel, was die Temperatur im Motor höher treibt.
Nach einigen Versuchen finde ich das eine Unterkunft für uns beide. Die Gegend sieht zwar etwas heruntergekommen aus, aber das ist ganz normal hier. Die ganze Stadt ist so. Da ich nicht weit weg vom Zentrum bin, gehe ich zu Fuss dahin und schaue mir das an. Allzu viel hat sich nicht verändert, die alten Gebäude sind Ruinen und die Neuen auch. -
Albanische Küste
Nach einer Nacht am Strand sind alle gut erholt. Jetzt fehlt nur noch das Frühstück, und das ist nicht ganz so einfach, denn es ist gerade Stromausfall und der Laden hat noch kein Brot. Zum Glück kommt der Strom wieder und wir können im Restaurant nach ein paar kleinen Verständigungsproblemen ein Omlett essen.
Ein Pass wartet auf uns, und den wollen wir nicht länger warten lassen. An neben der Strasse weidenden Kühen schlängeln wir uns die Kurven hoch bis wir auf der anderen Seite einen wunderschönen Ausblick haben. Ab hier geht die Strasse immer wieder hoch und runter, teilweise so steil runter, dass ich in den 1. Gang schalten muss für eine genug starke Motorbremse.
Danach führt uns die Strasse ins Landesinnere, wo ich halb absichtlich die falsche Strasse nehme, denn die sieht schöner aus als die vom Navi vorgeschlagene. Auf einem geraden Stück blockiert eine ganze Schafherde die Strasse.
Die Grenze zu Griechenland ist bald passiert. In der nächsten Stadt trenne ich mich von den beiden Begleitrn, sie nehmen die Fähre nach Italien um schneller zuhause zu sein.
Ich fahre noch ein wenig weiter um in einem kleinen Kaff in Strandnähe zu campieren. Das Kaff entpuppt sich als grosse Touristenfalle, und war früher sicher viel schöner als es heute ist. Die Suche nach einem Restaurant führt mich weg von der Uferpromenade ins innere des Kaffs, zu einen Restaurant vor dem viele Roller von Einheimischen stehen. Und ja, es war eine gute Wahl.
Helmpflicht scheint hier keine zu sein, denn ich bin weit und breit der Einzige damit. -
Albanische Autobahn
Heute teilt sich unsere Gruppe: 3 fahren nach Norden und ich mit 2 Motorradfahrern nach Süden. Wirklich schöne Strassen gibt es hier nicht Richtung Süden, also nehmen wir die Autobahn. Was hier alles rumfährt ist schon krass, einige Fahrzeuge ziehen eine dicke Rauchspur hinter sich her, entweder von Diesel oder ölverbrennenden Benziner.
Der Fahrstil von den meisten Autos ist eher gelassen, aber es gibt immer wieder Spinner mit einem unendlichen Drang zum überholen. Denen mache ich gerne Platz, dann sind sie weg und verunfallen woanders.
Allgemein kommt es mir hier eher vor wie in Mexiko als in Europa von der Infrastruktur her. Auch die Autobahn hat teilweise riesige Schlaglöcher, da ist es ratsam genügend Abstand zu halten um die Schlaglöcher zu sehen.
Mit meinem Solarlader bin ich auch am experimentieren, diesmal stecke ich es mit dem Handy unter die Folie vom Tankrucksack. Da hat zwar nur eine von 4 Solarzellen platz, aber das Handy lädt trotzdem von 20% auf über 60% während der Fahrt.
In Vlorë an der Küste dreht sich dann das Bild: hier ist alles schön aufgeräumt und die Strandpromenade wurde neu gemacht.
Eigentlich wollte ich nach den 2 kalten Nächten im Tipi wieder mal in ein Hotel, doch bei dem ruhigen Zeltplatz wo man nur das Meer rauschen hört stelle ich doch glatt mein Zelt auf. -
Stauseentour
Die Nacht war recht stürmisch und regnerisch, nun klart das Wetter zum Glück auf. Ein weiteres Paar aus Deutschland hat sich uns angeschlossen, und nun wollen wir zu fünft zu einem Stausee fahren. Von dort aus fährt um 13:00 eine Fähre über den Stausee.
Google Maps sagt, es sei 4h zum Stausee und mein Navi 3h. Um 9:15 sind alle bereit. Da mein Navi die besten Karten hat, gehe ich voraus. Das Chaos auf den Strassen in der Stadt ist gross, alle fahren gemütlich irgendwie im die gewünschte Richtung und halten auch gerne mitten auf der Strasse.
Auf dem Land herrscht nicht viel Verkehr und wir kommen gut voran. Bald windet sich die Strasse den Berg hoch und ich realisiere, dass sich mein sonst eher pessimistisch rechnendes Navi verschätzt hat: wir haben 140km Bergstasse vor uns, die das Navi mit 2h berechnet, also 70km/h. Zum Glück haben wir noch viel mehr Zeit, denn diese Geschwinsigkeit ist hier nicht machbar. So kommen wir zwar schnell, aber trotzdem sicher durch die Berge. Zeit für Pausen bleibt aber kaum. Die Strasse ist in einem recht guten Zustand, doch man muss immer mit schlechten Stellen, Gegenverkehr, Steinen, Sand oder Tieren rechnen.
Als vor uns ein Transporter auftaucht, sehe ich die Fähre schon ohne uns wegfahren, denn Platz zum überholen bleibt kaum. Ganz zu unserem Erstaunen geht er an einer übersichtlichen Stelle rechts ran und lässt uns überholen. So nett ist kaum ein westeuropäischer Fahrer. Auch der 2. Transporter lässt uns vor.
Nach fast endlos vielen Kurven erwischen wir die Fähre gerade noch. Schwein gehabt, denn schneller wäre ich nicht gefahren.
Glücklicherweise habe ich eine riesige Packung Kekse gekauft, denn die muss nun als Mittagessen für alle dienen.
Die Fahrt über den Stausee ist imposant, er schlängelt sich durch tiefe Schluchten über duzende Kilometer. Auf der Fähre treffen wir einen österreichischen Weltenbummler, der mit seiner 250er Honda bis nach Miramar in Asien gereist ist und nun auf dem Heimweg ist. Er schliesst sich und auch noch an, und so führe ich nun unsere Gruppe mit 4 BMW 1150 / 1200 GS und einer Honda wieder den Berg herunter. Die Strasse ist nun alles andere als gut, mit vielen Schaglöchern, teils unbefestigt und mit grossen Pfützen. Die Pfützen meide ich immer, denn man sieht nicht nicht wie tief sie sind. Zum Glück haben wir alle Motrräder, die für solche Strassen gebaut sind. Zurück auf dem Campingplatz fängt es wieder ab zu regnen. Perfektes Timing, denn wir hatten fast immer trockene Strassen. -
Zu dritt unterwegs
Nach einem riesigen Frühstück mache ich mich auf den Weg zur Grenze. An der letzten Tankstelle fülle ich nochmals auf um die letzten Kuna loszuwerden. Dort treffe ich ein deutsches Paar, welches auch auf dem Weg in den Süden ist auf dem Motorrad. Wir beschliessen eine Weile zusammen zu fahren und fahren weiter an die Grenze zu Montenegro. Dort treffe ich wieder die 5 berner Motorradfahrer. Beim Grenzübertritt werden auch die Fahrzeugpapiere kontrolliert, was ein wenig länger dauert. Schlussendlich kommen wir gut durch und fahren weiter der Küste entlang. Die erinnert mich ein wenig an Nordkalifornien, wegen der bewaldeten, ins Meer abfallenden Hügel. Nur ist hier alles stärker zugebaut.
Ein Restaurant zu finden für die Mittagspause ist nicht ganz einfach, denn vieles ist noch zu. Etwa 40km vor der Grenze zu Albanien finden wir eins. Doch die Grenze zu finden geht dann doch nicht so schnell: die Küstenroute führt uns zu unpassierbaren Baustellen in einer Stadt. Dort rät uns ein deutschsprechender Rollerfahrer, wir sollen besser umdrehen und durchs Land fahren. Diese Strasse ist nur dank Navi zu finden, sehr schmal, kurvig aber gut asphaltiert.
Da es nun schon späterer Nachmittag ist, fahren wir an den Shkodrasee zu einem Campingplatz. Dem Wetter trauen wir aber nicht, deshalb beziehen wir schon aufgebaute Zelte mit richtigen Betten drin. Für 24€ kann man nichts sagen. Auch das Essen ist sehr günstig. -
Dubrovnik
Zelten hat einen Vorteil: wenn der Zeltplatz leer ist, dann hat man sicher nichts vergessen. Gepackt habe ich zwar schnell, doch die Socken sind erst um 10:00 trocken. Das gibt mir Zeit ein Experiment vorzibereiten: ich montiere die Solarzellen auf den rechten Koffer und schliesse die wieder halb leere Power Bank an, denn die wurde über Nacht vom Handy geleert.
Nun muss erstmal Split durchquert werden. Das Navi braucht’s nicht, denn überall stehen Schilder nach Dubrovnik. Verfehlen kann ich es also kaum. Nach der Stadt kommt nach einiger Zeit wieder kurvige Küstenstrasse, also genau perfekt für mich. Nervend sind einzig die vielen Camper, die hier vor sich hin bummeln. Die Franzosen sind da sehr realistisch und nennen die Dinger “Caravan”, sicher wegen der langen Karavane, die sie hinter sich her ziehen.
Eine Gruppe von 5 Berner auf Töfffahrer hat genau denselben Parkplatz ausgesucht wie ich und sind auch nach Griechenland unterwegs.
Zum Mittagessen habe ich noch Bolognaise übrig, was zum kochen verpflichtet.
Dubrovnik selbst ist die Stadt, an der man am schnellsten vorbei kommt. Auf dem Hügel auf der Hauptstrasse zieht man einfach vorüber.
Meine Routenplanung kommt zum Schluss, dass ich am südlichen Ende von Kroatien übernachte um die hiesige Währung zu verbrauchen. Die Hotels hier sind recht teuer, mit fast 100€, und ein deutsches B&B ist mit 65€ auch nicht gerade billig. Die Besitzerin meint, dass die lokale Wäscherei ihr Monopol ausnutzt und horrende Preise verlangt. Die Bettwäsche kann sie nicht selbst bügeln. Da ich mein Geld lieber den kleinen Gaststätten gebe, ziehe ich ins eigentlich noch gar nicht offene B&B ein.
Am Abend ist die Temperatur perfekt für Spaziergänge. -
Pause
Im Zelt konnte ich wunderbar schlafen, auch wenn die Strasse recht laut ist und der Campingplatz in der Anflugschneise des Flughafens Split ist. Ohrenstöpsel helfen.
Frühstück habe ich vorsorglich gestern gekauft, und danach schaue ich das Städtchen nebenan an. Die Strasse dorthin hat kein Trottoir, aber ist abwechselnd 30er und 20er Zonen. Nur kratzt das kaum jemanden hier, und dementsprechend vorsichtig muss man gehen. Zumindest hört man die Autos und Roller von weitem.
Die Stadt Trogir hat einen kleinen Altstadtkern auf einer Insel. Ist ganz hübsch, aber auch nichts besonderes. Ich schlendere ein wenig herum, kaufe ein und esse zu Mittag.
Wider zurück ist Waschtag angesagt und danach die Wäsche trocknen lassen. Da diese Arbeit keine aktive Hilfe von mir benötigt, faulenze ich am Strand unter einem Baum und probiere die Solarzellen aus um das Handy und die Powerbank zu laden. Das klappt sehr gut, auch wenn die Power Bank noch länger laden könnte.
Schwimmen im Meer ist auch Pflicht und muss getan werden. Da ich am campieren bin, will ich auch mal wieder selbst kochen. Es gibt Pasta Bolognaise, das kann ganz einfach in einer Pfanne zubereitet werden.
Nach einem kurzen Gespräch mit anderen Motorradfahrern erkundige ich die andere Richtung und schlendere dem Strand entlang. Hier hätte ich sogar ein SUP mieten können, aber jetzt ist es zu spät. Ein wenig ausserhalb des Dorfes kann ich den Sonnenuntergang am Strand mit der Kamera einfangen.